Atheismus in schönster form

DNEB

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Ich weiß ja nicht, ob in "religion & spiritualität" ein thread über atheistische aphorismen passt, aber naja, Walter kanns ja verschieben :)
OK, hallo
Ich wollte mal ein paar schöne sprüche über atheismus (obwohl ich wohl eher Agnostizist bin).

also frisch ans werk:
Lachen tötet die Furcht und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht vor dem Teufel hat, der braucht keinen Gott mehr. („Der Bibliothekar Jorge de Burgos“ in Der Name der Rose)

Gott ist tot, und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? („Also sprach Zarathustra“ Friedrich Nietzsche)

In dunklen Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann die Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen. (Heinrich Heine)

Der Ursprung, ja das eigentliche Wesen der Religion ist der Wunsch. Hätte der Mensch keine Wünsche, so hätte er auch keine Götter. Was der Mensch sein möchte, aber nicht ist, dazu macht er seinen Gott. (Ludwig Feuerbach)

Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde. (Ludwig Feuerbach)

Die Religiosität führt sich biologisch auf die langanhaltende Hilflosigkeit und Hilfsbedürftigkeit des kleinen Menschenkindes zurück, welches, wenn es später seine wirkliche Verlassenheit und Schwäche gegen die großen Mächte des Lebens erkannt hat, seine Lage ähnlich wie in der Kindheit empfindet und deren Trostlosigkeit durch die regressive Erneuerung der infantilen Schutzmächte zu verleugnen versucht.(Sigmund Freud)

Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes. (Karl Marx)

Die Religion ist eine Art geistiger Fusel, in dem die Sklaven des Kapitals ihre Menschenwürde und ihren Anspruch auf eine halbwegs menschenwürdige Existenz ersäufen." (Wladimir Iljitsch Lenin)

Wenn Gott wirklich existierte, müsste man ihn beseitigen." (Michail Bakunin als Parodie auf Voltaire)

Es sind die Menschen, die Gott erschaffen haben. Nicht umgekehrt. (Ayaan Hirsi Ali)

Also, hoffe das da noch welche folgen werden (von wem auch immer)

Danke fürs lesen

DNEB

PS.: morgen walter, dürfte urheberrechtlich einwandfrei sein :)
 
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ah, da hab ich nochwas gefunden:
Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion.
Steven Weinberg (Physiker)

Richtig gelesen ist die Bibel eines der mächtigsten Argumente für den Atheismus, welches je ersonnen wurde.
Isaac Asimov (Biochemiker und Schriftsteller)

Ich bin selbst gegenüber allen bekannten Religionen Dissident, und ich hoffe, daß jede Art religiöser Gläubigkeit ausstirbt.
Bertrand Russel (Mathematiker und Philosoph)

Die Geschichte des guten Jesus hab ich nun so satt, daß ich sie von keinem, außer von ihm selbst, hören möchte.
Johann Wolfgang von Goethe (Dichter und Naturwissenschaftler)

Ich habe gesehen, wie ein kleiner Junge, sechs oder sieben Jahre alt, dreimal mit der Reitpeitsche über seinen nackten bloßen Kopf geschlagen wurde, ehe ich dazwischentreten konnte, weil er mir ein Glas Wasser gereicht hatte, das nicht ganz sauber war. Und solche Handlungen werden von Leuten ausgeführt und verteidigt, die vorgeben, ihren Nächsten wie sich selbst zu lieben, welche an Gott glauben und welche beten, daß sein Wille auf Erden geschehe!
Charles Darwin (Naturforscher) im katholischen Brasilien

Glauben ist leichter als Denken.
Sprichwort

Wieviel Haß und Dummheit die Menschen doch - elegant verpackt - Religion nennen können!
Sri Aurobido (Philosoph und Mystiker)

Die Gläubigen sind selten Denker und die Denker selten gläubig.
Hans Daiber (Universitätsprofessor und Schriftsteller)

Religionen, wenn sie nicht von Zeit zu Zeit erneuert werden, altern wie Bäume. Das Christentum in der uns bekannten Form hat seine Zeit gehabt. Wir wollen eine neue Form, die in Übereinstimmung steht mit der Wissenschaft und dennoch für ein gutes Leben hilfreich ist.
Bertrand Russell (Mathematiker und Philosoph)

Denken ist eine Anstrengung, Glauben ein Komfort.
Ludwig Marcuse (Philosoph)

Unter den vielen Lügenmächten, die in der Welt wirksam sind, ist die Theologie eine der ersten.
Mahatma Gandhi (Politiker und Reformator)

Gott ist eine vom Menschen erdachte Hypothese bei dem Versuch, mit dem Problem der Existenz fertigzuwerden.
Sir Julian Huxley (Biologe)

Das Dogma ist nichts anderes als ein ausdrückliches Verbot zu denken.
Ludwig Feuerbach (Philosoph)

