Das befreite Menschenherz

Terrageist

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Der Mensch erscheint sich klein im Blick auf eine riesengroße Welt. Er kommt sich unwichtig vor, und hofft zu überstehen. Andererseits, vielleicht zum Ausgleich fühlt vielleicht der eine oder andere eine gewisse Macht, indem er sein Leben „im Griff“ hat, seine ihm Anvertrauten drangsaliert, launisch ist, und sich das Gefühl gibt, ein großer „Herr / Herrin“ zu sein. Beim Stammtisch dann zum Beispiel, oder in der heutigen Zeit vielleicht eher vorm Fernseher werden Politiker beschimpft, „Philosophien“ entwickelt, evtl. fließt sogar die meiste Energie ins Ansehen von Sportereignissen, zum Beispiel „Fussball“ (besonders jetzt wohl in Deutschland / Europa), vermute ich mal, woanders sind es halt andere „Sport?“Ereignisse, öffentliche Abläufe, vielleicht Talkshows, (Fernseh)Serien …

Dieses Alles ist völlig in Ordnung.

Er muss (in der Regel) Geld verdienen, zusehen, dass er den Platz in der sozialen Rangordnung halten kann, muss sich evtl. auf der Arbeitsstelle unterordnen oder andere Dinge (Mobbing?) , je nachdem und Ähnliches immer irgendwie ertragen.

Um zu überstehen, wohl eher unbewusst, oder halbbewusst, diffus am Rande des eigenen Gedankens, taucht eine Angst auf, ein tiefer tierischer Überlebensinstinkt.

Vielleicht schafft er es irgendwann auch ein wenig „höher“, geht in die Politik zum Beispiel, versucht etwas zu ordnen, zu verändern.

Und es ist gut, es gefällt ihm, er hat auch schon gewisse Erfolge, und da treten gewisse Kräfte an ihn heran, ihn lobend, auf den Rücken, die Schulter klopfend. Er verliert wieder (ganz allmählich) seine eigene innere Richtungsanweisung, das was in ihm sagte, vom Gefühl her, was richtig ist …

Er rutscht in die fiesen Ordnungen der höheren Schatten, die ihn verführen und schließlich dingfest machen, so dass er noch mehr und diesmal bewusster zu ihrer Marionette wird.

Aber wessen „Marionette“ ist er in Wirklichkeit?

Was nagt ganz unsichtbar in ihm, und versucht er, zu vergessen, zu verdrängen, nicht zu sehen. Was weint innerlich in ihm? Es sind uralte Geschichten, die nur ihre Gefühle im Herzen hinterlassen, aber die Geschichte dazu wird in jedem Augenblick neu erfunden. Damit dieses Gefühl eine Verwirklichung, ein Ventil, eine Stimme hat.

Nun kommt der Mann (Mensch / Frau?) in einen Zustand (sofern er noch nicht völlig sich selbst entfremdet ist), in dem es ihm wirklich klar wird, was da so nagt.

Es ist nicht die Gesellschaft, nicht die Politik, nicht der Sport, die Ereignisse. Es ist auch kein Mangel an Schaffenskraft oder an passender Fähigkeit, es ist keine Schuld am Ehepartner, Kindern, Großeltern usw..

Und er / sie beginnt, spirituell zu suchen. Denn was soll das sonst sein? Wofür diese ganze Drangsal im Leben? Wofür all das Getue, der Versuch, in einer rechten „Rangordnung“ zu sein, nach menschlich / gesellschaftlichen Vorstellungen „gut“, passend und fleißig zu sein, Beachtung zu finden, und das imgrunde von einer Welt, die seine eigene wirklich innere Achtung nicht hat.

Es bleibt ihm nichts als einfach „nur“ sein kleines Leben zu sehen und anzuerkennen. Das abzustreifen, das überllüssig ist, mit dem verbunden zu bleiben, das ihm wirklich etwas bedeutet, aus der Seele, aus dem Wahrheitsempfinden heraus, aus dem echten Gefühl.

