Werde ich jemals eine erfüllende Beziehung führen?

Werbung:
Ich weiß nicht, wie wichtig mir ein Mann sein kann. Momentan habe ich keinerlei Ambitionen, mich näher auf Menschen einzulassen. Meine letzte Beziehung habe ich im Juni beendet, Kontakt haben wir aber dennoch. Ich kann nur schlicht alles, was mit Intimität zu tun hat, nicht ertragen bzw. ekel mich davor. Kuscheln ist in Ordnung, mehr nicht.
Zudem gebe ich mich in einer Beziehung ebenfalls völlig auf und habe das Gefühl, ich muss alles dafür tun, dass der Partner glücklich und zufrieden ist.
 
Bitte glaub nicht, daß Du Dich erst selbst lieben musst, um geliebt zu werden, das stimmt nicht. Ich hab einen Partner, der mich liebt, der wunderbar ist, sanft, treu, liebevoll, und ich liebe mich selbst nicht im geringsten. Selbstliebe ist kein Erfordernis, genauso wenig wie, daß man erst schlank sein muß oder was auch immer. Ein Mann, der Dich liebt, liebt Dich nicht, weil Du irgendetwas leistest, er liebt Dich einfach so, wie Du bist.

Ich habe überlegt ob ich das auch schreibe, denn es ist auch meine Erfahrung.
Ich war sehr lange sehr selbstzerstörerisch drauf, war eine schwierige und anstrengende Partnerin (und Mutter).
Aber mein Mann hat immer zu mir gehalten, mich unterstützt wo er nur konnte und ich habe mich oft gefragt wie er das nur aushält? Die Antwort ist: Liebe! Er liebt mich einfach.
Und diese Liebe hilft mir mich zu "heilen....(nicht alleine natürlich, ich habe auch therapeutische Hilfe gesucht)
und konnte anfangen mich auch selbst zu mögen.
Deshalb wird mir immer leicht "mulmig" wenn ich höre oder lese, andere könnten einen nur lieben wenn man sich selbst liebt.
 
Ich habe aber nur noch meine Mutter. Und ich liebe sie.

Alleine das hier sagen und schreiben zu können und sich dessen bewusst zu
sein ist der deutlichste Beweis, dass du selbst liebesfähig bist. Schon völlig
verinnerlicht hast, was Liebe ist. Das Liebe nicht weggeht oder aufhört, weil
derjenige nicht so ist und reagiert, wie wir es uns wünschen. Liebe hat
keine Masstäbe an denen sie andere misst - man kann sie nicht erkaufen -
und mit nichts erzwingen oder an und aus knipsen. Sie ist immer ein freiwilliges
Geschenk.

Deine Mutter ist nicht perfekt - ist nicht so wie du sie dir wünschst - es lässt sich
eine Menge sagen über ihr Verhalten. Aber du liebst sie. Unter härtesten
Bedingungen und den hässlichsten Umständen ist die Liebe noch da und
übriggeblieben.

Du hast diese Liebesfähigkeit also in dir - musst sie nicht erlernen -sie hat
die schwersten Prüfungen überstanden und überlebt. Nichts hat ihr die
ihr eigene innewohnende Kraft nehmen können.

Deine Mutter war nicht so wie du sie dir gewünscht hast - du liebst sie
trotzdem. Du bist nicht so wie du dich dir selbst gewünscht hättest. Liebe
dich trotzdem. Ohne pathetisches esoterisches Brimborium, dass einem die
Selbstliebe manchmal richtig unsympathisch machen kann - weil es nach
100.000 Schritten klingt, die man erst zu gehen hat.

Aber Liebe ist einfach einfach. Kinder wissen es - Tiere die mit uns leben wissen
es.. Es gibt nicht viel zu tun - sie nur einfach da sein lassen und fliessen lassen
und sich dabei mit einzuschliessen und nicht auszusperren.

Wenn du am Ende eines Tages eine Latte voller Selbstvorwürfe für dein Versagen
im Kopf hast - dann setze einfach unter alles unter den Strich als letztes
das Wort Liebe -oder trotzdem Liebe - in deiner Vorstellung.

Erst wird es nur ein Wort sein. Eine gedankliche Zutat - wie ein besonderes Gewürz,
das einer Mahlzeit aber trotzdem seine eigene "Note" aufdrückt. Liebe hat die
erfreuliche Eigenart, dass aus dem noch so kleinsten Funken immer wieder ein
loderndes, wärmendes Feuer werden kann.
 
