Anders Behring Breivik und die Bühne

vielleicht ist das ganze theater ja eh die wirkungsvollste therapie ... weil mit ihm geprochen wird ...

so und jetzt geh ich mal yutuben und mir bischen ansehen was die medien da so berichten

...
und da hört man er stammt aus diplomatenkreisen
und da fällt ihm nix besseres ein als kinder und jugendliche (die ihr weltbild erst aufbauen) zu ... pfff

naja weißt noch nicht recht wie ich den einschätzen soll ...
 
Werbung:
Ich glaube, dass wir alle potentiell wahnsinnig sind, dass wir sehr destruktive Anteile mit uns herumschleppen. Aber natürlich manche mehr und manche weniger. Dieser Wahnsinn kann geweckt werden. Und da gibts m.A.n. keinen Unterschied zwischen rechts und links. Hitler und seine Faschisten waren nicht besser oder schlechter als Stalin und seine Schergen. Und es gibt ja noch deutlich mehr Beispiele. Das Prinzip ist m.A.n. immer das gleiche, nur die Feindbilder unterscheiden sich. Aber sie werden immer möglichst effektiv unschädlich gemacht. Selbst die Mittel sind ja letztlich sehr ähnlich. Massenmorde, Folter, Gefängnisse, Arbeitslager, KZs.

linke und rechte Gewalt ist meiner Meinung nach nicht dasselbe. und wenn alle Welt potentiell wahnsinnig wäre, dann wäre das doch ein grund-menschliche Eigenschaft und dürfte dem Bild des "Wahnsinnigen" nicht ganz gerecht werden. Also so wie ich das sehe ist der Wahnsinn ein Krankheitsbild und sollte nicht leichtfertig auf jeden Terroristen angewendet werden, der eine Vielzahl von Menschen umbringt. Es sollte auch möglich sein politisch motivierten Mord zu denken der frei von Wahnsinn und gänzlich ideologischem Kalkül entspringt.
 
linke und rechte Gewalt ist meiner Meinung nach nicht dasselbe.
Ideologische Verblendung führt zu Gewalt, und dabei oft gegen Unschuldige. Aus welchem Lager sie kommt ist dabei völlig irrelevant. Deswegen spricht man ja auch von einer "Hufeisenform" der politischen Gesinnung: Links außen ist näher an rechtsaußen dran als an der Mitte.

[QUOT="Condemn"]Sicher... er ist intelligent. Aber das er ein Loser ist wird immer klarer.
Lies das mal (sind nur Auszüge aus drei Artikeln).. ist wirklich hochinteressant, wie er seine gesamte Geschichte umschreiben will, und dann doch zugeben muss, dass er nen kleiner Spiele-Zocker ist, der sonst nix auf die Reihe bekam, aber in seinem Kopf hat er dann gleich mal ne ganze Welt entworfen... mit Tempelrittern, geheimen Treffen, Netzwerken, erfolgreichen Firmengründungen etc. Nichts davon hält einer Befragung stand und er muss es immer wieder zugeben.[/QUOTE]Da stellt sich mir halt die Frage, wie akkurat dieses Bild ist, das gezeichnet wird.

Man darf nicht vergessen, dass die Medien hier ein wichtiges politisches Ziel haben, welches wohl über der neutralen Berichterstattung steht: Breivik muss von seinem "Heldenpodest" gestoßen werden, zumindest für die Allgemeinheit. Eine gewisse Stimmung kann man durch die Einbindung solcher Worte wie "kleinlaut" etc sehr leicht erzeugen. Soweit ich weiß darf ja während der Gespräche nicht mehr gefilmt werden, wodurch man sich auch kein echtes Bild machen kann. Was wirklich passiert, und ob in Breivik eine Veränderung vorgeht und wie die aussieht, das wird nur die Zeit zeigen können.
 
