Cherti
Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich schreibe hier, weil ich mir diesen ganzen Balast einfach mal von der Seele schreiben muss und eigentlich niemanden habe, dem ich das antun kann. Ich habe das Gefühl, den Leuten damit auf die Nerven zu gehen und mit meiner Familie kann ich einfach nicht darüber reden. Obwohl wir sonst eigentlich über alles reden.
Meine Schwester ist vor 2 Monaten verstorben und ich komm damit einfach nicht klar. Das ist vielleicht etwas übertrieben, weil ich weiterhin das tue was ich machen muss, aber eben nur mechanisch, weil ich es eben machen MUSS und ich das Gefühl habe meiner Familie nicht noch mehr Kummer zu bereiten. Stark zu sein. Meine Familie... wir sind so eng, schon immer gewesen. Mir ist schon immer aufgefallen, das es bei uns einfach anders ist als in vielen Familien. Wir sind nicht nur verwandt, sondern auch beste Freunde. Vielleicht fällt es mir gerade deswegen so schwer. Ich habe 2 Schwestern. Ich sage bewusst 2, weil ich meine verstorbene Schwester noch immer dazu zähle. Unsere Familienkonstellation ist vielleicht etwas ungewöhnlich denn meine beiden Schwestern sind einmal 18 und einmal 22 Jahre älter als ich und von daher sind sie für mich nicht nur meine Schwestern, sonder auch so etwas wie Ersatzmütter, was sehr schön ist, denn so habe ich 3 Mütter. Gleichzeitig haben sie mich mit meinen 23 Jahren bereits zur 5-fachen Tante gemacht =)
Es passierte am 22. November 2010. Es war ein Montag und ich hatte mich bereits für die Arbeit fertig gemacht. Ein Montag wie viele Montage zuvor auch, kein ungewöhnlicher Tag. Ich kann auch nicht sagen, dass ich eine gewisse Vorahnung hatte, nein. Ich hatte gerade meine Jacke und Schuhe angezogen und den Schlüssel bereits in der Hand. Mein Freund lag noch im Bett und schlief, ich wollte ihn auch nicht aufwecken.
Das Telefon klingelte und auf dem Display sah ich das meine Eltern anriefen. Auch dies war nicht ungewöhnlich, da es schon mal vorkommen konnte das sie mich vor der Arbeit anriefen. Ich ging also dran und begrüßte meinen Vater mit einem Lächeln und den Worten: "Guten Morgen, ist etwas passiert oder warum rufst du so früh an?" und er antwortete: "Ja, es ist etwas passiert. Jacqueline ist heute Nacht gestorben!". Ich fragte ihn ob er mich verarscht (nicht das ich das so gemeint habe, aber....) und wusste im selben Augenblick, das es die Wahrheit ist.. Sie würden hinfahren und ich bat darum das sie mich vorher abholen mögen. Als ich auflegte brach ich zusammen. Innerhalb von einer gefühlten Sekunde war mein Freund hinter mir und fing mich auf. Nur unter Tränen konnte ich es ihm zu stammeln. Keine 5 Minuten später waren meine Eltern da. Und wir fuhren schweigend zu meiner Schwester. Um 8 Uhr morgens waren wir alle versammelt. Wir als Familie, die Kripo, der Leichenwagen, die Seelsorger. Der ganze Tag war wie ein Film für mich. Und ich konnte es nicht glauben...., ein schlechter Traum aus dem ich einfach nicht aufwachen wollte. Bevor sie Jacq mitnahmen, dürften wir uns noch einmal von ihr verabschieden. Sie lag da, so friedlich. Eingeschlafen auf der Couch, der Fehrnsehr lief noch. Sie sah so aus als ob sie jeden Moment aufwacht und uns fragt warum wir so doof gucken würden aber sie wachte nicht auf, sie schlief den Schlaf der Ewigkeit.
Seit dem, ist mein Leben nicht mehr so wie es einmal war. 2 Monate sind vergangen und doch gibt es keinen Tag an dem ich nicht an sie denke und weine. Ich leide unter Angstzuständen und Schlafstörungen. Der Arzt hat bei mir eine Anpassungsstörung festgestellt und doch bin ich so sauer auf mich selbst! Sauer, weil scheinbar alle damit klar kommen nur ich nicht. Selbst ihre Kinder (9,15 und 18)... selbst die scheinen es besser zu verkraften als ich es tue. Ich vermeide es auch mit Ihnen darüber zu sprechen. Am meisten habe ich damit zu kämpfen, dass ich mich nicht verabschieden konnte, das ich noch Fragen an sie habe, das ich nicht weiß wo sie ist und ich bin sauer auf sie weil sie einfach gegangen ist und dieses Chaos hinterlassen hat. Ich schaffe es nicht meiner Familie beizustehen weil ich dazu momentan einfach nicht fähig bin. Dabei brauchen sie mich! Ich denke ich bilde mir irgendwelche Zeichen ihrerseits ein und anderseits hoffe ich das es wahr ist. Ich trage eine Maske, damit die Leute denken es ginge mir gut, und hinter der Maske sterbe ich innerlich ab. Und ich habe so Angst um meine Eltern. Meine Mutter verkraftet es scheinbar sehr gut, aber mein Vater.... . Selbst meine andere Schwester ist so stark. Sie kümmert sich rühren um die Kinder und meinen Schwager. Und ich? Ich schaffe es einfach nicht.....
fürs Lesen
Traurige Grüße
ich schreibe hier, weil ich mir diesen ganzen Balast einfach mal von der Seele schreiben muss und eigentlich niemanden habe, dem ich das antun kann. Ich habe das Gefühl, den Leuten damit auf die Nerven zu gehen und mit meiner Familie kann ich einfach nicht darüber reden. Obwohl wir sonst eigentlich über alles reden.
