Aussöhnung mit dem inneren Kind und Meditation

EINES?!! - du beliebst zu scherzen
ich beginne jetzt gar nicht da von meinem 14. Lebensjahr an aufzuzählen
Sei froh drum

also ich respektiere das, wenn du dich hier ausklinken möchtest.
Mich hätte jetzt aber schon noch interessiert, warum du anscheinend damit keine guten ERfahrungen gemacht hast.
Du hast dich ja offensichtlich damit auseinander gesetzt.

Andererseits schreibst du:

aber ob es unter der Überschrift 'Aussöhnung mit dem inneren Kind' praktisch dazu kommen wird.....

das klingt ja in den Raum hineingeworfen erst einmal recht kritisch und wertend, aber vielleicht könnte man sich darüber auch unterhalten und deinen Satz besser verstehen.

Meine Erfahrung ist z.B. dass es bisher nie zu einer Art "endgültiger Aussöhnung" kam. Die Frage wäre ja auch, was man damit verbindet: Erlösung, Nirvana? Also, so habe ich das bis jetzt noch nicht gesehen.

Am Anfang, jedenfalls habe ich das so erlebt und ich habe es auch von anderen gehört, ist es ja so, dass eigentlich kein Kontakt zwischen dem inneren Kind und dem Erwachsenen besteht. Z.B. fühlt man sich einsam und das Einsamkeitsgefühl wird einfach weggedrückt. Der Erwachsene geht nicht auf die Einsamkeit zu, versucht nicht über den Schmerz zu sprechen etc. .
Im Laufe der Zeit, mit der Praxis des Dialoges kommt es nun dazu, dass man sich immer mehr für derartige Selbsterfahrungen öffnet, sie nicht wegdrückt etc. . Es entsteht eine Art "VERBINDUNG" - würde ich es mal nennen.
Und mir scheint, dass diese Verbindung schon recht viel wert ist. Man trägt, wenn man sich durch andere verletzt fühlte, die Geschichte nicht endlos mit sich rum, sondern kann die Wut, die Verletzung authentisch raushauen, indem man das in einem Dialog aufschreibt, dann fühlt man sich besser und dann kann der Erwachsene mit dem Kind klären, weshalb man sich angegriffen fühlte, warum man sich verletzt fühlt, etc. . Und das hilft meiner Ansicht nach auch spürbar.
Die Verbindung führt auf diese Weise zu einer allmählichen Aussöhnung.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Entscheidend scheint mir aber erst einmal diese "Verbindung" zu sein.
Auf das Beispiel weiter oben bezogen ist das ja das Gespräch in der Familie: die Leute schlagen nicht mehr einfach auf sich ein, man geht sich nicht mehr aus dem Wege, es wird nicht alles totgeschwiegen, sondern man spricht die Probleme aus und redet darüber. Und das trägt dazu bei, dass sich einiges klärt. Aber natürlich entstehen auch immer wieder neue Probleme - aber insgesamt verbessert sich das Klima und bleibt nicht derart verletzt und getrennt.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Die Aussöhnung mit dem inneren Kind ist eines der wichtigsten Dinge überhaupt. Darauf bezieht jesus seinen Satz "Werdet wie die Kinder."

Komisch, der Ausspruch kam mir auch in den Sinn, als ich heute über meine ganze Kinderschar nachdachte, die ICH sind.

Ich habe kein Buch gelesen, und immer wenn mir jemand mit sowas wie dieses : "Aussöhnung mit dem inneren Kind" kam, verdrehte ich nur die Augen.War mir irgendwie zu weicheiig, oder eine andere Art, zu sagen: Ich komme mit meinem Leben nicht klar.

Ich bin dann eher unfreiwillig mit dem Thema konfrontiert worden.
Mit dem Anlass einer beinahe alltäglichen Lebenskrise geriet ich sozusagen "unter die Oberfläche".

Das heißt, ich wurde in Zustände versetzt, habe vergangene Situationen aus meiner Sicht als überfordertes Kind erlebt. Ich WAR praktisch wieder das Kind, das Baby, das pubertierende Mädchen usw.

