Betet ihr zu Gott?

east of the sun

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wo die Sonne aufgeht bin ich zuhause.
Hallo,
mich würde ganz allgemein mal interessieren,ob ihr zu Gott betet.
Betet ihr regelmäßig oder nur wenn es eng wird,stellt ihr euch Gott dabei als Person vor,oder betet ihr einfach so,weil es gut tut die Dinge des Tages nochmal Revue passieren zu lassen?

Ich bin neugierig,aber das ist nicht der alleinige Grund.
Ich bin mit 13 Jahren in die Kirche eingetreten und trotzdem habe ich eigentlich schon immer Probleme mit dem christl.Glauben.Besonders gestört hat mich die Tatsache,daß man sich kein "Bildnis" von Gott machen darf.Ich kann nicht zu Gott beten,wenn ich "ihn" mir nicht vorstellen darf.
Mittlerweile weiß ich,daß mir der buddistische Glauben näher ist.Gott ist in jeder Blume,jedem Lebewesen,in der Natur.Aber das Beten wird mir mit dieser Erkenntnis auch nicht erleichtert.Ist beten Meditation?

Ich habe das wünschen für mich entdeckt a'la Bärbel Mohr,vielleicht ist das dem Beten gleichzusetzten-wenn es wirklich so ist,daß Gott in mir oder durch mich existiert?

Wie haltet ihr das?
Zu Jesus und Maria beten kommt mir auch irgendwie komisch vor.

Bitte schreibt mir eure Erlebnisse und Erfahrungen!Danke!

East of the sun
 
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Eine interessante Sache, wenn man sich damit näher beschäftigt...

Geb-et ---> Gebt mir was, mir fehlt was.

Dieser Gedanke manifestiert den Mangel, lässt ihn immer stärker im Realen erfahrbar, Realität werden...
Das stärkste Gebet, las ich mal, ist der Dank. Hat was - und das ist in etwa auch das System, das die Bärbel Mohr darstellt.

Nein, ich bete nicht im christlichen Sinne. Ich bin mir dennoch Gottes immer bewusst.
Ich bin, wir mir gerade einfällt, da wirklich wie ein Kind :banane: ein etwas überaltetes, altkluges, naseweises Kind :)

Wenn ich mit Gott "rede", was sehr oft, wenn nicht nahezu ständig der Fall ist, dann ist das so, als wenn ein Kind mit seinem Vater spricht... mal wütend, mal glücklich, mal beleidigt und oft genug auch mit einem deftigen Fluch - ich geb´s ja zu...
In absolutem Vertrauen eben. Da bin ich zuhause, da darf ich das!!

Da bin ich Mensch, da bin ich Seele, da bin ich Geist - da BIN ich. Gott IST, ich BIN, die Grenzen verschwimmen...kein hier und kein da, kein oben und kein unten.

Reden mit Gott ist wie ins Elternhaus kommen, die blöde Arbeitstasche in die Ecke schmeißen, mal gucken, was im Kühlschrank ist und sich dann gemütlich und geborgen neben den kuscheln, dem man immer und unter allen Umständen vertrauen kann, der einen bedingungslos ohne alles wenn und aber liebt und der einen immer, egal welchen Mist man auch gebaut haben mag, tröstend in den Arm nimmt und sagt: " Das kriegen wir schon wieder hin.."

So "bete" ich :rolleyes:
Wenn´s sich grad ergibt, auch mit ner Fluppe im Schnabel, den Füßen auf dem Tisch und ´nem Wein im Glas und Wut im Bauch...
Wenn ich bei Gott nicht echt sein kann/darf - ja bitte, wo denn sonst???

Gruß von RitaMaria
 
RitaMaria schrieb:
Geb-et ---> Gebt mir was, mir fehlt was.
Ich stimme nicht ganz zu.

Das christl. Gebet war während Jahrhunderten immer ganz selbstverständlich der Moment, wo der Mensch "vor Gott tritt", bzw. mit ihm eins wurde. Das Bittgebet ist nur EINE Form des Gebets, und es ist tragischerweise die einzige neben dem Dankgebet, die man heute noch bei uns praktiziert und kennt.

