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Traurigkeit schleicht sich ein. Ein übles Gefühl, das von Trennung zeugt. Immer weiter träumen sich die winzigen Aspekte der Emanationen (früher, noch vor kurzem, nannte ich sie Ganzheiten) weg von der Quelle, der wahren Heimat. Und mit der Traurigkeit kommt auch die Bösartigkeit, die mehr und mehr wird.


„Der Tod ist nicht das Ende“, sagen jene, welche die Gesetze schufen und wollen, dass sie eingehalten werden. „Tu was du willst!“ ruft ein anderer, der das zweite neue Gebot der ersten neuen Religion ans Licht bringt. Okay, ist nichts Neues, das haben schon viele gesagt, aber die Bedeutung lässt sich kaum anders übersetzen.


Sich selbst nicht ernst nehmen und doch stets das tun, was einem Freude macht. Ist doch schön, oder etwa nicht? Böse? Nein. Luzy ist nicht böse und war es auch nie. Er war halt (im letzten Universum!) jener Aspekt, der glaubte, auf ganz eigenen Füßen und ganz alleine stehen zu können. Kinder sind nun mal bockig und wünschen sich auch mal alleine etwas tun zu dürfen. Und wenn das dann in die Hose geht, wollen sie es nicht zugeben und verstecken sich schmollend, weil sie glauben, die Mama oder den Papa oder beide Mamas oder beide Papas (man ist flexibel geworden, halleluja!) gekränkt zu haben. Sie fühlen sich schuldig. Die Kinder. Die armen Kinder. „Papa, Mama, verzeiht mir“, ist dann der einzige Ausweg aus dem Dilemma. Aber es ist so schwer, sich die eigene Schuld einzugestehen. Noch schwerer ist es, um Verzeihung zu bitten.


Und hier kommt Luzys neues Gesetz: „Wer sich ernst nimmt, ist selber schuld!“ Alle verstanden? Es ist so einfach. Und noch einfacher wird es, wenn wir wissen, dass gar nichts passiert ist, dass wir noch immer heil und heimelig in Gottes (Quelle der Kraft) Schoß ruhen und alles bloß ein kurzer Alptraum war, der gar nicht war.


Mirjam ist stolz auf ihre beiden Buben. Sie hatte es nicht leicht, sie durch zu bringen. Oft genug war sie nahe dran, ihre eigene Brut ins Wasser zu werfen, zu ersticken oder sie auf andere Art los zu werden, weil sie nicht mehr wusste, wie sie Nahrung beschaffen sollte. Die Menschenwesen waren geizig. Nur wenige waren bereit, die kraftlose Mutter mit ihren zwei Kindern zu verköstigen. „Warum denn auch?“ sagten sie, „Mir schenkt auch keiner was!“ Und: „Männer ran lassen ja, aber die Konsequenzen wollen sie dann nicht wahr haben. Alle selber schuld.“ Und es gab viele Frauen, die so wie Mirjam durch das Land wanderten. Von Männern in Stich gelassen. Vergewaltigt und aus dem Haus geworfen. Selber schuld. Ja, unbedingt.


Aber Mirjam ist stolz auf ihre beiden Buben. Vor allem auf den Blauen, der so sanft und so still und immer besorgt um seine Mutter ist. Der Andere geht zu sehr auf die Menschenwesen zu. Mirjam mag das nicht. Sie mag die Menschenwesen nicht. Und der Blaue spürt das.


Haben die beiden Buben Namen? Wer will das wissen? Hat es irgendwie geholfen, dass man wusste, dass einer der Soldaten Ernst hieß und gar kein Soldat war, sondern von Göttin Betunia verarscht wurde? Nein, hat es nicht, denn Ernst ist Geschichte. Der Traum Ernst hat sich ausgeträumt. Kann aber auch sein, dass daraus ein neuer Traum wurde, denn so schnell kann die Heimreise auch wieder nicht angetreten werden, obwohl es nie eine Flucht gab und eh alle daheim sind. (Versteht das wer? Ich tu mir dabei noch immer schwer...)


Man muss sich also schon ganz sicher sein, dass man nur ein Traum ist und sich selbst auslöscht. Nein, nicht sich selbst – sondern nur den Traum den man selber träumt. Oder so ähnlich. Ach, Scheiß drauf – Hauptsache, Mirjam ist stolz auf ihre beiden Jungs. Ja, auch auf den Anderen und nicht nur auf den Blauen. Da habt ihr eure Namen! Und wenn sie nicht genügen, seid ihr selber schuld.




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