Das lief zeitlich bemessen alles sehr schnell ab und sitzt mir immernoch in den Knochen. Aber die Chance, die darin verborgen liegt, wird mir auch immer klarer. Alle die Momente, in denen eine Art Abspaltung stattfand, haben Energie an sich gebunden. Die Kraft, die benötigt wird, solch eine Abspaltung aufrecht zu erhalten, steht wieder zur Verfügung. Ich müßte nur einen Weg finden, diese Kraft zu "kanalisieren"?

Davon bin ich noch weit entfernt. Ich meine, die ganze "befreite" Rasselbande macht mir jeden tag die Hölle heiß. Da sind so viele Bedürfnisse, die erlebt und gelebt werden wollen, da herrscht ein wildes Durcheinander.
Wie soll ein halber Erwachsener das alles regeln?

Denn das steht fest: befreite innere Kinder sind immernoch Kinder. Die müssen in einem stetigen Prozess wachsen und irgendwann auch erwachsen werden. Ja, und jetzt hab ich die Bude voll mit lebendigen Inneren Kindern unterschiedlichen Alters, die auch noch alle dasselbe sind! Halt die mal auseinander!

Diese Art, mit den inneren Kindern in Kontakt zu treten " rein in den dunklen Wald- Kinder befreien- Drachen besiegen- raus aus dem Wald" ist sicher nur eine von vielen. Ich würde jetzt gerne mit anderen Methoden weiterarbeiten. Deswegen werde ich das eine oder andere hier vorgeschlagene Buch lesen.

Und um abschließend nochmal auf den zitierten Satz: "werdet wie die Kinder" zurück zu kommen, mit dieser ganzen Schar Lebendigkeit kam auch ein weiteres dazu. Wie oben schon erwähnt. Ein in sich glückliches, staunendes, verbundenes Kind(?), das ich mal war, nein, das ICH BIN.

Liebe Grüße
Kashi
 
Liebe KAshi,

vielleicht ist der Titel "Aussöhnung mit dem inneren Kind" auch zu einseitig gewählt. Wenn man sich mit der Praxis beschäftigt, dann geht es ja vor allem auch darum, ein "liebevoller Erwachsener" zu werden - und das ist mindestens genauso anststrengend, wie sein inneres Kind zu versöhnen :D
Beides geht ja Hand in Hand. Und liebevoll sein, das heißt in diesem Sinne ja gerade nicht, zu verwöhnen oder zu vernachlässigen, sondern als Erwachsener überhaupt erst einmal zu lernen, was liebevoll für ihn selbst und das Kind ist.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Naja, ich glaube, dass man das auf recht unterschiedliche Weise erleben kann. Die entscheidende Frage ist hier vielleicht, ob und auf wen das Kind wütend ist. Wenn es gegen andere Menschen wütend ist, dann tröstet man dieses Kind in dieser Hinsicht.
Ist es jedoch gegen einen selbst wütend, weil man es oft im Stich gelassen hat, dann findet hier durchaus etwas wie eine "Aussöhnung" statt.
ah ja. .Jetzt kann ich das verstehen. Danke Dir!

Die Frage ist natürlich auch, wie sehr man die Wut gegen sich selbst und die damit einhergehende Verantwortung verarbeiten kann.
Also ich spürte das z.b. deutlich bei mir, dass mir diese Wut deutlich meine Selbstverantwortung aufgezeigt hat.
Ich habe mich mit der Wut - übrigens auch im Zusammenhang mit dem inneren Kind - im Zusammenhang mit meiner Neurodermitis mal auseinander gesetzt. Das kratzende Kind ist ja auch immer ein Kind, das Agression gegen sich selber richtet und "sich" zerstört. Genauer kratzt es an der Grenze zwischen der Außenwelt und sich selber herum.

arrrgh.. ich war als Kind ein richtiger Wutpickel. :wut1: Wenn ich nicht bekam, was ich wollte, dann regte ich mich fürchterlich auf. Heute überlege ich oft :) eher, was zu tun ist.