Es gibt aber andere traditionelle Formen des Gebets im Christentum, die praktisch gleich wie Mantra-Rezitationen oder formlose Meditationen funktionieren. Diese werden aber heute fast ausschliesslich von paar Mönchen und Nonnen noch praktiziert (plus die neo-mythischen Strömungen innerhalb der Kirchen). Dort lernt der Mensch, was es wirklich heisst, vor Gott zu treten. Es ist die kontemplative Versenkung, und so gut wie alle Christen sind völlig verblüfft zu hören, dass sowas im Christentum jahrhundertelange Tradition hat (und nicht bloss im Buddhismus/Hinduismus).

Diese Formen des Gebets haben eine völlig andere Wirkung auf den Menschen, wenn sie regelmässig praktiziert werden, als die Bittgebete. Leider sind da aber eigentlich alle Christen, die mir bis anhin begegnet sind, nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Gegen so viel geballte Ignoranz kommt halt niemand an.
 
RitaMaria schrieb:
Da bin ich zuhause, da darf ich das!!

Da bin ich Mensch, da bin ich Seele, da bin ich Geist - da BIN ich. Gott IST, ich BIN, die Grenzen verschwimmen...kein hier und kein da, kein oben und kein unten.

Diese Sätze gefallen mir sehr gut :flower2: , so in etwa halte ich es persönlich auch. Bei mir ist dieses Beten ein Gespräch, oft ein sehr inniges, intensives, dann auch oft ein sehr auf allgemein Bezogenes. Als ich in Mexiko war, fiel mir auf, daß ich dort täglich öfters als in Österreich mit Gott ins Gespräch kam, wahrscheinlich durch gewisse Eindrücke.
 
Hi, east of the sun! :)

Ja, ich bete regelmäßig und gerne. Einerseits hängt das mit meiner Sozialisation zusammen. (Ich bin von christlichen Eltern aufgezogen worden und meine Mutti ist "streng" gläubig. Ich habe katholische Schulen besucht... etc.) Andererseits weil der Glaube für mich eine Kraftquelle ist. (In manchen Kirchen herrscht eine wundervolle, friedliche Atmosphäre die man deutlich spüren kann.)

Das Gebet kann für mich vieles sein. Einerseits ist es Kontemplation, es hat bisweilen einen meditativen Charkter, manchmal ist es ein Dankgebet, manchmal eine dringende Bitte, manchmal nur ein "Hallo", usw... Eigentlich ist mein Gebet jeden Tag etwas Anderes...

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee
 
Beten ist wie Betteln, ich bettele nicht.

Ich weiß, viele bitten um Gnade, sie winseln nach Vergebung. Ich tu so was nicht. Denn der Gott an den ich glaube, liebt mich, und er ist in mir und ich bin in ihm und somit weiß er genau was ich brauche, ohne darum zu beten (betteln)

Wer aber diesen Gott nicht finden, wird ein Bettler bleiben und glauben, wenn er mal was unanständiges getan hat, dass er gesündigt hat und dann wird der jenige wiederum im Staube kriechen und nach Vergebung seiner Sünden winseln.

So was ist nicht andres als sich selbst zu erniedrigen und das würde ein Gott der Liebe ist, nicht zulassen, dass man sich erniedrigt und im Dreck seiner Gebete kriecht wie ein Hund.

Wenn ich beten würde, zu dem Gott an dem ich glaube, dann würde er kommen und mich in den Arm nehmen und sagen mein Sohn, ich Liebe dich, knie nicht nieder vor mir, denn ich bin immer bei dir und fühle das was du fühlst.

Reinhold
 
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Reinhold001 schrieb:
Beten ist wie Betteln, ich bettele nicht.

Nun wurde mir dieses Wort betteln bewußt! :daisy:

Ich spreche sehr gern mit Gott, das tue ich in meinen Gedanken, doch hab ich oft unbewußt das Beten genannt, dabei habe ich um nichts erbettelt, sondern nur gesprochen und erzählt.
Danke fürs Aufmerksam machen!
 
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