Die goldene Zeit der Geistlichkeit fiel immer in die Gefangenschaft des menschlichen Geistes.
Friedrich von Schiller (Schriftsteller)

Der Atheismus ist ein Zeichen, daß man die Religion ernst nimmt.
Sir Karl Raimund Popper (Philosoph und Wissenschaftslogiker)

Ich betrachte die Religion als Krankheit, als Quelle unnennbaren Elends für die menschliche Rasse.
Bertrand Russell (Mathematiker und Philosoph)

Danke fürs lesen

DNEB

PS.: mit böser absicht aus einem anderen forum gestohlen.
Nein, natürlich mit guter absicht... :)
 
Hallo DNEB

Danke für die genialen Zitate. Wenn ich hier die Diskussion verfolge, dann denke ich dass dieser Satz am besten passt:

Die Gläubigen sind selten Denker und die Denker selten gläubig.

Aber dieser ist natürlich genau so genial:

Glauben ist leichter als Denken.

Alles Liebe. Gerrit
 
Gern geschehen :)

Mein liebling ist:
"Richtig gelesen ist die Bibel eines der mächtigsten Argumente für den Atheismus, welches je ersonnen wurde."
Ich suche mal weiter... :escape:

MFGDNEB
 
Und nochmal (auch wenn sie teilweise vom thema abweichen)...
Angewöhnung geistiger Grundsätze ohne Gründe nennt man Glauben.
(Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900, Menschliches, Allzumenschliches)

Wie glücklich viele Menschen wären, wenn sie sich genausowenig um die Angelegenheiten anderer kümmern würden wie um die eigenen.
(Georg Christoph Lichtenberg, dt. Schr. u. Physiker, 1742-1799)

Wer in Glaubensfragen den Verstand befragt, kriegt unchristliche Antworten.
(Wilhelm Busch, dt. Dichter u. Zeichner, 1832-1882)

Glaube heißt nicht wissen wollen, was wahr ist.
(Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900, Der Antichrist)

Es ist müßig davon zu reden, daß wir Seelen für Gott gewinnen wollen. Ist Gott so hilflos, daß er nicht von sich aus Seelen für sich gewinnen könnte? Religion ist immer die persönliche Angelegenheit jedes einzelnen.
(Mahatma Gandhi, ind. Politiker u. Reformator, 1869-1948)

Ist Gott eine Erfindung des Teufels?
(Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900, Menschliches)

Man sagt nicht 'Nichts!', man sagt dafür 'Jenseits' oder 'Gott'.
(Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900)

Die Religion, die nur auf Theologie gebaut ist, kann niemals etwas Moralisches enthalten.
(Imanuel Kant, dt. Philosoph, 1724-1804)

Wer nichts weiß, muß alles Glauben.
(Marie von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, 1830-1916)

Religion ist die einzige Philosophie, die das Durchschnittshirn verstehen und annehmen kann.
(Joseph Joubert, franz. Moralist, 1754-1824)

Auch die Religion kann ihr Versprechen (des Glücks) nicht halten. Wenn der Gläubige sich endlich genötigt findet, von 'Gottes unerforschlichem Ratschluß' zu reden, so gesteht er damit ein, daß ihm als letzte Trostmöglichkeit und Lustquelle im Leiden nur die bedingungslose Unterwerfung geblieben ist. Und wenn er zu dieser bereit ist, hätte er sich den Umweg wahrscheinlich sparen können.
(Sigmund Freud, österr. Psychologe und Psychiater, 1856-1939, Das Unbehagen in der Kultur)
...zum leichter lesen trenn ichs mal...
Die Katholiken terrorisieren das Land mit einer Auffassung vom Wesen der Ehe, die die ihre ist und die uns nichts angeht.
(Kurt Tucholsky, dt. Schriftsteller, 1890-1935)

Wahre Religion ist gebaut auf das Wahre, das Gute in der Menschennatur, nicht auf der Sünde Morast.
(Ludwig Feuerbach, dt. Philosoph, 1804-1872)

Das Dogma ist nichts anderes als ein ausdrückliches Verbot zu denken.
(Ludwig Feuerbach, dt. Philosoph, 1804-1872)

Ich kann sagen, daß ich der jüdischen Religion so ferne stehe wie allen anderen Religionen, d. h. sie sind mir als Gegenstände wissenschaftlichen Interesses hochbedeutsam, gefühlsmäßig bin ich an ihnen nicht beteiligt.
(Sigmund Freud, österr. Psychologe, 1856-1939)

Vorurteil stützt die Throne, Unwissenheit die Altäre.
(Marie von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, 1830-1916)

Gott ist tot.
(Fr. Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900)

Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würden sie ihn mit drei Ecken ausstatten.
(Charles-Lois Baron de Montesquieu, fr. Philosoph, 1689-1755)