Dann gibt es auch noch recht unterschiedliche Erlebnis- und Arbeitsweisen. Z.B. gibt es Menschen, die vor allem mit dem erwachsenen Kind arbeiten und dies von seinen Missverständnisse etc. der Kindheit befreien. Das sind meist eher sehr bodenständige Menschen - ist mein Eindruck.
Es gibt aber auch Menschen, die das vollkommen anders erleben :)
Dem wollte ich auch nicht widersprechen, wahrlich nicht. ;) Und übrigens habe ich den ganzen Tag weiter darüber nachgedacht, wo da die Aussöhnung noch stattfinden könnte. Schließlich bin ich ein gelehriger Esel. :banane:
 
also ich respektiere das, wenn du dich hier ausklinken möchtest.
Mich hätte jetzt aber schon noch interessiert, warum du anscheinend damit keine guten ERfahrungen gemacht hast.
Du hast dich ja offensichtlich damit auseinander gesetzt.

Andererseits schreibst du:



das klingt ja in den Raum hineingeworfen erst einmal recht kritisch und wertend, aber vielleicht könnte man sich darüber auch unterhalten und deinen Satz besser verstehen.

Meine Erfahrung ist z.B. dass es bisher nie zu einer Art "endgültiger Aussöhnung" kam. Die Frage wäre ja auch, was man damit verbindet: Erlösung, Nirvana? Also, so habe ich das bis jetzt noch nicht gesehen.

Am Anfang, jedenfalls habe ich das so erlebt und ich habe es auch von anderen gehört, ist es ja so, dass eigentlich kein Kontakt zwischen dem inneren Kind und dem Erwachsenen besteht. Z.B. fühlt man sich einsam und das Einsamkeitsgefühl wird einfach weggedrückt. Der Erwachsene geht nicht auf die Einsamkeit zu, versucht nicht über den Schmerz zu sprechen etc. .
Im Laufe der Zeit, mit der Praxis des Dialoges kommt es nun dazu, dass man sich immer mehr für derartige Selbsterfahrungen öffnet, sie nicht wegdrückt etc. . Es entsteht eine Art "VERBINDUNG" - würde ich es mal nennen.
Und mir scheint, dass diese Verbindung schon recht viel wert ist. Man trägt, wenn man sich durch andere verletzt fühlte, die Geschichte nicht endlos mit sich rum, sondern kann die Wut, die Verletzung authentisch raushauen, indem man das in einem Dialog aufschreibt, dann fühlt man sich besser und dann kann der Erwachsene mit dem Kind klären, weshalb man sich angegriffen fühlte, warum man sich verletzt fühlt, etc. . Und das hilft meiner Ansicht nach auch spürbar.
Die Verbindung führt auf diese Weise zu einer allmählichen Aussöhnung.
Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Entscheidend scheint mir aber erst einmal diese "Verbindung" zu sein.
Auf das Beispiel weiter oben bezogen ist das ja das Gespräch in der Familie: die Leute schlagen nicht mehr einfach auf sich ein, man geht sich nicht mehr aus dem Wege, es wird nicht alles totgeschwiegen, sondern man spricht die Probleme aus und redet darüber. Und das trägt dazu bei, dass sich einiges klärt. Aber natürlich entstehen auch immer wieder neue Probleme - aber insgesamt verbessert sich das Klima und bleibt nicht derart verletzt und getrennt.

Liebe Grüße,
Energeia
Ich gehe da eher vom advaitatechnischen Standpunkt ran; Das ist etwas dem nachgelagert was hier diskutiert werden will. (Deshalb wollte ich auch nicht weiter stören)


Die Verbindung zum inneren Kind ist deshalb nicht da weil sie nicht gewollt ist. (sonst wäre sie da.) Man spielt da ein Spiel mit sich selbst. weil es irgendwo noch spaßt (auch wenn es nicht immer als Spaß empfunden wird. Aber gerade das spaßt scheints.)


>Wenn man also ein Buch etc über 'inneres Kind' in die Hände/Hirn bekommt - wird man das wahrscheinlich als real empfinden, und ver-suchen.