Ideologische Verblendung führt zu Gewalt, und dabei oft gegen Unschuldige. Aus welchem Lager sie kommt ist dabei völlig irrelevant. Deswegen spricht man ja auch von einer "Hufeisenform" der politischen Gesinnung: Links außen ist näher an rechtsaußen dran als an der Mitte.

mag sein, dass einige Esel darin Hufeisen sehen wollen, aber wie verbindet sich dieses Modell mit der passiven Gewalt kapitalistischer Systeme, die in der sogenannten Mitte wohlig gedeihen und mehr Menschenleben gefordert haben als die schlimmsten Massenmörder der Geschichte. So wie ich das sehe gibt es auf der einen Seite eine ideale Gesellschaft und auf der anderen Seite die plutokratischen Ausbeutersysteme, die ihre höchstgradige Entfremdung in der Unmenschlichkeit des Faschismus finden. Und wenn ich von linkem Terror spreche, dann spreche ich von der Gewalt, die eine Revolution rechtfertigen darf und nicht von stalinistischen Verbrechen, wobei ich immernoch der Meinung bin, dass es zwischen der stalinischen Repression und dem Holocaust einen nicht wegzupauschalisierenden Unterschied gibt, aber dann nähert man sich dem Revisionismus und das will ich den zartbesaiteten Blumenkindern hier nicht zumuten.
 
Da stellt sich mir halt die Frage, wie akkurat dieses Bild ist, das gezeichnet wird.

Man darf nicht vergessen, dass die Medien hier ein wichtiges politisches Ziel haben, welches wohl über der neutralen Berichterstattung steht: Breivik muss von seinem "Heldenpodest" gestoßen werden, zumindest für die Allgemeinheit. Eine gewisse Stimmung kann man durch die Einbindung solcher Worte wie "kleinlaut" etc sehr leicht erzeugen. Soweit ich weiß darf ja während der Gespräche nicht mehr gefilmt werden, wodurch man sich auch kein echtes Bild machen kann. Was wirklich passiert, und ob in Breivik eine Veränderung vorgeht und wie die aussieht, das wird nur die Zeit zeigen können.

Es geht doch nicht um Worte wie "kleinlaut". Es geht um das was er selbst zugeben muss und wie er wirkt. Was er wollte und was jetzt ist.

Er muss immer wieder zugeben: Okay... ist ein bisschen pompös ausgeschmückt. Er ist nur der Kommandant einer "Ein-Mann-Zelle". Auf so einen Gedanken muss man erst mal kommen! Dann bin ich nämlich auch Kommandant! :D Und ja... seine Firmen haben Geld verloren. Seine Kohle hat er nur durch Betrug zusammenbekommen. Selbststudium.... 10 Bücher (wow... 10!!! ) gelesen, aber keine Titel nennen können. Sein Manifest ist zusammenkopiert und er steht nicht mal hinter allem was drin steht, weil er es nicht fertig bekam... Und es gab auch nicht das große Treffen der großartigen 9 Kämpfer aus ganz Europa... auch bisschen "pompös" ausgeschmückt blabla.

Denkst Du, dass haben sich die Medien ausgedacht?

Und wie er wirkt... ich hab mir ein paar Videos angesehen. Eines ist richtig interessant. Da referiert einer über das Spiel das er ständig spielte... World of Warcraft. Und man sieht richtig wie peinlich ihm das ist.... wird richtig rot der Arme. Da gehts um Drachen töten und Karotten sammeln... :D

Oder.... es gibt Aufnahmen wo er losheult als ein Video von ihm gezeigt wird, weil er so ergriffen ist... von dem Mythos den außer ihm nur wenige glauben.

Übrigens: Letzten Sommer als die Tat geschah, gabs hier schon mal einen Thread zu dem Thema. Ich habe mich damals gewundert, warum er am leben blieb und gemutmaßt, dass er die Tat nur beging, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und aus dem Prozess dann ne Propaganda-Aktion zu machen. Hab den nämlich zuerst auch für nen ganz cleveren Typen gehalten. Aber er selbst sagte im Prozess, er habe nicht geplant den Tag zu überleben... wollte sich umbringen. Selbst dazu war er aber zu feige. Ich finde es gut. Endlich mal ein Irrer, der erforscht werden kann. Und das lässt er ja gerne mit sich machen weil er wahnsinnig eitel ist. Redet offensichtlich gerne über sich. Blöderweise bleibt dadurch nur nix mehr von dem Bild übrig dass er gerne erzeugen wollte....

Der Typ ist ein armes Würstchen das leider erst jetzt psychiatrische Hilfe bekommt... Offensichtlich ist ihm vieles peinlich was im Prozess zutage gefördert wird. Aber richtig hart für ihn wird es, wenn der durch ist. Dann trauern sicher noch sehr lange sehr viele um die Opfer. Aber er wird keine wirkliche Rolle mehr spielen. Selbst für die meisten Islamhasser ist er ja nur ein "Psycho".
 
