Alles über die Baby-Boomer - okay Boomer?

Letztlich habe ich das auch geschrieben:





Ich rede aber nicht nur von Trauer und chronischer Traurigkeit, die hatte ich auch mein Leben lang. Da kann ich dich gut verstehen. Ich rede von Trauerarbeit, sprich, Trauerverarbeitung. Und das ist nochmal was anderes.



Hast du meinen Link überhaupt gelesen? Nichts anderes steht da drin, und nichts anderes behaupte ich auch. Eigentlich die ganze Zeit schon. Auch das man nicht verzeihen muss, wenn man es nicht kann, habe ich geschrieben.
Jetzt möchte ich es damit gut sein lassen. Du brauchst meine Meinung nicht zu teilen.
Ich kann das sowieso so stehen lassen.
Ich versteh dieses Angep***tsein eh nicht und dieses zickige, du hörst ja immer noch nicht damit auf...
Vlkt mal mit Wut beschäftigen? 😋
Ich fands halt verallgemeinernd, dann immer noch Wut als 'Vorstufe" etc. und habe erklärt warum ich da als moralisierend und irgendwie überheblich empfand.
Feddich.
 
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Wieso wilst du mich überhaupt abstupsen? Kannst du mir meine Erkenntnisse nicht lassen?
Allein das schon....Ich stupse dich an, weil wir hir als Betroffene seitenlang reden und du in Bezug auf Wut verallgemeinernd gewertet hast und mich das betraf. Nicht, weil ich dir deine Erfahrungen nicht lassen kann...Was ist denn "anstupsen" für dich?
Zurechtweisen und auslöschen deiner Aussage?

Meine Güte. Na jut, that´s it von meiner Seite.
 
Ich glaube, von einem pauschalen "Täter-Erbe" zu sprechen, kann zu einer Entwertung der "Erblasser" führen. Oft ist es eine regelrechte Erwartungshaltung, dass Kinder von Tätern sich mit einem schweren Erbe plagen. Das kann passieren, ist aber nicht pauschal so. Es gibt auch Kinder von damaligen KZ-Verbrechern, die das "Erbe ausschlagen". Weil außer der Namensgleichheit lediglich eine Blutsverwandschaft besteht. Erstere wurde oft beseitigt, weil andere an ererbte Schulden glauben möchten. - So wurde z.B. Monika Göth (die Tochter eines KZ-Kommandanten) als Baby im Kinderwagen von einem Unbekannten schwer verletzt. Später schrieb sie das Buch: "Ich muss doch meinen Vater lieben, oder?" Sie selber schildert in Interviews, wie sie immer wieder mit ihrem Vater in Verbindung gebracht wurde. Den Titel des Buches finde ich provokant, vielleicht auch etwas verzweifelt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand glaubt einen Massenmörder lieben zu müssen, der nicht einmal mehr lebt. Aber er regt zur Diskussion an, so dass er schon verständlich ist. Ihre Tochter, die sie zur Adoption freigab, erfuhr erst später von ihrem Erbe. Auch sie schrieb ein Buch: "Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen." Aus ihrem Buch geht hervor, dass sie deutlich damit zu kämpfen hatte, die Enkelin eines Mannes zu sein, der im Holocaust eine maßgebende Rolle hatte. Schön fand ich die sinngemäße Reaktion ihrer Freundin, die Verwandte im Holocaust verloren hat: "Was hast du mit Amon Göth zu tun? Du bist meine Freundin Jenny!"
 
Früher wurde Gewalt an Kindern sehr oft verharmlost. Noch heute sagen viele: „Die gesunde Watschn hat uns auch nicht geschadet.“ Rechtfertigen so oft damit, dass sie bei ihren eigenen Kindern das selbe tun. Ich bin froh, dass sich die Zeiten geändert haben und Gewalt gegenüber Kindern heute nicht mehr toleriert wird. Egal, was ein Kind getan hat. Egal, ob es „böse“ war oder sonst was…NICHTS rechtfertigt nur eine erhobene Hand.
Früher hatten Kinder noch weniger Rechte als Frauen. Das hat sich wirklich GsD geändert. ABER es existiert nach wie vor und lässt sich auch nicht mit Generation diesdas erklären.
 
Ich freu mich grad sehr, dass es diesen Faden gibt. Er scheint auch ziemlich durch die Decke zu gehen, was die Klicks in so kurzer Zeit angeht. Ein wichtiges Thema. - Ich freu mich über alle, die hier konstruktiv mitreden und zumindest versuchen nachzuvollziehen, wie man darauf kommt, dass es Generationen sind, die traumatisiert wurden.

Übrigens: gerade Mitglieder von Sekten sind häufig stark traumatisiert. Es sind die perfiden, faschistoiden Strukturen, unter denen besonders Kinder leiden. Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt sondern von vielen ehemaligen (und ausgebrochenen) Sektenangehörigen aus erster Hand erfahren.

Trauma kann sich auch verstecken hinter "War doch alles nicht so schlimm, hat mir doch nicht geschadet.", einfach, weil man als Kind sehr früh aus Not gelernt hat, zu funktionieren und vor allem den Schmerz zu verdrängen.