DIE Frage ist aber, was ist wenn man tatsächlich durchschaut dass man - ja nach InformationsInput - nur weiter ein Spiel mit sich spielt. (das gar nicht gewonnen werden kann so lange es weiter gespielt wird)


Aber ich denke das ist hier zu weit gedacht. nicht wahr
 
Ich habe kein Buch gelesen, und immer wenn mir jemand mit sowas wie dieses : "Aussöhnung mit dem inneren Kind" kam, verdrehte ich nur die Augen.War mir irgendwie zu weicheiig, oder eine andere Art, zu sagen: Ich komme mit meinem Leben nicht klar.

Eine typische Reaktion des Egos schön das du es dann anders angegangen bist.
 
ja, genau so verstehe ich ihn auch. Komischerweise ist es ein sehr verantwortungsvoller Prozeß, auch wenn man wie "die Kinder" wird.


Das stimmt. Kinder können z. B. noch viel verletzlicher sein, aber auch sehr große Kraft entwickeln. Das hat wiederum mit dem Spruch zu tun, dass der Glaube Berge versetzen könne

Die die sich momentan als Erwachsene bezeichnen sind dabei die Welt zugrunde zu richten aus einer gewissen unreife, gier und verantwortungslosigkeit heraus
 
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Hallo Schooko,

Die Verbindung zum inneren Kind ist deshalb nicht da weil sie nicht gewollt ist. (sonst wäre sie da.) Man spielt da ein Spiel mit sich selbst. weil es irgendwo noch spaßt (auch wenn es nicht immer als Spaß empfunden wird. Aber gerade das spaßt scheints.)
>Wenn man also ein Buch etc über 'inneres Kind' in die Hände/Hirn bekommt - wird man das wahrscheinlich als real empfinden, und ver-suchen.
DIE Frage ist aber, was ist wenn man tatsächlich durchschaut dass man - ja nach InformationsInput - nur weiter ein Spiel mit sich spielt. (das gar nicht gewonnen werden kann so lange es weiter gespielt wird)

naja, ein Spiel kann man auf einem Spielbrett spielen. Und die Regeln sind dann die Grenzen.
Bei der Aussöhnung mit dem inneren Kind gibt es keine derartigen festgelegten Spielgrenzen, sondern das LEBENDIGE zeigt sie so, wie es ist, oder es zeigt sich nicht.
Wenn ein Mensch den Dialog nicht in einer authentischen Weise eingeht, dann wird er ihn nach einer Weile abbrechen, weil sich kein wirklicher Erfolg einstellt.
Man spürt selbst genau, ob es in die Tiefe geht oder ob man nur an der Oberfläche agiert.
Wenn man nur an der Oberfläche agiert und nicht wirklich bereit ist, sich darauf einzulassen, dann ist das vielleicht wirklich der falsche Weg; vielleicht sollte man sich dann, wenn der Wille da ist, etwas anderes suchen. :)

Es ist ja ganz richtig, was du sagst, dass es bisher nicht da war, weil es nicht gewollt war. Der entscheidende Punkt ist doch aber: die Zeit. Wir haben als Kinder begonnen, es nicht zu wollen, haben als Kinder die Verbindung verloren. Aber nun sind wir nicht mehr nur das Kind, das wir damals waren, das nicht offen sein konnte.

Die Formel: "dass es nicht da ist, weil es nicht gewollt ist, sonst wäre es da" berücksichtigt diese Zeitentwicklung nicht.

Sicherlich, wie gesagt, es kann sein, dass ein Mensch das alles nur als Spiel angeht, dass nicht wirklich eine Offenheit besteht, ja, dass der Wille, das Vermögen, die Offenheit fehlt. Das kann sein.
Aber der entscheidende Punkt ist: es muss nicht sein :) Es kann sehr gut sein, dass in diesem Menschen ein erwachsener Pol entstanden ist, der bereit ist, sich zu öffnen, der bereit ist, zu lernen - oder der zumindest bereit ist, daran zu "arbeiten", diese Eigenschaften zu entwickeln, weil seine Vernunft diese Bedeutung einsieht.
Wenn dem so ist, dann kommt das Buch zur richtigen Zeit :)

Liebe Grüße,
Energeia
 
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