Wie weit würdet ihr für euren Glauben/eure Überzeugung gehen?

C

chaya_wien

Guest
Hallo,
heute habe ich von einem 19jährigen gelesen, der aus Glaubensgründen die lebensrettende Bluttransfusion verweigert hat und darum gestorben ist, siehe
http://wien.orf.at/stories/99326/
Unabhängig davon, daß ich mir vorstellen kann, wie bitter es für die behandelnden Ärzte in diesem Fall ist, daß sie das Leben eines so jungen Menschen nicht retten können, weil er die Bluttransfusion verweigert, frage ich mich, wie konsequent man seinen Glauben leben soll und wann wird Religion fanatisch und eher schädlich (für sich und andere) als positiv?
Was meint ihr dazu?
Nachdenkliche Grüße,
chaya
 
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Hallo Chaya,

Weisst du, was mich bei der Frage schmunzeln lässt.

Dass diese sich für mich nicht stellt!

Ich kann meinen Glauben absolut konsequent leben, weil er für niemanden - auch nicht für mich - wird.

Wäre er das, würde ich mich hinterfragen. Somit frage ich mich eher: Wie kann ein Mensch einen Glauben leben, der Menschen in Lebensgefahr bringt?


Liebe Grüsse


Kangiska
 
Ich kann an mir selbst beobachten, daß ich oft passive Gewalt in Form von Schweigen anwende, wenn etwas nicht mit einem meiner Glauben konform ist. Das ist zwar eine sehr subtile Form von Gewalt, die ich in Gedanken auslebe, aber nichtsdestotrotz Gewalt.
 
Ich kann in soeine Situation garnicht kommen.
Ich habe keinen Glauben der mir verbietet etwas zu tun oder der mir vorschreibt etwas bestimmtes zu tun.
Ich glaube nur an meine Überzeugungen und die kann mir niemand nehmen.Auserdem sind mir die meisten Religionen zu wiedersprüchlich:schaukel: oder zu streng.

mfg Eichekind
 
Ich dachte da weniger an Glauben im speziellen Sinn wie religiöse Überzeugungen sondern im Allgemeinen in Form von Glaubenssätzen. Glaubenssätze können sich natürlich ändern, je nachdem wie sehr man sich daran festhält.. dazu zählen dann auch Überzeugungen.
 
Die Glaubensätze können an Bedingungen geknüpft werden.

Dazu gehören z.B. Verfassungen.

Bedingungen sind aber ein komplexes Feld, die einfache Aussage, jedem seine persönliche Freiheit zuzusichern führt zu einem ganzen Baum an Problemen.

Für mich ist der hier ziemlich heilig :

RS1.1 : Jede Kommunikation/gegenseitige Manipulation muß AND beschlossen werden.

AND ist der Operator, der nur wahr wird, wenn beide Wahr angeben, also beide müssen zustimmen !
Probleme :
-Es muß eine Grundkommunikation geben.
-Was wird alles als "System" oder "Person" identifiziert ?
-Wie sieht das gegenüber formalen Systemen wie Staat etc aus ?
-Wie sieht das aus zwischen Initiator und System ?

Aber als allgemeines Grundmuster, als quasi Näherung finde ich den Satz brauchbar.

Nach diesem Satz kann jeder seine Bluttransfusion verweigern.
Probleme gibt es, wenn keine Grundkommunikation mehr gegeben ist, und RS3.1 Kooperation/Hilfe in Notlagen angewendet wird.
Aber man kann sich ja ein Schild um den Hals Hängen...
 
Hallo,
heute habe ich von einem 19jährigen gelesen, der aus Glaubensgründen die lebensrettende Bluttransfusion verweigert hat und darum gestorben ist, siehe
http://wien.orf.at/stories/99326/
Unabhängig davon, daß ich mir vorstellen kann, wie bitter es für die behandelnden Ärzte in diesem Fall ist, daß sie das Leben eines so jungen Menschen nicht retten können, weil er die Bluttransfusion verweigert, frage ich mich, wie konsequent man seinen Glauben leben soll und wann wird Religion fanatisch und eher schädlich (für sich und andere) als positiv?
Was meint ihr dazu?
Nachdenkliche Grüße,
chaya

Oh, ich finde schon, dass man konsequent sein sollte. Nur würde ich mich von vorneherein keinem Glauben anschließen der gegen Bluttransfusionen ist.

Konsequenz ist, als Christ wirklich allen zu vergeben. Fanatisch ist, sich in der Bibel Gründe zu suchen um Krieg zu führen.
Konsequenz muss keine Station auf dem Weg zum Fanatismus sein.
 
Wenn es wirklich sein Glauben war, dann war es wohl so. Dann dürfte es ihn ja auch nicht weiter bedrückt haben, sterben zu müssen.
 
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Für manche Menschen ist die Vorstellung des Sterbens auch nicht so schrecklich wie für den Durchschnitt der Bevölkerung.
Ich persönlich glaube, dass die Schulmedizin bei manchen Fällen mehr schadet als hilft. In solchen Fällen würde ich dann nicht zum Arzt, sondern zum Heilpraktiker gehen. Und wenn ich sterbe, dann sterbe ich - komm ich halt wieder, ist doch kein Problem!
 
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