Liebe Aember,
wenn es da keine Erinnerung an ein Traumgeschehen gibt, solltest Du auch keine Kraft verschwenden, um danach zu suchen. Es ist auch klar, dass Du dich nicht bewegen kannst aber das heißt nicht, dass dies mit dem Öffnen der Augen auch so sein muss. Die Sinnesorgane werden im Schlaf nicht gänzlich abgeschaltet, es wird da immer noch ein feiner Draht zur Außenwelt aufrechterhalten, um bei möglichen Gefahren reagieren zu können.
Das Öffnen der Augen ist also ein natürlicher Teil des Schlafprozesses, wie die Schlafstarre ja auch. Deshalb ist bei Albträumen das Öffnen der Augen immer der letzte Ausweg, um sich aus einer bedrohlichen Situation befreien zu können. Du solltest auch nicht die Botschaft in dir verbreiten, dass Du in dieser Situation die Augen nicht öffnen kannst sondern dir einfach nur fest vornehmen, dass Du sie öffnen wirst. Letztendlich ist dir es ja auch immer gelungen die Schlafstarre zu überwinden, ein Gedanke, den Du fest in dir verankern solltest.
Bei den Erlebnissen mit der Schlafstarre ist ja die Ohnmacht der Handlungsunfähigkeit der Ausgangspunkt deiner Angst. Ziel muss es also bei dieser Flucht aus der Situation sein, die Kontrolle und Handlungsfreiheit über dich wieder zurückzugewinnen. Es wäre also klüger, wenn Du die Flucht aus der Situation nicht schon mit dem Öffnen der Augen zu beenden, sondern mit dem Aufstehen ein klares Signal an deine Seele senden würdest. "Schau her, ich kann mich vom Ort des Geschehens entfernen und tun, was ich will!", ist die unbewusste Botschaft mit der deutlich wird, dass Du die Kontrolle über dich und die Situation zurückgewonnen hast.
Das Gehirn ist das empfindlichste Organ, das es zu beschützen gilt. Die größte Gefahr geht von einer Überhitzung oder von einem Feuchtigkeitsverlust aus (Dehydrierung). Es gibt dazu eine Art Warnsystem mit der wir auf eine Unterversorgung des Gehirns hingewiesen werden. Eines dieser Symptome ist die depressive Stimmungsschwankung, die sich in uns ausbreitet.
Gerade während des Schlafes verlieren wir sehr viel Wasser, deshalb kann es nicht schaden nach dieser Streßsituation einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen. Wir tun dies ja auch unbewusst nach einer Situation im Alltag, um das erregte Gehirn über die Mundschleimhaut wieder abzukühlen und mit Flüssigkeit zu versorgen. Unterschwelliger Durst kann also mit ein Auslöser für schlechte Träume sein.
Es ist ja für dich kein Muss, sondern ein Angebot mit dem Du den Stress nach solchen nächtlichen Erlebnissen abbauen kannst, um dann anschließend bessere Voraussetzungen für das Weiterschlafen finden zu können. "Jetzt geht es mir wieder gut!", ist dann der Gedanke, der am Ende dieses Tuns stehen könnte.
...seit ich es mit solcher Angst empfinde? Da hat sich nämlich wirklich was geändert, aber das kann ich nicht rückgängig machen.
Ja, die Vergangenheit kann man nicht verändern, aber die Erinnerungen. Ich denke aber, dass dies eine Baustelle ist, der Du dich etwas später zuwenden solltest wenn Du dein Problem mit der Schafstarre wieder etwas mehr im Griff hast. Man sollte da klare Schwerpunkte setzen und da dürfte die Überwindung der augenblicklichen Angst den Vorrang haben.
Merlin