Ich kann hierzu vor allem Bücher von Alice Miller empfehlen, z.B. "Am Anfang war Erziehung" oder "Das Drama des begabten Kindes". Hardcore und SEHR bewusstseinserweiternd, wenn man naiverweise glaubt, einem hätten Schläge oder Ohrfeigen nicht geschadet.
 
Übrigens: gerade Mitglieder von Sekten sind häufig stark traumatisiert. Es sind die perfiden, faschistoiden Strukturen, unter denen besonders Kinder leiden. Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt sondern von vielen ehemaligen (und ausgebrochenen) Sektenangehörigen aus erster Hand erfahren.
Das stimmt sicher, aber es ist auch nichts Unbekanntes. Kinder sind von Erwachsenen abhängig und natürlich verschlimmert sich ihre Lage dramatisch, wenn die Abhängigkeit zu einem Guru gefördert wird. Sehr eindrucksvoll berichten hier auch die SektenaussteigerInnen der Licht-Oase, Lea Laasner und Katharina Meredith.

Trauma kann sich auch verstecken hinter "War doch alles nicht so schlimm, hat mir doch nicht geschadet.", einfach, weil man als Kind sehr früh aus Not gelernt hat, zu funktionieren und vor allem den Schmerz zu verdrängen.
Auch hier stimme ich dir zu. Allerdings passiert es bei übereifrigen Traumatherapeuten auch, dass Menschen ein Trauma eingeredet wird, wo gar keines ist.

Als eine Freundin von mir sehr plötzlich sehr schwer erkrankte (sie hat überlebt) konnte man es gar nicht fassen, dass sie Gespräche mit der Psychotherapeutin ablehnte. Man wollte ihr nicht glauben, dass "dieser Schock so an ihr vorbeiging". Sie war natürlich traurig, aber weder traumatisiert noch depressiv. Auch in der Gruppentherapie bei der anschließenden Reha stieß sie auf Unverständnis: Warum sie sich ihren verdrängten Gefühlen nicht stellt? - Das wurde ihr dann zu blöd. Sie hat sich weitere Gruppengespräche erspart und nur noch an den physiotherapeutischen Maßnahmen teilgenommen.
 
Ich kann hierzu vor allem Bücher von Alice Miller empfehlen, z.B. "Am Anfang war Erziehung" oder "Das Drama des begabten Kindes". Hardcore und SEHR bewusstseinserweiternd, wenn man naiverweise glaubt, einem hätten Schläge oder Ohrfeigen nicht geschadet.

Wobei es beim Stichwort Begabung um Folgendes geht: ;)

KI
Alice Millers Das Drama des begabten Kindes ist ein psychologisches Werk, das sich mit den langfristigen Folgen emotionaler Vernachlässigung und unterdrückter Gefühle in der Kindheit beschäftigt. Es ist kein Buch über Hochbegabung im klassischen Sinne – also Intelligenz oder Talent –, sondern über eine andere Art von „Begabung“:

🎭 Die „Begabung“ laut Alice Miller​

  • Emotionale Sensibilität: Das „begabte Kind“ ist besonders feinfühlig und aufmerksam gegenüber den emotionalen Bedürfnissen seiner Eltern.
  • Anpassungsfähigkeit: Es entwickelt früh die Fähigkeit, sich selbst zu verleugnen und seine eigenen Gefühle zu unterdrücken, um Liebe und Anerkennung zu erhalten.
  • Empathie und Intuition: Das Kind spürt, was die Eltern brauchen oder erwarten, und passt sich entsprechend an – oft auf Kosten seiner eigenen Identität.

🧠 Zentrale Themen des Buches​

  • Verlust des wahren Selbst: Durch die ständige Anpassung verliert das Kind den Zugang zu seinen echten Gefühlen und Bedürfnissen. Es entwickelt ein „falsches Selbst“, das den Erwartungen anderer entspricht.
  • Spätfolgen im Erwachsenenalter: Viele dieser Kinder werden später erfolgreiche, scheinbar stabile Erwachsene – doch innerlich leiden sie unter Depressionen, narzisstischen Störungen oder einem Gefühl der inneren Leere.
  • Therapeutische Erkenntnis: Miller betont, dass Heilung nur möglich ist, wenn man die verdrängten Kindheitserfahrungen erkennt und emotional verarbeitet.

📘 Warum das Buch so einflussreich ist​

Alice Miller hat mit diesem Werk die Sichtweise auf psychische Störungen revolutioniert. Sie zeigt, dass viele Probleme nicht aus bewusster Misshandlung, sondern aus subtiler emotionaler Vernachlässigung entstehen – oft durch gutmeinende, aber selbst verletzte Eltern.
 
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Alice Miller. Verletztes Elternteil

Selbst traumatisiert, konnte sie für Sohn und DownSyndrom Tochter nicht die Mutter sein, die die Kinder gebraucht hätten.

Lesenwerte Rezension des Buches von ihrem Sohn, Martin Miller
 
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