darf ich das glauben?

Ragazza

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23. Oktober 2005
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Mich beschäftigt mal wieder (m)ein altes Thema.

Meine Beziehung ist schwierig und kompliziert, mein Partner zieht sich immer wieder sehr stark zurück, und wenn ich ihm zu nahe komm, beginnt er um sich zu schlagen und wegzulaufen.
Und es gibt immer wieder Zeiten, wo er ganz weg zu sein scheint.

Das einzige, was dann bleibt ist die mentale Verbindung.
Immer wieder kann ich ihn spüren, das ist ein sehr liebevolles, sehnsüchtiges Gefühl.
Das wär ja jetzt ganz gut, wenn ich nicht solche Zweifel hätte.

Sein ganzes sichtbares Verhalten spricht momentan für totalen Rückzug.
Aber unsichtbar empfange ich immer wieder diese Sehnsucht, die zeitweise so heftig ist, dass mir der Atem wegbleibt.

Nur ich hab Angst, dass ich mir das alles irgendwie nur einbilde.
Ist das alles nur Wunschdenken? Ist das meine eigene Sehnsucht? Es fühlt sich nicht an wie meins.Oder darf ich mich auf das verlassen, was ich da empfange?

Das einzige was mich da bestärkt ist, dass ich dieses Gefühl nicht absichtlich hervorrufen kann, es kommt seltener als mir lieb ist und oft ganz unerwartet - wenn ich zb in Gedanken ganz woanders und stark abgelenkt bin.

Wie unterscheidet ihr eure eigenen Gefühle von denen anderer????

Ragazza
 
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Nichts?
Kein "du bildest dir das alles nur ein", kein "ich kenn das auch"?
Hat keiner eine Meinung?
Schade!
:(
 
Hallo Ragazza,
Bist Du eigentlich sicher, dass das eine Beziehung ist, was Du da führst? Das liest sich, als ob nur Du eine Beziehung hättest, er will gar keine. Was sagt er denn, wenn er wiederkommt? Habt Ihr darüber gesprochen, warum er Deine Nähe irgendwie lästig findet? (Kommt mir zumindest so vor, dass er das tut.)
Ich fürchte, dass seine Sehnsucht nach Dir irgendwie ein Wunschdenken ist und dass Du nur das Gefühl hast, sie kommt von ihm. Denn ganz offen und ehrlich: wenn er wirklich so fühlen sollte, würde ihn nichts daran hindern, mit Dir Kontakt aufzunehmen. Oder???
Warum hast Du Angst davor, dass Du Dir diese Gefühle einbildest? Wenn er Dich nicht liebt, ist das wirklich kein Grund zu irgendwelchen Ängsten. Wenn er Dich nämlich nicht liebt, dann musst Du das hinnehmen, Liebe kann man nicht erzwingen. Liebe kann man nämlich nur geben, dann macht sie glücklich.
Ich hoffe, Du empfindest meine Zeilen nicht als zu streng und ich würde mich freuen, wenn Du Lust hättest, mit mir ein bisschen über diese Sache zu schreiben.
LiGrü,
Uriella2
 
Liebe Ragazza!

Sein ganzes sichtbares Verhalten spricht momentan für totalen Rückzug.
Aber unsichtbar empfange ich immer wieder diese Sehnsucht, die zeitweise so heftig ist, dass mir der Atem wegbleibt.

Ist es wichtiger, was Du empfängst, oder ist es wichtiger, was er TUT?

Warum lässt Du Dich von dem Gefühl beeinflussen? Es kann da sein, ja. Aber wichtiger ist das, was ist.

Die schönsten empfangenen Gefühle bringen Dir nichts, wenn sich der Sender (oder vermeintliche Sender) nicht danach verhält - das eine ist die empfundene, das andere die tatsächliche Welt.

Und es kann sehr leicht sein, dass Du seine Gefühle gefiltert empfängst - sie haben erst Deinen Filter der Liebe passiert und kommen daher anders bei Dir an. Damit meine ich, er könnte vielleicht mit einem Schuldgefühl an Dich denken und bei Dir kommt es als Sehnsucht an.