Ja, lieber @Tolkien , ich möchte mich endlich Stück für Stück von den Vorstellungen meiner Mutter und Großmutter lösen. Und vor allem ein eigenes Bild von mir selbst entwickeln, dass nicht durch das Denken meiner Mutter geprägt ist. Selbst heute bin ich ihr noch zu laut, zu was-auch-immer. Auf jeden Fall immer noch nicht richtig.

Servus Rosenrot,

ich kann Dir dazu die Meditationen von Robert Betz sehr empfehlen, ich empfinde sie als sehr wirksam. Partnerschaftsthema beginnend mit Mutter/Vater Deiner Kindheit, inneres Kind. Ich wünsch Dir Befreiung und Heilung auf Deinem Weg :)

http://www.robert-betz-online-seminare.de/
 
Ich habe aber nur noch meine Mutter. Und ich liebe sie.
Ja, lieber @Tolkien , ich möchte mich endlich Stück für Stück von den Vorstellungen meiner Mutter und Großmutter lösen. Und vor allem ein eigenes Bild von mir selbst entwickeln, dass nicht durch das Denken meiner Mutter geprägt ist. Selbst heute bin ich ihr noch zu laut, zu was-auch-immer. Auf jeden Fall immer noch nicht richtig.

Sich von Vorstellung zu lösen, ist für dich wohl wirklich ein Schlüsselsatz. Die
Vorstellungen von etwas ...über uns selbst und über Andere sind es, die uns im
Weg stehen.

Wenn du dich von deinen Vorstellungen über deine Mutter lösen kannst, wie sie hätte
für dich sein sollen - und nicht war - weil sie es nicht konnte und kann und möglicherweise
niemals wird sein können, dann gewinnst du und sie an Freiraum, Freiheit und Befreiung,
die zwischen euch unsichtbar zu wirken beginnt.

Die Möhre vor der Nase des Esels, die ihn anheizt, sich immer noch mehr Mühe zu geben,
um etwas zu erreichen, entfällt als Motivation für das eigene - wie besessene Handeln und
ein "egal" kann sich breit machen - kein "Pech gehabt" sondern ein egal.
Egal wie deine Mutter war und ist - du liebst sie. Egal wie du warst und bist - du liebst und
wirst geliebt.

Es ist nicht deine Mutter, von der du dich trennen musst - oder solltest - es sind nur deine
eigenen Vorstellungen von ihr wie sie hätte sein sollen und wie du hättest sein sollen.
Sie ist so wie sie ist - und du bist wie so wie du bist.. wenn keine weiteren Bewertungen
angehängt werden, ....hat das Gegenüber die Freiheit der Wahrnehmung, was für ihn
wirklich da ist - auch unter der Oberfläche- und zu sehen ist.

Man kann niemanden ändern aber jede Erwartung an Andere und an sich selbst gehen
zu lassen - macht Platz für das, was wirklich geschehen soll und kann.

Wenn man aus einer Situation der eigenen Gefühle nicht heraus kann - und auch gar
nicht will - dann bleibt nur Möglichkeit, die eigenen beengenden und strengen Vorstellun-
gen, die man hat zu verändern.

Die Sätze von ...wenn ich mir nur vorstelle, dass.....und dann die sofort folgenden, gedank.
lichen tiefschwarzen Horrorfilme.. helfen absolut gar nichts, verhindern nichts und machen
nichts besser. Ziehen nur die eigene Energie runter und füttert das Gefühl von Ohnmacht.

Hingabe an das Wissen - das wir Andere nicht ändern können - dass nicht alles in unserer
Hand und Macht liegt und das zu akzeptieren - weil es eben wirklich auch sowieso so ist,
hat gerade bei Menschen wie dir - mit starker Gedankenkraft- eine starke Kraft zur Trans-
formation und Veränderung, die dann von selbst geschieht.

Und jeder Mensch bleibt bis zum letzten Atemzug erkenntnisfähig .

