Cancel Culture von Büchern

Es geht nicht um Winnetou!

Es geht darum, daß Bücher aus Bibliotheken und Leselisten genommen werden, weil sie zu heftig sind! Bücher über Sklaverei, über das dritte Reich, Bücher von Shoa-Überlebenden, weil das, was sie erlebt haben, zu brutal war oder weil zu viele Schimpfworte vorkommen! Keine Bücher mehr, in denen Selbstmord thematisiert wird!


Ebenso "The History of Mary Prince", das 1831 als erster Bericht des Lebens einer Sklavin in Großbritannien veröffentlicht wurde. Wird sich dadurch die Geschichte der Sklaverei für kommende Generationen harmloser darstellen? Kann man sie begreifen, wenn man solche Details ausblendet? Das sorgt nicht nur Wissenschafter.

Passend dazu ergab heuer eine Umfrage, dass britische Studierende heute weniger tolerant gegenüber anderen Meinungen seien als vor sechs Jahren. Zugleich befürworteten sie häufiger Einschränkungen der freien Rede. So gewinnt ein hochbedenkliches, sich selbst verstärkendes System an Schwung.
 
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Es geht nicht um Winnetou!

Es geht darum, daß Bücher aus Bibliotheken und Leselisten genommen werden, weil sie zu heftig sind! Bücher über Sklaverei, über das dritte Reich, Bücher von Shoa-Überlebenden, weil das, was sie erlebt haben, zu brutal war oder weil zu viele Schimpfworte vorkommen! Keine Bücher mehr, in denen Selbstmord thematisiert wird!

Sorry Loop, hatte deinen Link nicht gelesen.
 
Aber jetzt mal im Ernst: Die Debatte um Cancel Culture ist ja, ganz offensichtlich, ein Social Defense-Mechanismus, damit man sich mit den eigentlichen Themen möglichst nicht beschäftigen muss.
 
Shakespeare verbieten? Herrjeh, und dann vielleicht auch Goethe oder Miguel de Cervantes verbieten?
Ich nenne hier bewusst nur diese Autoren, die wirklich großartige Werke in der Literatur verfasst haben und frage mich bei dieser Gewohnheit der "einfach verbieten"-Kultur ob es nicht im Grund darum geht, dass man literarisches Schaffen an sich vernichten will und das Lesen obendrein.

Wenn in einem Buch für Menschen anstößige Dinge stehen, dann kann man darüber sprechen und sich bei Missfallen anderen Büchern zuwenden oder neue Bücher schreiben.
Damit schafft man Lösungen für Zufriedenheit.

Ein Buch zu verbieten hilft eh nicht, das Anstößige oder auch nur scheinbar Anstößige oder als Anstößiges missverstandene aus der Welt zu schaffen.
 
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