Also, schau hin, was IST - das bringt Dich im Endeffekt viel weiter.:liebe1:

Liebe Grüße
Suena
 
Hallo!

Ich weiß, ich hab etwas wirr geschrieben, das liegt daran, dass es so kompliziert ist, oder mir zumindest so erscheint.
Ich will auch nicht alles im Detail aufschreiben, da würde ich tagelang dran sitzen.
Was es so schwierig macht, ist die Tatsache, dass er ein Suchtproblem hat.
Dazu kommt, dass er auch aus einer Suchtfamilie stammt und - to make a long story short - von da eine Menge Beziehungschwierigkeiten mitgenommen hat, bzw. hat er offenbar nie gelernt mit anderen Menschen konkret in Beziehung zu treten.

Und bei vielen Sachen weiß er offensichtlich tatsächlich nicht, was er tun soll, so traurig das ist.
Ein Beispiel:
Er hat früher nie auf Berührungen reagiert - hat sich weder abgewendet, noch zugewendet.
Irgendwann hab ich mich darüber beschwert, dass ich ja gar nicht weiß ob er es mag wenn ich ihn berühre, weil er ja nicht reagiert.
Ab dem Zeitpunkt hat er dann begonnen zu lachen, wenn ich ihn berührt hab.
Hat ne Weile gedauert, bis ich den Zusammenhang begriffen hab.....

Anscheinend bin ich - die Emotionsbombe - genau neben ihm explodiert und das macht ihm wohl ziemlich Angst.
Er läuft davon, aber sobald ich das Handtuch werfe kommt er wieder zurück.
Patschert, aber er kommt.
Er kann der Sache aber nicht trauen.
:dontknow:
Tja, ich weiß nicht, ob ich da jetzt etwas Licht in die Sache bringen konnte, oder ob es jetzt noch unverständlicher ist?

@Suena:
Das mit dem Filter interessiert mich. Schuldgefühle hat er sicher auch. Er hält sich ja durch und durch für schlecht.
Kannst du da mehr darüber schreiben?

Danke
Ragazza

PS: Ich empfinde meine empfundene Welt durchaus als real....
 
Tja, ich weiß nicht, ob ich da jetzt etwas Licht in die Sache bringen konnte, oder ob es jetzt noch unverständlicher ist?

@Suena:
Das mit dem Filter interessiert mich. Schuldgefühle hat er sicher auch. Er hält sich ja durch und durch für schlecht.
Kannst du da mehr darüber schreiben?

Danke
Ragazza

PS: Ich empfinde meine empfundene Welt durchaus als real....

Ich kenn mich jetzt nicht genau aus, aber das liegt glaube ich nicht an Dir. Vielleicht hätte ich vorher Deine Beiträge durchforsten sollen, vielleicht hast Du ja schon mal was darüber geschrieben....

Du meinst, er hat ein psychisches Problem. Ist er in Therapie? Gibts Möglichkeiten, das zu ändern?

Irgendwie klingt das alles danach, als wärest Du allein auf Dein Spüren angewiesen, weil die Kommunikation nicht so gut läuft.

Das mit dem Filter: Das ist so ähnlich wie bei einer Mutter, die ihr Kind auch immer mit bzw. durch die Augen der Liebe betrachten wird.

Da kann Dein Kind Dinge zu Dir sagen, die Du keinem anderen Menschen jemals erlauben würdest und Du wärest entzückt darüber :) - weil die Botschaft durch den Mutter-Filter ankommt.

Und wenn man verliebt ist, dann hat man auch einen dicken Filter - alles was der andere sagt oder tut, wird dadurch gesehen und kommt dann "passend" an.

So meinte ich das...

Liebe Grüße
Suena
 
Ich kenn mich jetzt nicht genau aus, aber das liegt glaube ich nicht an Dir. Vielleicht hätte ich vorher Deine Beiträge durchforsten sollen, vielleicht hast Du ja schon mal was darüber geschrieben....