Der Glaube ist eine sechste Art von Sinn, der wirksam wird, wenn die Vernunft versagt.
(Mahatma Ghandi, ind. Freiheitskämpfer, 1896-1948)

Glauben und Wissen verhalten sich wie zwei Schalen einer Waage: in dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere
(A. Schopenhauer, dt. Philosoph, 1788-1860)

Töte einen Menschen, und du bist ein Mörder.
Töte Millionen, und du bist ein Eroberer.
Töte alle, und du bist Gott.
(Edmond Rostand, franz. Dramatiker, 1868-1918)

Eine Religion, die sich vor der Wissenschaft fürchtet, schändet Gott und begeht Selbstmord.
(Ralph Waldo Emerson, amerikan. Essayist, Dichter u. Philosoph, 1803-1882)

so, dann hör ich mal für heute auf...

Danke fürs lesen

DNEB

PS.: Ich entschuldige mich für eventuelle wiederholungen
 
ich kann glaube ich nicht anders...

nun gut, mal etwas von Friedrich Nietzsche (ich entschuldige mich gleich jetzt für wiederholungen, aber ich kann mir ja nicht alles merken):
'Solange man nicht die Moral des Christentums als Kapitalverbrechen am Leben empfindet, haben dessen Verteidiger gutes Spiel.'

Da haben wir es also: Eine kirchliche Ordnung mit Priesterschaft, Theologie, Kultus, Sakrament; kurz, alles das, was Jesus von Nazareth bekämpft hatte...

Zum Christentum wird man nicht geboren, man muß dazu nur krank genug sein.

Ein religiöser Mensch denkt nur an sich.

"Richtet nicht!" sagen sie, aber sie schicken alles in die Hölle, was ihnen im Wege steht.

Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet.

Diese Evangelien kann man nicht behutsam genug lesen.
(Der Antichrist)

Man soll nicht in Kirchen gehn, wenn man reine Luft atmen will.

Der Fanatismus ist die einzige 'Willensstärke', zu der auch die Schwachen gebracht werden können.

Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebnis, noch weniger als Ereignis: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermütig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelikatesse gegen uns Denker - im Grunde sogar ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht Denken!

Wer ihn als einen Gott der Liebe preist, denkt nicht hoch genug von der Liebe selber. Wollte dieser Gott nicht auch Richter sein? Aber der Liebende liebt jenseits von Lohn und Vergeltung.
(Zarathrustra IV)

Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns zu verbrennen.
(Jenseits von Gut und Böse)

Das Gebet ist für solche Menschen erfunden, welche eigentlich nie von sich aus Gedanken haben denen eine Erhebung der Seele ungekannt ist oder unbemerkt verläuft.
(Fröhliche Wissenschaft)

Bessere Lieder müßten sie mir singen, daß ich an ihren Erlöser glauben lerne. Erlöster müßten mir seine Jünger aussehen.
(Zarathrusta II, Von den Priestern)

Die Grausamkeit gehört zu den ältesten Festfreuden der Menschheit. Folglich denkt man sich auch die Götter erquickt und festlich gestimmt, wenn man ihnen den Anblick von Grausamkeit anbietet. Und so schleicht sich die Vorstellung in die Welt, daß freiwillige Leiden, die selbsterwälte Marter einen guten Sinn und Wert haben.

und jetzt mal Immanuel Kant (dito):
Verbindet man Religion nicht mit Moralität, so wird Religion nur zur Gunstbewerbung.

Der Glaube einer gottesdienstlichen Religion ist ein Fron- und Lohnglaube (fides mercenaria, servilis) und kann nicht für den seligmachenden angesehen werden, weil er nicht moralisch ist. Dieser muß ein freier, auf lauter Herzensgesinnungen gegründeter Glaube sein.

Eine Religion, die der Vernunft unbedenklich den Krieg ankündigt, wird es auf die Dauer gegen sie nicht aushalten.

Im Gleichnis Christi ist die enge Pforte und der schmale Weg, der zum Leben führt, der des guten Lebenswandels; die weite Pforte und der breite Weg, den viele wandeln, ist die Kirche.

Eine Religion, die den Menschen finster macht, ist falsch; denn er muss Gott mit frohem Herzen und nicht aus Zwang dienen.

hm, jetzt mal Goethe (dito):
Du hältst das Evangelium, wie es steht, für die göttliche Wahrheit. Mich würde eine vernehmliche Stimme vom Himmel nicht überzeugen, daß das Wasser brennt und das Feuer löscht, daß ein Weib ohne Mann gebiert und daß ein Toter aufersteht. Vielmehr halte ich dieses für Lästerungen gegen den großen Gott und seine Offenbarung in der Natur.
(Goethe, an Lavater, 9.8.1782)

Er ist ein heller Geist und also ungläubig.
(Wilhelm Meisters Wanderjahre III, 15)

Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muß sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.
(Goethe, zu Eckermann)

Der Glaube ist nicht der Aufgang, sondern das Ende allen Wissens.

