Axel Schulz - Ewiger Verlierer.....

Es ist ja löblich, dass du so viel Mitgefühl empfindest..

Es sollte einem aber klar sein, dass man bei einem Kampf verlieren kann...
Es sei denn man leidet an totaler Selbstüberschätzung.

Und sein Gegner war nun mal nicht ohne.

Viele Menschen müssen mit Niederlagen fertig werden. Bloß gibt/gab es für sie kein Geld und keinen Ruhm...
 
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Es ist ja löblich, dass du so viel Mitgefühl empfindest..

Es sollte einem aber klar sein, dass man bei einem Kampf verlieren kann...
Es sei denn man leidet an totaler Selbstüberschätzung.

Und sein Gegner war nun mal nicht ohne.

Viele Menschen müssen mit Niederlagen fertig werden. Bloß gibt/gab es für sie kein Geld und keinen Ruhm...

Mir gehts dabei nicht darum, dass ich Axel Schulz so toll finde, mir unbedingt gewünscht habe das er gewinnt und jetzt Mitleid mit ihm habe, weils nicht geklappt hat. Eher um das, was man schon fast ein "Looser-Phänomen" nennen kann, denn er hat jeden wichtigen Kampf verloren. Er hatte 3 WM-Chancen, wovon eine annuliert wurde, bei der ersten wurde er betrogen, einen Kampf hat er klar verloren. Klar gewonnen hingegen, was ihn auch vor Betrug geschützt hätte hat er gar keinen. EM-Chancen hatte er, glaube ich, 2... Auch verloren. Insgesamt ist es einfach so verrückt, dass jemand der von seinen Boxerischen Fähigkeiten, oder vielleicht v.a. mental, nicht mithalten kann, zumindest nicht unter den Top-Leuten. Und das konnte man schon von vorneherein sehen. Sein erster WM-Kampf gegen einen George Foreman, der zu dem Zeitpunkt schon Großvater war, war einigermaßen ok, aber ein wirklich guter Boxer hätte den Kampf so klar gewonnen, das Schiebung nicht möglich gewesen wäre. Dann hat er gegen Botha nach Punkten verloren, der zwar gedopt aber unfit war, und boxerisch einfach schlecht, hat ebenfalls 4 WM-Chancen vergeben. Michael Moorer, sein nächster WM-Gegner, gewann klar nach Punkten und Axel Schulz war danach erst mal wieder aus dem Rennen.

Um nicht seine gesamte Bio zu schreiben: Es geht mir also darum, dass er nicht gut genug ist, um als Boxer auf dem Niveau mithalten zu können und die Frage ist: Wie konnte er da überhaupt hinkommen und so lange "halten", bzw. warum bekam er immer wieder neue Chancen? Und das war weil er ein sympathischer Typ ist, die Zuschauer liebten ihn, man könnte sagen, sie wollten ihn nach Foreman endlich mal gewinnen sehen und gönnten es ihm wirklich von Herzen. Andere Boxer werden Kassenmagneten, weil sie einfach gut sind, er war einer, gerade weil er schon immer der sympathische Pechvogel war, der große Teddybär, von dem man erwartet das er erst nachfragt bevor er zuschlägt...

Und ich frage mich, wie kommt man damit klar? Seit gestern ist sein Image absolut kaputt, er wurde da nicht nur im Boxring zerstört sondern weit darüber hinaus, am schlimmsten bestimmt in seiner Psyche. Ich glaube, es gibt eigentlich fast nichts schlimmeres als am eigenen Selbstwert zu zweifeln, sich zu schämen für etwas, von dem man sich wünschte das es einen in gewisser Weise "definiert", womit man sich identifiziert, woraus man eigentlich Selbstbewusstsein ziehen will. Und genau deshalb tut er mir leid. Denn nur zu sagen: Er hätte es wissen müssen ist meiner Meinung nach zu einfach, denn er wusste es offensichtlich nicht, sonst hätte er nicht nur den Kampf gestern gelassen....

Viele Grüße,
C.
 
Hallo Condemn :)

Ich bin zwar keine passionierte Box-Kampf-Anhängerin - aber nach dem, was du beschreibst, kann ich dir nur zustimmen.

Ein gutes Selbstwertgefühl ist unbezahlbar, ein ramponiertes auch mit viel Geld nicht zurückzukaufen.
Vom Gefühl, nur benutzt worden zu sein, erholt man sich eh nur sehr schleppend - wie ich aus eigener leidvollen Erfahrung bestätigen kann.

Etwas Off-Topic, aber irgendwie auch nicht:
Ich kenne einen Mann, der einen sehr despotischen Vater hatte. Er hat den Kontakt zu ihm abgebrochen und dafür in Kauf genommen, von ihm enterbt zu werden. Der Vater war sehr vermögend, das Geld war hin.

Er hat diese Entscheidung niemals bereut, er sagte wörtlich:
"Ich kann von meinem Geld leben, auch wenn es ein bescheidenes Leben ist. Mit dem Verlust meiner Selbstachtung hätte ich aber nicht mehr leben können, das hätte mich zerstört."

Und ich finde, er hat Recht.

Liebe Grüße, Nithaiah
 
Hi C,

ich versteh glaube ich worum es dir geht. Ich meine bei Dir eine gewisse Traurigkeit herauszuhören..
Der chancenlose aber sympathische Junge ist quasi der breiten Masse zum Fraß vorgeworfen worden. Und er muss jetzt mit der Schmach des Verlierers den Rest seines Lebens fertigwerden. Klar tut es weh zu verlieren. Aber es ist nun mal so: jeder der einen Kampf antritt k a n n ihn verlieren! No risk - no fun. So läuft das Spiel. Er hat eine Familie, ein Kind, vielleicht wird er dort aufgefangen. Das Leben ist einfach manchmal knallhart. Einige Leute verdienen sich ne Menge Kohle an ihm und wenn er's nicht bringt, dann kommt der nächste und er muss damit leben. Aber er hat sich darauf eingelassen! Das steht doch fest. Vielleicht war er einfach zu naiv? Das wäre bedauernswert. In der Welt der Shows sind denke ich eine Menge Leute auf der Strecke geblieben.. Man kehrt sein Inneres nach Aussen, wird bejubelt und konsumiert und bleibt leer und ausgebrannt zurück. Who's next?!
Ich glaube ich habe dich richtig verstanden?! Nimm es Dir nicht so zu Herzen!

Liebe Grüße!

:)
 
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