guenter200 AW: Das goldene Kalb Bildung
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ja, chirra, ich denke genauso.
ich glaube das ganze "bildungssystem" gehört geändert wenn es nach mir geht.
ich bin ja ein autodidakt. ich habe fast nichts durch lehrer gelernt sondern indem ich mich selbst für die dinge interessiert habe. in der schule sollen die kinder doch nur auf die leistungsgesellschaft vorbereitet werden. dementsprechend gibt es dort auch eine selektion die die schwachen von den guten schülern trennt. wenn es nach mir ginge, müsste sich das ganze von grund auf ändern: keine pflichtaufgaben (schulübungen und hausübungen) sondern jeder lernt das was ihm spaß macht und wofür die mittel da sind (für bücher). soziale integration ja - aber das kann man auch freudvoller gestalten, wobei die kinder ihre eigenen ideen und fähigkeiten mehr einbringen können.
ich muss zugeben dass bei mir auch der kindergarten eine blöde zeit war, aber das ist eine andere geschichte....
Aber ganz so wie Du Dir das vorstellst, geht es im Endeffekt auch nicht. Und das mit den Pflichtaufgaben ist auch seit ich denken kann ein Streitthema. Manche brauchen nämlich zur Vertiefung des Wissens eine Wiederholung und das geschieht durch die Hausaufgaben.
Jeder lernt, was ihm Spass macht......jeder tut, was er will ..........Klingt ja wunderbar, aber lässt sich nicht machen.
Bildung muss zumindest bis zu einem gewissen Grad nachweisbar sein. Es gibt nämlich sehr gute Blöffer, die aber gar nicht so bewandert sind wie sie vorgeben. Diese würden dann in der Gesellschaft die Angesehenen sein und die mit mehr Wissen und Fähigkeiten, hätten das Nachsehen. Auch für die Gesellschaft wäre das ein Verlust.
In der Allgemein Bildenden Höheren Schule hat jeder die Chance gewisse Fertigkeiten zu erlernen, die der Mensch zur Lebensbewältigung braucht und die auch abprüfbar sind. Nach diesen Pflichtjahren kann jeder die Reifeprüfung machen und bekommt eine Maturazeugnis in die Hand. Mit dem kann man in verschiedenen Fächern an der Uni weiter studieren oder auf einen Beruf hinarbeiten. Man kann aber auch gleich nach der Hauptschule zu einem Meister in die Lehre gehen und auf diese Weise einen Beruf von der Picke auf erlernen.
Also es ist nicht möglich, sich sämtliche Fertigkeiten selbst beizubringen. In der Kunst kann man noch ein Autodidakt sein, doch in ausgesprochenen Lernfächern wo ein Wissen auf das andere gezielt aufgebaut wird, nicht.
Ich kenne intelligente Menschen, die auch viel wissen, doch sind diese Wissensinhalte nur chaotisch vorhanden und meistens gibt es kein richtiges Fundament.
Alles, was einen interessiert und man gerne macht, wird besser gelernt als das, was man gezwungenermaßen tun muss. Doch zum Weiterstudieren braucht man ein Fundament auf allen Gebieten. Die Interessen der Schüler sind ja weit gestreut. Der eine interessiert sich für Medizin, der andere für Psychologie, wieder einen anderen interessieren nur technische Inhalte.
Für jedes Fach muss aber bereits ein dementsprechendes Wissen vorhanden sein um darauf aufbauen zu können. Und dieses Wissen erreicht man durch die Matura in einer dementsprechenden Allgemein bildenden Höheren Schule.
Natürlich wird auch auf die Leistungsgesellschaft Bezug genommen, doch wie wir bereit erfahren haben, viel zu wenig, da ja die Firmen darüber klagen, dass die Schüler zu wenig Fertigkeiten mitbringen.
Im musisch-pädagoischen Realgymnasium kann man sich auf die Uni aber im Besonderen auf einen Lehrberuf vorbereiten. So hat eben jede weiterführende Schule ihren Bildungsschwerpunkt.
Und die Indoktrination findet nicht so häufig statt, wenn überhaupt, wie es sich manche vorstellen. Übungen um Wissen zu festigen, sind keine Indoktrinationen. Diese hat es und gibt es noch immer in den kommuninistisch regierten Ländern. Bei uns hat es diese vielleicht in den Geschichtsfächern gegeben, doch sterben die Nazis auch schön langsam aus.
Es geht hauptsächlich darum, dass man die Kinder nicht zu früh einem Zwang unterzieht. Doch erinnere ich mich an den Schulversuch Vorschulklasse, wo man mit den Kindern wirklich nur spielerisch lernte. Den Kindern gefiel das sehr gut und es gab und gibt in diesen Jahren keine Beurteilung und keinerlei Diskriminierungen nach Fähigkeiten.
Jetzt aber übernimmt der Kindergarten diese Aufgabe und Kindergartentanten werden diese Kinder bestimmt nicht wie Lehrer unterrichten. Es wird alles Lernen spielerischj gestaltet und die Anstrengung liegt hauptsächlich bei den Pädagogen, denn die müssen sich etwas einfallen lassen.
Allerdings werden so manche kleine Kinder und auch die Eltern mit ihnen Probleme mit dem zeitigen Aufstehen haben. Ob man generell später mit der Kinderarbeit beginnen sollte? Doch es geht auch um die arbeitenden Mütter, die ihre Kinder rechtzeitig unterbringen müssen.
Doch glaube ich, dass sich die Eltern zu viele Sorgen machen, wenn sie glauben sollten, das ihre Kinder im Kindergarten oder in der Volksschule überfordert werden. Heutzutage sind eher die Lehrer überfordert, weil die Eltern sich zu wenig mit den Kindern beschäftigen können oder wollen und diese in der Auseinandersetzung mit dem Erlebten allein gelassen werden. Dadurch werden die Kinder unruhig und das wirkt sich dann negativ auf ihre Konzentration in der Schule aus.
Liebe Grüße
eva07