Meine Schwester ist vor 2 Monaten verstorben und ich komm damit einfach nicht klar. Das ist vielleicht etwas übertrieben, weil ich weiterhin das tue was ich machen muss, aber eben nur mechanisch, weil ich es eben machen MUSS und ich das Gefühl habe meiner Familie nicht noch mehr Kummer zu bereiten. Stark zu sein. Meine Familie... wir sind so eng, schon immer gewesen. Mir ist schon immer aufgefallen, das es bei uns einfach anders ist als in vielen Familien. Wir sind nicht nur verwandt, sondern auch beste Freunde. Vielleicht fällt es mir gerade deswegen so schwer. Ich habe 2 Schwestern. Ich sage bewusst 2, weil ich meine verstorbene Schwester noch immer dazu zähle. Unsere Familienkonstellation ist vielleicht etwas ungewöhnlich denn meine beiden Schwestern sind einmal 18 und einmal 22 Jahre älter als ich und von daher sind sie für mich nicht nur meine Schwestern, sonder auch so etwas wie Ersatzmütter, was sehr schön ist, denn so habe ich 3 Mütter. Gleichzeitig haben sie mich mit meinen 23 Jahren bereits zur 5-fachen Tante gemacht =)
Es passierte am 22. November 2010. Es war ein Montag und ich hatte mich bereits für die Arbeit fertig gemacht. Ein Montag wie viele Montage zuvor auch, kein ungewöhnlicher Tag. Ich kann auch nicht sagen, dass ich eine gewisse Vorahnung hatte, nein. Ich hatte gerade meine Jacke und Schuhe angezogen und den Schlüssel bereits in der Hand. Mein Freund lag noch im Bett und schlief, ich wollte ihn auch nicht aufwecken.
Das Telefon klingelte und auf dem Display sah ich das meine Eltern anriefen. Auch dies war nicht ungewöhnlich, da es schon mal vorkommen konnte das sie mich vor der Arbeit anriefen. Ich ging also dran und begrüßte meinen Vater mit einem Lächeln und den Worten: "Guten Morgen, ist etwas passiert oder warum rufst du so früh an?" und er antwortete: "Ja, es ist etwas passiert. Jacqueline ist heute Nacht gestorben!". Ich fragte ihn ob er mich verarscht (nicht das ich das so gemeint habe, aber....) und wusste im selben Augenblick, das es die Wahrheit ist.. Sie würden hinfahren und ich bat darum das sie mich vorher abholen mögen. Als ich auflegte brach ich zusammen. Innerhalb von einer gefühlten Sekunde war mein Freund hinter mir und fing mich auf. Nur unter Tränen konnte ich es ihm zu stammeln. Keine 5 Minuten später waren meine Eltern da. Und wir fuhren schweigend zu meiner Schwester. Um 8 Uhr morgens waren wir alle versammelt. Wir als Familie, die Kripo, der Leichenwagen, die Seelsorger. Der ganze Tag war wie ein Film für mich. Und ich konnte es nicht glauben...., ein schlechter Traum aus dem ich einfach nicht aufwachen wollte. Bevor sie Jacq mitnahmen, dürften wir uns noch einmal von ihr verabschieden. Sie lag da, so friedlich. Eingeschlafen auf der Couch, der Fehrnsehr lief noch. Sie sah so aus als ob sie jeden Moment aufwacht und uns fragt warum wir so doof gucken würden aber sie wachte nicht auf, sie schlief den Schlaf der Ewigkeit.
Seit dem, ist mein Leben nicht mehr so wie es einmal war. 2 Monate sind vergangen und doch gibt es keinen Tag an dem ich nicht an sie denke und weine. Ich leide unter Angstzuständen und Schlafstörungen. Der Arzt hat bei mir eine Anpassungsstörung festgestellt und doch bin ich so sauer auf mich selbst! Sauer, weil scheinbar alle damit klar kommen nur ich nicht. Selbst ihre Kinder (9,15 und 18)... selbst die scheinen es besser zu verkraften als ich es tue. Ich vermeide es auch mit Ihnen darüber zu sprechen. Am meisten habe ich damit zu kämpfen, dass ich mich nicht verabschieden konnte, das ich noch Fragen an sie habe, das ich nicht weiß wo sie ist und ich bin sauer auf sie weil sie einfach gegangen ist und dieses Chaos hinterlassen hat. Ich schaffe es nicht meiner Familie beizustehen weil ich dazu momentan einfach nicht fähig bin. Dabei brauchen sie mich! Ich denke ich bilde mir irgendwelche Zeichen ihrerseits ein und anderseits hoffe ich das es wahr ist. Ich trage eine Maske, damit die Leute denken es ginge mir gut, und hinter der Maske sterbe ich innerlich ab. Und ich habe so Angst um meine Eltern. Meine Mutter verkraftet es scheinbar sehr gut, aber mein Vater.... . Selbst meine andere Schwester ist so stark. Sie kümmert sich rühren um die Kinder und meinen Schwager. Und ich? Ich schaffe es einfach nicht.....

Traurige Grüße