Darf man über die Shoah lachen?!

Die Frage ist von mir durchaus ernst gemeint. Und bevor ich selber zu diese durchaus ernstgemeinte Frage Stellung beziehe, schreibe erstmal über die Fakten. Es geht um eine österreichisch-luxemburgische Filmproduktion über Judenverfolgung in der Ostmark: "Mein bester Feind". Mit Moritz Bleibtreu, Georg Fririedrich. Regie Murnberger. 2011, 100 Min. Meines Wissen lief der Film in Österreich oder Deutschland nich, und wurde nur in Berlinale 2011 gezeigt.

In Film geht es um den Juden M. B. der 5 Jahre in KZ sitz und wieder wohlgenährt herauskommt. Der Film des Wolfgang Murnbergesrs wird das Publikum in pro und contra Nazihumor teilen. Damit wir diesen Film genissen können, schaltet der Film von Hektik auf Slow Motion um und hat auch jeden Bezug zum historischen Hintergrund gekappt und durch ein gepflegtes Ambiente ersetzt. Motive, Möbelierung, Setting sind ausstellungsreif. Der Zeit - und Ortsbezug ist frei erfunde. Manche darstellen sprechen sogar echt weanerisch (und ich hoffe, das bleibt in Deutschland auch so!) Der Zuschauere weiss, es wird undd kann nichts Schlimmes, Böses oder Schmutziges passieren.


Ich kann Euch nur empfehlen: "Bild dir Deine Meinung."



Shimon1938

Ich habe den Film auch nicht gesehen, aber einige Rezensionen gelesen. Ich denke, deine Frage ist falsch gestellt. Kein normaler Mensch lacht über die Judenvernichtung, außer ein paar Hardcore-Nazis. Auch der Film nicht, soweit ich den Rezensionen folge. Beanstandet wird eher die Verharmlosung, weil diese Situations- und Verwechselungskomödie im Nazi-Milieu spielt und das Ausmaß des Geschehenen ausblenet bzw. klittert, wie z.B. der wohlgenährte KZ-Häftling. Ich zitiere mal RP-Online:

n "Mein bester Feind" versucht sich Wolfgang Murnberger ("Der Knochenmann") nun an einem Verwechslungskrimi während der Nazizeit und scheitert völlig. Denn Murnberger lässt die Leichtigkeit eines Genres eben nicht schmerzlich auf den barbarischen Gegenstand prallen, sondern versucht ungebrochen, ein heiteres Schurkenstück zu erzählen, das wie zufällig auch ins KZ führt. Das ist unangemessen lapidar und wirkt so konstruiert, dass man das ungute Gefühl nicht loswird, dass die Nazizeit hier bloße Kulisse ist, weil sich das immer gut verkauft.

Hinzu kommt, dass ausgerechnet der propere Moritz Bleibtreu einen Juden spielt, der gegen Ende des Films mehrere Jahre KZ-Haft hinter sich haben soll, aber immer noch satt und gutgelaunt wirkt, als komme er gerade aus einem Ferienlager. In der Logik der Handlung muss das auch so sein, weil dann ja ein Verwechslungsspiel beginnt, bei dem der KZ-Häftling in die Rolle des SS-Manns schlüpft und umgekehrt. Natürlich hätte das in Wirklichkeit niemals auch nur eine Sekunde funktioniert, aber davon will der Film nichts wissen. Obwohl ansonsten alles authentisch wirken soll.

So ist "Mein bester Feind" eine misslungene Möchtegern-Satire mit schlichter Krimihandlung und darum völlig entbehrlich. l

http://www.rp-online.de/kultur/film/kinokritiken/Misslungene-Nazi-Satire_aid_1020895.html

Deine Frage wäre korrekter, wenn du sie so formuliert hättest: "Darf man sich über die Nazi-Zeit lustig machen?"

Das wäre wirkliich eine interessante Frage, weil dann auch Klassiker wie Charly Chaplins "Der große Diktator" auf den Prüfstand müßten.Chaplin stellt Hitler als Witzfigur dar. Und trifft damit natürlich auch einen Aspekt. Wenn man sich z.B. Hitler-Reden reinzieht und dabei den Ton abstellt, fragt man sich, warum so viele auf diesen cholerischen Zwerg, der sich autoritär aufpustet, reinfallen konnten. Allerdings bleibt einem das Lachen im Hals stecken, angesichts dessen, was dieser Epileptiker angerichtet hat.

Interessanterweise hat Chaplin dann später auch gesagt, hätte er zum Zeitpunkt des Films das ganze Ausmaß des Nazi-Terrors gekannt, hätte er den Film nie gedreht.
 
