Zitat:Ähm, Psisnake, irgendwie redest du an mir vorbei.
Ich trage hier einfach mal die Ideen zusammen, die diese Leute in Bezug auf
Geist und Materie hatten. Darunter befindet sich auch die Deutung von Wigner
Zitat:Nochmal: Mich interessiert nicht, ob dieser oder jener an dies oder das geglaubt hat. Wie gesagt, auf argumenta ad verecundiam, also das Berufen auf Autoritäten, geb ich nicht besonders viel.
Es ging eben um die Frage, ob quantenphysikalische Experimente beweisen, dass das Bewusstsein aktiv die Materie verändern kann, ohne "materielle" Einwirkung.
Das ist nicht der Fall. Denn der Ausgang des Doppelspaltexperiments verändert sich nicht je nachdem, ob wir auf die Schlitze gucken oder nicht. Das ist den Elektronen ehrlich egal. Es verändert sich hingegen sehr wohl, wenn wir ein Messgerät anbringen, das ja marginal mit dem Elektron interagiert. Plötzlich is alles anders, und das ist das wundersame und faszinierende am Doppelspaltexperiment.
Aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Wigners_Freund
"Eine etwas andere Auffassung soll Wigners Gedankenexperiment veranschaulichen. Angenommen, nicht nur eine Katze, sondern auch ein Beobachter (Wigners Freund) befindet sich in einer Anlage, die per Quantenexperiment den Tod der Katze auslöst oder dies nicht tut. [3] Spätestens, sobald ein externer Beobachter (Wigner) von ihm das Messergebnis erfährt, gibt es eine eindeutige Beschreibung des gemessenen Systemzustands - soviel scheint unstrittig. Unklar ist aber, ob die Reduktion schon zuvor eintrat - nämlich als Wigners Freund sie (bewusst) sah. Würde sich an Stelle von Wigners Freund nämlich ein materielles Gerät befinden, wäre dessen Zustand verschränkt mit jenem der Katze und des (quantenmechanischen) Auslösers von deren Tod. Ein solches Gerät wäre also selbst in einem Superpositionszustand. Aus Sicht des zweiten Beobachters findet die Reduktion aber erst später statt. Da beide Beobachter gleichartig sind, scheint dies paradox."
"Wigner selbst schließt daraus, dass Beobachter als bewusste Wesen nicht materiell sind (vertritt also zumindest einen ontologischen Dualismus: es gibt mindestens noch einen weiteren Typ von Seiendem neben materiellem, wenn nicht einen Idealismus: alles ist immateriell)."
"Diese Grenze von materiellem und immateriellem wäre nach Wigner eben jene Grenze von Quantenmechanik zu klassischer Mechanik, die man Heisenbergschen Schnitt nennt. Eine solche Grenze wird in den quantenmechanischen Axiomen freilich üblicherweise nicht mit formuliert, sondern materielle Systeme und bewusste Beobachter prinzipiell gleich behandelt. Da aber das Messproblem damit schlicht offen gehalten wird und der bewusste Beobachter zumindest die letzte Station zwischen Superposition und Reduktion ist und einige Theoretiker ohnehin dualistische oder idealistische bzw. konstruktivistische Vorstellungen haben, wurde seit von Neumann von einigen Interpreten dem Bewusstsein eine konstitutive Rolle für Quantenkollaps bzw. überhaupt die Erzeugung von Realität zugewiesen."
Im Grunde wird gesagt (so verstehe ich es): Wenn nichts ontologisch von Materie verschiedenes das Experiment "beobachtet", werden alle Atome im Universum mit dem Experiment verschränkt , und die Wellenfunktion kollabiert dann eben nicht (bzw. nie, es gibt keine Welt in einem bestimmten Zustand). Sogesehen legt dann Bewusstsein (Beobachtung, nicht der direkte Wille des Beobachters!) den Zustand der Welt fest, bzw. die makrophysikalische (und mikrophysikalische) Welt wird eben konstruiert.
Nein, das ist kein entscheidender Aspekt meiner persönlichen Theorie aber durchaus interessant.
Hier steht über deine Theorie:
http://en.wikipedia.org/wiki/Interpretation_of_quantum_mechanics#Objective_collapse_theories
"In objective theories, collapse occurs randomly ("spontaneous localization"), or when some physical threshold is reached, with observers having no special role. Thus, they are realistic, indeterministic, no-hidden-variables theories. The mechanism of collapse is not specified by standard quantum mechanics, which needs to be extended if this approach is correct, meaning that Objective Collapse is more of a theory than an interpretation."
Bedeutet, wenn ich das richtig verstehe, dass die Standard-Quantenmechanik nichts dazu sagen kann, wann oder warum die Wellenfunktion kollabiert (sollte es eben nicht der Beobachter sein). Kann natürlich sein, dass es da irgendwas gibt, aber so einfach scheint es anscheinend nicht zu sein.
Und wenn es so ist, ändert das wenig an meinem Idealismus. Falls aber wirklich nur das Bewusstsein als Erklärung übrig bleibt, dann wäre das natürlich mehr als interessant. Klar ist, dass der Materialist auf die "Objektive Theorie" hofft, während der Idealist damit sehr gut leben kann

, dass es eventuell das Bewusstsein ist, welches die Wellenfunktion kollabieren lässt.
LG PsiSnake
P.S: Es darf auch mal erlaubt sein Leute zu zitieren (oder darauf zu verweisen), nachdem ich hier im Forum seit langem fast ausschließlich eigene Gedanken zum Ausdruck gebracht habe. Siehe Blog. Ich bin halt auch kein Physiker, aber Buddhas Lehren z.B: würden auch nicht automatisch dadurch falsch, dass er keine Ahnung von Physik hatte.