Du kriegst das schon hin, Rosenrot, du bist ja auch beharrlich da dran und kein Typ der
so schnell aufgibt .:)
 
Ich habe überlegt ob ich das auch schreibe, denn es ist auch meine Erfahrung.
Ich war sehr lange sehr selbstzerstörerisch drauf, war eine schwierige und anstrengende Partnerin (und Mutter).
Aber mein Mann hat immer zu mir gehalten, mich unterstützt wo er nur konnte und ich habe mich oft gefragt wie er das nur aushält? Die Antwort ist: Liebe! Er liebt mich einfach.
Und diese Liebe hilft mir mich zu "heilen....(nicht alleine natürlich, ich habe auch therapeutische Hilfe gesucht)
und konnte anfangen mich auch selbst zu mögen.
Deshalb wird mir immer leicht "mulmig" wenn ich höre oder lese, andere könnten einen nur lieben wenn man sich selbst liebt.

Ich persönlich finde es fies, weil man damit der Person indirekt recht gibt, daß sie so, wie sie ist, tatsächlich nicht liebenswert ist, weil sie die Leistung, sich selbst zu lieben, ja nicht erbringt. Damit tritt man auf jemanden, der eh schon am Boden liegt, nochmal drauf.

Ich glaube auch nicht, daß man sich allein beibringen kann, sich selbst zu lieben, man hat es durch andere verlernt und braucht andere, um es wieder zu lernen. Was soll es bringen, wenn man sich hundertmal am Tag sagt, daß man es wert ist, geliebt zu werden, wenn das Gefühl Nein sagt, da steht der Verstand auf verlorenem Posten. Um es zu lernen, braucht man die Liebe von anderen, man muß sehen und spüren, daß andere einen lieben, dann kann man verinnerlichen, daß man es wert ist, sonst würden es die anderen ja nicht tun. Das dauert natürlich, so wie es auch gedauert hat zu lernen, daß man Liebe nicht wert ist. Ein Therapeut kann das nicht leisten, dafür braucht man echte Liebe, von Freunden, von einem Partner. Und man muß die Einflüssen, die einem weiterhin sagen, daß man es nicht wert ist, stoppen, die machen sonst alles wieder kaputt.
 
Ja, lieber @Tolkien , ich möchte mich endlich Stück für Stück von den Vorstellungen meiner Mutter und Großmutter lösen. Und vor allem ein eigenes Bild von mir selbst entwickeln, dass nicht durch das Denken meiner Mutter geprägt ist. Selbst heute bin ich ihr noch zu laut, zu was-auch-immer. Auf jeden Fall immer noch nicht richtig.

Liebe Rosenrot,

so offen und ehrlich wie Du Dich hier "entblätterst", wirst Du meiner Meinung nach auf jeden Fall etwas für Dich mitnehmen. Ich finde das ganz toll und denke, dass Du eine "Klasse -Frau" bist, nach der sich viele Männer alle zehn Finger lecken würden. Fühl Dich mal von mir geknuddelt...:kiss3:.

So, jetzt bin ich wieder weg.:)
 
Werbung:
Ja, lieber @Tolkien , ich möchte mich endlich Stück für Stück von den Vorstellungen meiner Mutter und Großmutter lösen. Und vor allem ein eigenes Bild von mir selbst entwickeln, dass nicht durch das Denken meiner Mutter geprägt ist. Selbst heute bin ich ihr noch zu laut, zu was-auch-immer. Auf jeden Fall immer noch nicht richtig.
Wenn ein Mensch an dir kritisiert, dass du "zu laut bist", hat es sehr viel mit diesem Menschen selber zu tun. Womöglich hat sich deine Mutter nie getraut, selber "laut" zu sein, vielleicht ist sie sogar eher "zu leise", hat sich nie selbst eine Stimme gegenüber ihren eigenen Eltern verschaffen können. Vielleicht wurde sie von ihren Eltern immer eingeschüchtert, wenn sie mal "Kind" sein und laut sein wollte. Und nun lässt sie den Frust darüber an dir aus. Und das seit langer Zeit.

Im Endeffekt kritisiert deine Mutter an dir immer einen Teil von sich selbst, den sie unterdrückt und sich nicht traut, diesen Teil selbst zu leben. Hat sie schon einmal betrunken auf einem Tisch getanzt und schmutzige Lieder gesungen :D? Nein? Dann wird es höchste Zeit :whistle: ;)

Vielleicht hilft dir dieser Ansatz, ein wenig besser mit der Unzufriedenheit deiner Mutter klar zu kommen.
 
Zurück
Oben