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Die Frage ist von mir durchaus ernst gemeint. Und bevor ich selber zu diese durchaus ernstgemeinte Frage Stellung beziehe, schreibe erstmal über die Fakten. Es geht um eine österreichisch-luxemburgische Filmproduktion über Judenverfolgung in der Ostmark: "Mein bester Feind". Mit Moritz Bleibtreu, Georg Fririedrich. Regie Murnberger. 2011, 100 Min. Meines Wissen lief der Film in Österreich oder Deutschland nich, und wurde nur in Berlinale 2011 gezeigt.

In Film geht es um den Juden M. B. der 5 Jahre in KZ sitz und wieder wohlgenährt herauskommt. Der Film des Wolfgang Murnbergesrs wird das Publikum in pro und contra Nazihumor teilen. Damit wir diesen Film genissen können, schaltet der Film von Hektik auf Slow Motion um und hat auch jeden Bezug zum historischen Hintergrund gekappt und durch ein gepflegtes Ambiente ersetzt. Motive, Möbelierung, Setting sind ausstellungsreif. Der Zeit - und Ortsbezug ist frei erfunde. Manche darstellen sprechen sogar echt weanerisch (und ich hoffe, das bleibt in Deutschland auch so!) Der Zuschauere weiss, es wird undd kann nichts Schlimmes, Böses oder Schmutziges passieren.


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Shimon1938


Hallo , der Film lief im Österreichischem Fernsehen nicht ( noch nicht) .
Ich glaube lachen ist das falsch gewählte Wort .

Ich sehe es als Art mit einer Vergangenheit umzugehen für die die meisten nichts können / noch nicht einmal auf der Welt waren .

Ich fühle mich nicht ! schuldig weder an dem was damals geschah noch an dem was danach geschah .
Und da ich mich nicht schuldig fühle muss ich mich auch nicht schämen sollte mir der eine oder andere Grinser über die Lippen huschen wenn ich mir den FIlm ansehe , und das werde ich ganz sicher .

Ich bin klar gegen Nazis gegen Rechts und allem was damit zusammenhängt aber ich bin auch gegen Erbschuld . Meiner Ansicht nach hätte man schon lange den Mantel des schweigens über den 2ten Weltkrieg und den Schandtaten verursacht durch Hitler breiten .

mfg
 
Hallo , der Film lief im Österreichischem Fernsehen nicht ( noch nicht) .
Ich glaube lachen ist das falsch gewählte Wort .

Ich sehe es als Art mit einer Vergangenheit umzugehen für die die meisten nichts können / noch nicht einmal auf der Welt waren .

Ich fühle mich nicht ! schuldig weder an dem was damals geschah noch an dem was danach geschah .
Und da ich mich nicht schuldig fühle muss ich mich auch nicht schämen sollte mir der eine oder andere Grinser über die Lippen huschen wenn ich mir den FIlm ansehe , und das werde ich ganz sicher .

Ich bin klar gegen Nazis gegen Rechts und allem was damit zusammenhängt aber ich bin auch gegen Erbschuld . Meiner Ansicht nach hätte man schon lange den Mantel des schweigens über den 2ten Weltkrieg und den Schandtaten verursacht durch Hitler breiten .

mfg

Solange es Nazis gibt, darf nicht geschwiegen werden...wäre genauso, als wenn ich schriebe...ich hab noch keinen vergewaltigt...kenne persönlich keine Opfer von solchen Verbrechern...wozu also darüber reden oder schreiben..Schwamm drüber und gut ist...oder jemand würde das Vergewaltigungsthema filmisch ins Lächerliche ziehen...oder Übergewichtige...hab ich auch nix mit zu tun...könnte man ja auch "totschweigen" oder...sich zumindest , wenn das Thema verfilmt würde, über "diese fetten" schlapplachen...


Sage
 
Solange es Nazis gibt, darf nicht geschwiegen werden...wäre genauso, als wenn ich schriebe...ich hab noch keinen vergewaltigt...kenne persönlich keine Opfer von solchen Verbrechern...wozu also darüber reden oder schreiben..Schwamm drüber und gut ist...oder jemand würde das Vergewaltigungsthema filmisch ins Lächerliche ziehen...oder Übergewichtige...hab ich auch nix mit zu tun...könnte man ja auch "totschweigen" oder...sich zumindest , wenn das Thema verfilmt würde, über "diese fetten" schlapplachen...


Sage


Mahnen ja aber andauernd in aller Munde sein _ > Nein .

Kinderfickerein Vergewaltigung und Mord geschehen tagtäglich die Shoa ist einige Jahrzehnte her . Von daher ist es für mich ein unterschied .