Ideologische Verblendung führt zu Gewalt, und dabei oft gegen Unschuldige.

Ja, dem kann ich mich komplett anschließen. Ideologien können exorbitante Gefahren bergen, vor allem, wenn sie mit selektivem Denken und Wahrnehmen einhergehen und die Mitglieder das Schuldbewusstsein und Gewissen an eine ideologisch übergeordnete Instanz abtreten, der sie sämtliche Verantwortung übertragen. So geschah es beispielsweise im nationalsozialistischen Regime. Auch Breivik rechtfertigt und begründet seine Motive und Bestialitäten im Rahmen seines ideologischen Kontextes. Deshalb ist ihm jedes Mit- und Schuldgefühl bezüglich seiner Opfer fremd.

Ideologien können Menschen eine subjektive Legitimation des Exekutierens erteilen, wenn deren Anhänger ein ideologisch definiertes, kompromissloses Ziel anstreben.
 
linke und rechte Gewalt ist meiner Meinung nach nicht dasselbe. und wenn alle Welt potentiell wahnsinnig wäre, dann wäre das doch ein grund-menschliche Eigenschaft und dürfte dem Bild des "Wahnsinnigen" nicht ganz gerecht werden. Also so wie ich das sehe ist der Wahnsinn ein Krankheitsbild und sollte nicht leichtfertig auf jeden Terroristen angewendet werden, der eine Vielzahl von Menschen umbringt. Es sollte auch möglich sein politisch motivierten Mord zu denken der frei von Wahnsinn und gänzlich ideologischem Kalkül entspringt.

Hab vielleicht etwas zu missverständlich formuliert... Wahnsinn ist natürlich ein Krankheitsbild. Ich sage auch nicht, dass jeder wahnsinnig ist, aber das jeder ein Potential an Wahnsinn in sich trägt, dass durch verschiedene Situationen ausgelöst werden kann. Da gibts unterschiedliche Schwerpunkte, was als Auslöser fungiert, aber fast immer ist der Aspekt "Demütigung" dabei - bzw. sich gedemütigt fühlen. Und ja: Das ist tatsächlich sehr menschlich... und deshalb auch nicht wirklich selten. Aber natürlich sind solche Ausbrüche wie bei Breivik selten.

Und ich glaube durchaus, dass es politisch motivierten Mord gibt, der nicht wahnsinnig ist... Attentate auf Hitler etwa. Aber das ist eine Frage der Perspektive. Aus Hitlers Perspektive waren Massenmorde notwendig um das Volk zu befreien. Aus Stauffenbergs Perspektive war es notwendig Hitler zu töten, um das Volk zu befreien (bzw. die halbe Welt).

Der wesentliche Punkt dabei ist für mich: Wahnsinn ist ein Virus. Der Wahnsinn des Umfelds führt zum Wahnsinn der Personen die sich darin bewegen müssen. Und dem können nur ganz wenige Menschen standhalten... Gandhi ist vielleicht ein Beispiel (der ja dann auch Opfer eines religiösen Fanatikers wurde).
 
Werbung:
Es geht doch nicht um Worte wie "kleinlaut". Es geht um das was er selbst zugeben muss und wie er wirkt. Was er wollte und was jetzt ist.
(...)
Denkst Du, dass haben sich die Medien ausgedacht?
Nein, natürlich nicht. Aber die Reaktionen von ihm können sehr durch die eigene Erwartungshaltung gefärbt sein oder einfach gefärbt werden. Ich hab mir grade das WoW-Video angeguckt und finde nicht, dass er besonders peinlich berührt aussieht. Er guckt genauso wie er eigentlich die ganze Zeit guckt. Ich behaupte halt jetzt mal, dass die Medien (genauso wie die Justiz) versuchen, ihn in ein möglichst "hiflloses" Licht zu rücken, um seinen Plan der Selbstdarstellung ins Negativ zu verkehren. Aus sozial-politischer Sicht ist das wohl smart. Ob es ethisch einwandfrei ist, da kann man sich streiten. Aber ich denk mal jemand, wenn man dieses bisschen Demütigung in Relation zum Mord an 77 Leuten sieht ist es irrelevant.

Condemn" schrieb:
Selbststudium.... 10 Bücher (wow... 10!!! ) gelesen, aber keine Titel nennen können.
War ja klar, dass der auf technische Analyse steht ... man muss ja einen an der Klatsche haben um an diesen Scheiß zu glauben.
 
Zurück
Oben