Nach Veröffentlichung der Correctiv-Recherchen kam es in mehreren deutschen Städten zu Demonstrationen, die sich gegen Rechtsextremismus und die AfD richteten. Rund 60 Potsdamer trafen sich am 11. Januar vor dem Veranstaltungsort, der Villa Adlon, zu einer Spontandemonstration.[61] In Hamburg demonstrierten am 12. Januar etwa 2.000 Menschen vor der AfD-Parteizentrale;[62] am gleichen Tag forderten vor dem Bundeskanzleramt in Berlin mehrere hundert Menschen die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD.[63] Weitere Kundgebungen mit einigen hundert Teilnehmern gab es in Darmstadt[64] und Mannheim.[65]
Eine bereits länger geplante Demonstration gegen den Neujahrsempfang der AfD in Duisburg am 13. Januar erhielt mit rund 2.400 Teilnehmern nach dem Correctiv-Bericht deutlich mehr Zulauf als von den Veranstaltern erwartet. In Düsseldorf demonstrierten nach Polizeiangaben rund 650 Menschen dafür, ein Parteiverbot gegen die AfD zu prüfen.[66]
Am 14. Januar 2024 demonstrierten in diversen deutschen Städten zehntausende Menschen gegen das Treffen und die dort diskutierten Pläne. In Potsdam kamen laut Veranstalter ca. 10.000 Menschen zusammen; Oberbürgermeister Schubert (SPD) hatte dazu aufgerufen.[67] Auch Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock, die ihren Wahlkreis in Potsdam haben, nahmen teil.[68] In Berlin nahmen nach Polizeiangaben 25.000 Menschen an einer „Demonstration für Demokratie“ teil.[67][69] In Saarbrücken versammelten sich nach Polizeiangaben 5.000 Demonstranten „gegen die AfD, für Vielfalt“.[70] In Kiel demonstrierten laut Polizei 7.000 Menschen „gegen Rechts“;[71] in Augsburg kamen 700 Menschen laut Polizei, die CSU-Oberbürgermeisterin Weber hielt eine Brandrede gegen die AfD.[72] In Dresden nahmen knapp 2.000 Menschen an einer Demonstration gegen die auf dem Treffen diskutierten Pläne teil.[73]
Am 15. Januar 2024 nahmen in Essen 6.700 Menschen an einer vom Bündnis „Essen stellt sich quer“ organisierten Demonstration teil.[74] In Leipzig veranstaltete das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ eine Demonstration, die sich sowohl gegen die AfD als auch gegen die Werteunion richtete und an der laut Polizeiangaben 6.000–7.000 Menschen teilnahmen.[74] In Rostock beteiligten sich 2.500 Menschen an einer Demonstration des Netzwerks „Rostock nazifrei – Bunt statt braun e. V.“[74] In Tübingen kamen rund 1.500 Menschen zu einer Kundgebung gegen Rechts zusammen.[75]
Am 16. Januar versammelten sich in Köln auf dem Heumarkt bis zu 30.000 Menschen zu einer Demonstration gegen die AfD.[76] In Hannover kamen 8.500 Menschen zusammen und im nahe gelegenen Peine demonstrierten 500 Menschen gegen eine Veranstaltung der niedersächsischen Landtagsfraktion der AfD.[77] In Schwerin nahmen 1.600 Menschen an einer von Fridays for Future organisierten Demonstration unter dem Motto „Laut gegen Rechts“ teil.[78] In Würzburg zogen 2.000 Menschen durch die Innenstadt und forderten unter anderem ein Verbot der AfD.[79]
Am 17. Januar demonstrierten in Freiburg im Breisgau nach Polizeiangaben 6.000–7.000, nach Angaben der Organisatoren 10.000 Menschen gegen Rechtsextremismus. In Berlin kamen zu einer erneuten Demonstration 3.500 Menschen zusammen.[80]
Am 18. Januar kamen in Mainz 5.000 Menschen zu einer Demonstration, auf der auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer eine Rede hielt.[81] In Gera versammelten sich 250 Menschen zu einer Gegendemonstration anlässlich einer Veranstaltung der thüringischen AfD-Landtagsfraktion.[82]
Demonstration im Hamburg am 19. Januar 2024
Am 19. Januar demonstrierten in zahlreichen deutschen Städten zusammengerechnet weit über 100.000 Menschen. In Hamburg fand eine erneute Demonstration statt, zu der deutlich mehr Menschen als erwartet erschienen. Bereits zu Beginn wurden 30.000 Teilnehmer gezählt. Die Zahl erhöhte sich später nach unterschiedlichen Angaben auf 50.000 oder gar 130.000 Personen. Die Demonstration wurde daher aufgrund von Sicherheitsbedenken vorzeitig abgebrochen.[83] In Münster versammelten sich 20.000 Menschen[84], in Bochum 13.000 Menschen[85], in Bielefeld 4.000 Menschen[86], in Erlangen 4.000 Menschen[87], in Kiel 4.000 Menschen[88], in Minden 4.000 Menschen[85], in Jena 3.300 Menschen[89], in Stralsund zwischen 1.200 und 2.000 Menschen[90] und in Nettetal 1.000 Menschen.[85] Demonstrationen mit jeweils einigen hundert Teilnehmern gab es in Detmold[85], Gummersbach[85], Iserlohn[91], Jülich[85], Lüdenscheid[85] und Wuppertal[92].
Am 20. Januar gab es erneut in zahlreichen Städten Demonstrationen. Unter anderem demonstrierten in Frankfurt am Main 35.000 Menschen,[93][94] in Hannover 35.000,[93][94] in Dortmund 30.000,[93][94] in Karlsruhe 20.000,[95][94] in Stuttgart 20.000 laut Veranstalter,[93] in Halle (Saale) 16.000,[95][94] in Gießen 12.000,[94] in Kassel 12.000,[94][95] in Recklinghausen in Recklinghausen 12.000,[94] in Nürnberg 10.000[93]–15.000,[96] in Aachen 10.000,[94] in Erfurt 9.000,[94] in Ulm 8.000 - 10.000,[94] in Wuppertal 5.000[94]–8.000,[93] in Freiburg im Breisgau 5.000,[94] in Koblenz 5.000,[93][94] in Lüneburg 5.000,[93] in Limburg 2.800,[95] in Buxtehude 2.000.[94]