...nennen sich Christen,
und unter ihrem Schafspelz
sind sie reißende Wölfe.

Vieles kann ich ertragen. Die meisten beschwerlichen Dinge duld' ich mit ruhigem Mut, wie es ein Gott mir gebeut. Wenige sind mir jedoch wie Gift und Schlange zuwider; viere: Rauch des Tabaks, Wanzen, Knobla Knoblauch und das Kreuz!

Die Geschichte des guten Jesus hab ich nun so satt, daß ich sie von keinem, außer von ihm selbst, hören möchte.

Die Kirche hat einen guten Magen, hat ganze Länder aufgefressen und doch nie sich übergessen; die Kirch' allein, meine lieben Frauen, kann ungerechtes gut verdauen.

"Mir willst du zum Gotte machen
Solch ein Jammerbild am Holze!"

"Juden und Heiden hinaus!" so duldet der christliche Schwärmer. "Christ und Heide verflucht!" murmelt ein jüdischer Bart. "Mit den Christen an Spieß und mit den Juden ins Feuer!" Singet ein türkisches Kind Christen und Juden zum Spott. Welcher ist der Klügste? Entscheide! Aber sind diese Narren in deinem Palast, Gottheit, so geh ich vorbei.

Es werden wohl noch zehntausend Jahre ins Land gehen, und das Märchen vom Jesus Christus wird immer noch dafür sorgen, daß keiner so richtig zu Verstande kommt.

O Freund, der Mensch ist nur ein Tor,
stellt er sich Gott als seines Gleichen vor.
(Der ewige Jude)

Du bist! du bist! sagt Lavater. Du bist!!
Du bist!! du bist!!!! du bist, Herr Jesus Christ!!!!
Er wiederholte nicht so heftig Wort und Lehre,
wenn es ganz just mit dieser Sache wäre.
(Goethe, Auf Lavaters Lied eines Christen an Christus geschrieben)

Offen steht das Grab! Welch herrlich Wunder!
Der Herr ist auferstanden! - Wer's glaubt!
Schelmen, ihr trugt ihn ja weg.
(Epigramme)

Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet je des Geängstigten?
(Prometheus)

Das gefährlichste aller Bücher in weltgeschichtlicher Hinsicht, wenn durchaus einmal von Gefährlichkeit die Rede sein sollte, ist doch wohl unstreitig die Bibel, weil wohl kein anderes Buch so viel Gutes und Böses im Menschengeschlecht zur Entwicklung gebracht hat.
(Goethe, zu Johann Daniel Falk, 10.11.1810)

Ich kann überhaupt nicht begreifen, fuhr sie fort, wie man hat glauben können, daß Gott durch Bücher und Geschichten zu uns spreche. Wem die Welt nicht unmittelbar eröffnet, was sie für ein Verhältnis zu ihm hat, wem sein Herz nicht sagt, was er sich und anderen schuldig ist, der wird es wohl schwerlich aus Büchern erfahren, die eigentlich nur geschickt sind, unsern Irrtümern Namen zu geben.
(Wilhelm Meisters Lehrjahre)

Die Menschheit steckt jetzt in einer religiösen Krisis. Seit die Menschen einsehen lernten, wieviel dummes Zeug man ihnen aufgeheftet, und seit sie anfangen zu glauben, daß die Apostel und Heiligen auch nicht bessere Kerle als solche Bursche wie Klopstock, Lessing und wir anderen armen Hundsfötter gewesen, muß es natürlich wunderlich in den Köpfen sich kreuzen.

Eckermann: Es täte not, daß ein zweiter Erlöser käme, um den Ernst, das Unbehagen und den ungeheuren Druck der jetzigen Zustände uns abzunehmen.
Goethe: Käme er, man würde ihn zum zweiten Male kreuzigen.

Die Botschaft hört ich wohl,
Allein mir fehlt der Glaube.
(Faust)

Die Kirche segnet den, der ihr zu Diensten fährt.
(Faust II)

Glaubt nicht, daß ich fasele, daß ich dichte;
Seht hin und findet mir andre Gestalt!
Es ist die ganze Kirchengeschichte
Mischmasch von Irrtum und von Gewalt.
(Poetische Werke 1)
Oh gott, ich dachte schon goethe würde nie enden :)

Ich glaub, ich übertreibe...oder träume :sleep2:

Danke fürs lesen

DNEB
 
Die Statistik als Methode kann, infolge einer immer bestehenden Gefahr der Haarspaltung, sehr leicht zur Geisteskrankheit führen, ja manche behaupten, sie sei überhaupt schon das Symptom einer solchen.

(Heimito von Doderer, die Merowinger)


LG
Urajup
 
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