Jeder Mensch lebt ja in der Welt sein eigenes Leben. Und normalerweise schaut man auf "andere" evtl., wenn es fremd scheint, oder auch so schon, als etwas von außen. Man blickt nicht dahinter, sondern sieht nur Gestalten.
Aus dem Vergleich mit dem eigenen Leben und Welt maßt man sich dann evtl. Urteile an.
Jeder aber führt in Wirklichkeit etwas ganz Eigenes. Die einen bewusster, die anderen weniger.
Die Bewussteren können sich oft gegenseitig erkennen. Es ist eine Art Seelensignal,
es wird etwas erkannt, eine innere Übereinstimmung.
Zeitweise hatte ich beim Sehen dieses Films das Gefühl, ich laufe da selbst herum.
Auch ich bin in meinem Leben immer mal vom Gefühl her an einer Vorstellung,
obdachlos auf der Straße zu sitzen, vorbeigegangen.
Es sind Ängste, mit denen unsere Gesellschaft "arbeitet".
Es geht nicht darum, auf überhebliche Weise das Leben oder Armut anderer Menschen oder Länder
zu beurteilen. Von außen schaut man nicht drauf. Natürlich, wenn man sich politisch oder anderweitig
angagieren möchte, ist das auch wieder ein Weg für sich.
Jedoch ein Mensch ist unglaublich anpassungsfähig. Und die Welt, in der er sich wiederfindet, ist sein Bereich,
den er lebt,mehr oder weniger auf seine Weise.
Daher ist das Empfinden einer inneren Schwester da, ich fühlte mich in keiner Weise beim Sehen weit davon
entfernt.
Was echt ist in der Welt, und welche Bilder uns von fremden Ländern usw. "vorgegaukelt" werden,
wissen wir sowieso nicht. Übrigens, was ein "Resort" ist, weiß ich noch nicht einmal.
Die wahren Wurzeln sind die Freiheit, die helfen, das Jenseits der (aufgezwungenen?) Zivilisation zu sehen.
Natürlich gehört alles zusammen, und wer in einem bestimmten Feld lebt, empfindet es evtl. als einengend,
bedrückend, aufzwingend usw.
Die Frau in diesem Film erzählte viel von ihrem harten Leben, sie beschwerte sich, schien aber keinerlei Hass in sich zu haben. Neben allem Schimpfen und Erzählen konnte man immer auch schon das Verzeihen mithören.
Sie wollte nur, dass es mal jemand auch sagt, und anerkennt.
Sie war ruhig, und trotz allem dennoch zufrieden in ihrem Leben. Sie sagte klar, dass es hart und schwer und einsam ist.
Und auch, dass sie ja darin hineingezwungen worden war.
Die wahre Wurzel in unserem Sein ist zunächst das Annehmen und Anerkennen, und dann in diesem Rahmen tun, oder sein was einem möglich ist. Viele hätten ihre Wege gehen können, doch niemand ging / geht sie wie sie.
Damit brachte sie ihre Persönlichkeit und Stärke zum Ausdruck.
Erst wenn wir unseren Platz richtig ausfüllen können, so kommen wir auch weiter, also darüber hinaus.
Wobei damit eben nicht "Karrierewesen" gemeint ist, bzw. kann sicher auch da ein Mensch beginnen, zu sich selbst zu finden und seine wirkliche Wahrheit zu leben.
In der Stille geht das besser, das weiß ich wohl, weil ich so lebe. Still und zurückgezogen für mich.
Vor einiger Zeit war meine Waschmaschine kaputt. Ich bestellte mir einfach über Internet eine kleine Camping-Waschmaschine
, und betrieb sie eine ganze Weile in meiner Wohnung. Sie war ganz einfach, Wasser rein, wieder rausschöpfen, ein bisschen im Kreis drehen, auswringen, Wäsche fertig.
Campingurlaub in der Wohnung. Wenn ich könnte, ich würde mir alles ganz einfach machen, ich brauche nicht zuviel Schnickschnack. Meine Kinder haben mir dann wieder eine große Waschmaschine geschenkt.
Natürlich kann man die Leben nicht vergleichen. Aber im tiefsten Inneren merkt man schon, wo eine Übereinstimmung besteht. Naturkraft und Wahrheit. Jemand der immer drin ist, fühlt sich gezwungen, für andere Außenstehende ist es die Erinnerung an ein echteres freieres Leben. Erst im Miteinander findet die Menschheit dann das Richtige.
Diese Doku ist ja nur ein Beispiel. Das Thema heißt "Wurzeln des Weiblichen", und wer anderes eher als solches ansieht, ist herzlich eingeladen, es zu präsentieren.
Für mich sind "Wurzeln" grundsätzlich "Natur", die Tiefe, die aus der Erde kommt. Eher im Gegensatz zum Geistigen und zum Himmel. Beides brauchen wir sicher.
Die Natur, die Wurzeln, das Erdige ist für mich vom Wesen her weiblich.
Die meisten Menschen, wenn man es sieht, haben kaum noch eine echte Beziehung dazu. Daher sind sie manchmal wie Fähnchen im Wind, und leicht manipulierbar.
Der Himmel mag führen und unterstützen, aber ohne die Wurzelkraft wird er den Löwenzahn wohl eher wegpusten, nungut, das hat auch seine Aufgabe.
So, nun zuende meine kleine Nachtgeschichte. : )