Und wie ich bereits erwähnt habe ich halte nichts von Erbschuld .
 
Mahnen ja aber andauernd in aller Munde sein _ > Nein .

Kinderfickerein Vergewaltigung und Mord geschehen tagtäglich die Shoa ist einige Jahrzehnte her . Von daher ist es für mich ein unterschied .

Und wie ich bereits erwähnt habe ich halte nichts von Erbschuld .

Rassismus, Antisemitismus sind auch gegenwärtig...auch Verbrechen gegen anders"aussehende", andersgläubige sind keine Vergangenheit, sondern passieren täglich in verschiedener Form. Es ist damals in der Shoah/Holocaust gegipfelt...und leider gibt es heute noch Menschen?...oder schon wieder, die solche Maßnahmen für gerechtfertigt halten...obwohl sie zum Teil die Vergangenheit leugnen...es sind oft dieselben Personen, die Vergewaltigungsopfern und den Opfern der Shoah/des Holocaust unterstellen, daß sie sich dieses Verbrechen als "Lernaufgabe", "Karmaabarbeitung" u.ä. ausgesucht hätten.


Sage
 
Mahnen ja aber andauernd in aller Munde .

Und wie ich bereits erwähnt habe ich halte nichts von Erbschuld .

Da stimme ich dir voll zu!!:thumbup:
Ausserdem weiß ich von meiner Oma, dass sie es auch nicht so gut hatten während der Kriegszeit. Und das betraff das eigene Volk!!!!
Also warum müssen wir weit wie vor für etwas büssen, dass wir nicht mal angerichtet haben (ich meine die Generationen nach dem 2. Weltkrieg)?

Auf die Filme bezogen die hier erwähnt worden, kann ich nicht so viel sagen, schaue mir nicht so gerne solche Filme an! Weil mich es schon ein wenig trauig stimmt (auch wenn lustige Szenen dabei sind), was man damals durcherleben musste!
Aber wie gesagt, werden immer nur in solchen Filmen die Juden angesprochen, warum wird nicht mal ein Film über das eigene Volk gedreht und was die so damals erlebt haben? Wo man sieht wie die Frauen damals von den Soldaten vergewaltigt worden sind oder ihnen am Land das Ersparte und geerntete weg nahmen und ihnen im Gegenzug am Leben blieben oder wie die Stadt wieder aufgebaut wurde?
 
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Mahnen ja aber andauernd in aller Munde sein _ > Nein .

Kinderfickerein Vergewaltigung und Mord geschehen tagtäglich die Shoa ist einige Jahrzehnte her . Von daher ist es für mich ein unterschied .

Und wie ich bereits erwähnt habe ich halte nichts von Erbschuld .

Da möchte ich auch was dazu sagen.....:thumbup:

Holocaust - diseses Greuel war furchtbar und eigentlich gar nicht ermessbar!
Für die Generationen die es nicht miterlebt haben schon gar nicht....
Was mich aber stört ist der Umgang damit!
Der Anspruch der Juden (ich sag das mal so ohne eine antisemtische Neigung zu haben oder ausdrücken zu wollen) auf das alleinige Recht am Greuel des Holocaust. Der alleinige Anspruch auf Aussagen und Kritk! Der alleinige Anspruch auf Entschädigung!!!!
Und vor allem - so wie ich es bei Shimon empfinde - das immer und immer und immerwährende darauf hinweisen!!!! und wehe es kommt eine Frage oder Kritik - wird man sofort als Antisemit tituliert und mit was weiss ich bedroht!!
Was ist z.B. mit den Muslimen?? Was ist mit den Behinderten? Was ist mit den Regimegegnern???
Warum hört man von denen nichts? Warum schreien die nicht so laut???
Meine Grossmutter musste sich auch verstecken!!!! Sie war körperbehindert!! Kinderlähmung und war Mutter von 9!! Kindern!! Sie wurde genauso verfolgt....
Es war nur ein ERnährer da! Mein Opa und ein junger Mann der was lernen durfte - mein Onkel! Der Rest Mädchen....
Es war die Zeit lieber Shimon! und diese Zeit war für niemandem leicht! Aber diese Zeit ist vorbei und ich bin wirklich der Meinung - auch du solltest deine Wunden heilen lassen....und sie nicht immer wieder aufreissen...
Das einzige was wir gemeinsam machen können ist, so etwas nicht nochmal passieren zu lassen....
das sehe ich als Erbe - aber nicht irgendwelche Zahlungen um dem jüdischen Volk das Überleben zu sichern....
 
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