Musst du nicht

Du meinst, er hat ein psychisches Problem. Ist er in Therapie? Gibts Möglichkeiten, das zu ändern?
Er ist nicht in Therapie. Und es gibt immer Möglichkeit etwas zu ändern.
Aber dazu muss man in diese Richtung gehen. Ich kann nicht beurteilen wie weit er da ist - er macht sich Gedanken, aber ich weiß nicht, ob das reicht.
Aber darum ging es mir hier nicht.

Irgendwie klingt das alles danach, als wärest Du allein auf Dein Spüren angewiesen, weil die Kommunikation nicht so gut läuft.
Genauso ist es.

Das mit dem Filter: Das ist so ähnlich wie bei einer Mutter, die ihr Kind auch immer mit bzw. durch die Augen der Liebe betrachten wird.

Da kann Dein Kind Dinge zu Dir sagen, die Du keinem anderen Menschen jemals erlauben würdest und Du wärest entzückt darüber :) - weil die Botschaft durch den Mutter-Filter ankommt.

Und wenn man verliebt ist, dann hat man auch einen dicken Filter - alles was der andere sagt oder tut, wird dadurch gesehen und kommt dann "passend" an.

So meinte ich das...

Liebe Grüße
Suena[/QUOTE]

Danke jetzt hab ichs kapiert.
Werde darüber nachdenken.

Ganz liebe Grüße
Ragazza
 
Hallo Ragazza,
Bist Du eigentlich sicher, dass das eine Beziehung ist, was Du da führst? Das liest sich, als ob nur Du eine Beziehung hättest, er will gar keine. Was sagt er denn, wenn er wiederkommt? Habt Ihr darüber gesprochen, warum er Deine Nähe irgendwie lästig findet? (Kommt mir zumindest so vor, dass er das tut.)

Uriella2
Richtig.
Er will diese Beziehung nicht.
Denn da müsste er sich seiner Sucht stellen, und er ist überzeugt das nicht schaffen zu können.
Und dann will er diese Beziehung doch. Und wagt es nicht zu denken, dass er es verdient hat, glücklich zu sein.

und auch richtig:
Ich bin im lästig.
Schließlich konfrontiere ich ihn ständig mit den Dingen, mit denen er nicht konfrontiert werden will - Seiner Sucht und vor allem ihren Auswirkungen.

:dontknow:
 
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Hallo Ragazza,

Hast Du Dir eigentlich schon überlegt, was Du Dir erwartest von einer solchen doch ziemlich einseitigen Beziehung?

Willst Du ihm helfen? - Das kannst Du nicht!!!!! Helfen kann sich jeder nur selbst. Du kannst ihm vielleicht hilfreich zur Seite stehen, wenn er Dich braucht. Aber rechne nicht mit irgendeiner Dankbarkeit.

Ich weiß natürlich, man soll lieben und nichts dafür verlangen und nichts erwarten. Aber: eine Beziehung besteht doch - wenn sie Bestand haben soll - aus Geben und aus Nehmen. Gut, das tut diese ja eigentlich auch: Du gibst und er nimmt! :banane: Was kann er Dir geben? (Sofern er überhaupt geben will, ich habe da eher das Nein-Gefühl.) Auf die Dauer könnte das ziemlich frustrierend für Dich werden. Es macht Dich ja jetzt schon unglücklich. Schließlich ist er ganz mit sich und mit seinen Angelegenheiten beschäftigt. Wo bleibst da Du? Es kann doch nicht der Sinn Deines Lebens sein, ihn immer wieder aufzufangen.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du einen Schritt zurücktreten kannst, damit Du das ganze klarer siehst, so ein bisschen von außen. Du musst ja nicht ganz weggehen, Du kannst ja trotzdem für ihn da sein, wenn er Dich braucht. Wenn er dann merkt, dass er Dich nicht so sicher und so selbstverständlich hat, wird er vielleicht zu denken anfangen....

Ist das wirklich das, was Du für Dich willst, ist so eine einseitige Liebe wirklich Dein Traum von der Erfüllung? Du hast Dir was Besseres verdient, da bin ich ganz sicher! Du verdienst es, geliebt zu werden.

Liebe Grüße,
Uriella2:kuss1:
 
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