Ohne zu denken, für eine Welt verantwortlich zu sein, noch nicht mal für die Gefühle seiner direkten Mitmenschen. Und die Politiker haben nicht wirklich etwas mit ihm zu tun. Noch nicht mal das Geld oder andere vermeintlich wichtigen Utensilien. Sehr wohl sind das alles die Wege, scheinbar noch in unserer Welt, um in rechtmäßiger Weise die benötigte Lebensenergie (und darüber hinaus) „sozusagen Gottes Überfluss“ zu empfangen und im Lebensfluss zu sein.

Jedoch, sie sind nicht mehr, im Sinne von, sie sind „Gebrauchsgegenstände“, Mittel für Wege, einfach nur Zeichen einer höheren wahren Gegenwart, nämlich schließlich und endlich, die Gegenwart im zu sich gekommenen Menschen selbst.

Alles was geschieht, sind die Anstöße, um den Anfang aller wahren Eigenmacht zu begreifen, die in einem autarken Menschenherzen liegt.

Ohne alles lieben zu müssen, das entscheidet nämlich das Herz selbst. :)
 
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Die Menschen suchen nach der absoluten Wahrheit, die sie rettet. Diese absolute Wahrheit gibt es aber nicht, weil eine Wahrheit nur in einem Kontext existiert und wenn es keinen Kontext gibt, dann gibt es auch keine Wahrheit. Wer Fragen hat wird auch Antworten finden, die eine Wahrheit beinhalten, aber ohne Fragen gibt es auch keine Antworten und auch keine Wahrheiten.

Es wird oft gesagt im Herzen sind die Wahrheiten zu finden, aber was ist das Herz? Sind das nur die Gefühle? Ich denke es sind der Verstand und die Gefühle zusammen, wenn sie harmonisch zusammenarbeiten, das sind die Erfahrungen die wir im Leben machen, die wir brauchen um am Ende dahin zu kommen wohin man möchte.
Die Gefühle und die Träume geben den Weg an und der Verstand sagt wohin es am gehen soll, ohne schaden zu nehmen. Es gibt dabei keinen geraden Weg, es ist wie ein dahin schlängeln um Hindernisse herum die man nicht selbst beseitigen kann. Nicht mit dem Kopf ständig an die Wand oder dadurch, sondern mit dem Verstand Drumherum.

Die Menschen wollen einfach nur Glücklich sein, sie merken aber nicht dass es ihnen niemand geben kann. Sie müssen es sich selbst holen bzw. geben. Sie selbst haben den Ball in der Hand, mit dem sie verlernt haben zu spielen. Entweder wollen sie den Ball nicht oder sie können ihn nicht abgeben. Sie klammern sich an Träume die sehr zerbrechlich sind, in dieser Zeit und in dieser unzuverlässigen Gesellschaft und wollen am liebsten von heut auf morgen den Mount Everest besteigen ohne sich vorzubereiten oder zu planen. Sie erfrieren noch bevor sie los gegangen sind.

Wenn sie merken das der Tag rum ist und sie immer noch nicht auf der Bergspitze angekommen sind, sind sie sehr enttäuscht und lenken sich dann mit allerlei Zeug ab und verwerfen den Plan dann komplett als Blödsinn, als den kleinen Denkfehler zu erkennen das man sich vorbereiten sollte und es Zeit und Erfahrung braucht. Sie gestehen sich wichtige Denkfehler nicht ein und lernen nicht aus diesen, damit sie ihr Gesicht vor sich selbst und vor anderen Menschen nicht verlieren, die Schande des Scheiterns. ...aber es muss ja eigentlich auch niemand wissen wohin man genau möchte.

Sie wollen Glücklichsein und schaffen sich allerlei Dinge an, von dem sie glauben dass sie sie glücklich machen, zum Teil große Dinge die gepflegt werden wollen und häufen sich damit zusätzliche arbeit an, obwohl sie eigentlich so schon erschöpft sind von der ganzen arbeit. Sie sind Paradox zwischen ihrem Denken und ihrem Fühlen und können von dem Unsinn darin nicht loslassen, das würde Veränderung bedeuten was sie nicht kennen gelernt haben, weil sie sich an falsche Sicherheiten krallen. Sie lernen mehr nach außen hin zu leben und zu sein, als nach innen zu sich selbst. Extrovertiertheit gegen Introversion, obwohl beides wichtig ist.
 
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