Wer bin ich, wer kann ich sein ?

Hamied

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~*~

Auf der Suche nach meinem Ich
stand ich leer und allein
immerzu fragte ich mich
wer bin ich, wer kann ich sein?

Bin ich eine von vielen
ein wehendes Blatt im Wind?
Was kann ich wahrhaftig fühlen
wie vertraut ist mir das innere Kind?

Muss ich erwachsen werden,
um Erwachsen zu sein?
Wo ist mein Platz hier auf Erden,
was unterscheidet dein und mein?

Was ist es das mich wahrhaftig ausmacht,
was strahl´ ich aus, wie wirke ich?
Verkörpere ich das Dunkel der Nacht,
oder doch das Sonnenlicht?

Wo ist meine eigene Wahrheit,
was sagt mir mein Bauch?
Wie find ich in mir Klarheit,
und wann mach ich von ihr Gebrauch?

Wohin zieht es meine Seele,
wie sehen meine Träume aus?
Wann find ich was ich ersehne,,
wann fühle ich mich in mir zu Haus?

Bin ich tatsächlich nicht wie viele,
oder glaube ich nur anders zu sein?
Was ist es, wenn ich mich fühle
unter vielen dennoch allein?

Was ist los dass ich nicht passe,
nur weil ich mit mir gerne bin,
hinein ins Bild der großen Masse,
wo alle alleine unglücklich sind?

Warum kann ich die Leichtigkeit spüren,
obwohl ich trage stets auch Fesseln?
Lass mich von leiser Ahnung berühren
und dennoch an Anderen messen?

Ist mein Ich von Normen geblendet
von Zielen die gar nicht die meinen sind?
Durch Fremdbestimmung geschändet
wurde ich für meine Sehnsüchte blind?

Kann ich mehr als ich vermute
steckt in mir eine ungeahnte Kraft?
Trag ich das beste in meinem Blute
gibt es Nichts was mein Ich nicht schafft?

Bin ich nur das Produkt meiner Umwelt
erschaffen vom Alltag des Seins?
Ist es das was mich zusammen stellt
und ist das tatsächlich meins?

Ist mein Ich nur ein Konstrukt
das Kunstwerk einer vorgegebenen Zeit?
Ein simples und doch kompliziertes Produkt
programmiert auf Menschlichkeit?

Habe ich meine eigenen Werte,
sind sie wirklich auch die meinen?
Oder ist mein Ich auf falscher Fährte,
und gelten sie im allgemeinen?

Hat mein Ich das recht zu weinen,
darf ich wirklich traurig sein?
Verbietet man es doch schon den Kleinen,
erzieht sie zu Gestein.

Was ist, wenn ich Furcht verspüre,
darf ich stehen zu der Verletzlichkeit?
Wohin mit dem Ich im Strudel der Gefühle,
wohin mit dieser Zerissenheit?

Kann ich meinen Emotionen trauen,
darf ich alle wirklich leben?
Warum bilden wir Menschen Mauern,
kann es ein Leben ohne sie geben?

Hab´ich zu ihnen noch den Zugang,
hielt sie doch so lang zurück?
Und wenn ich sie erreichen kann,
find ich dann mein wahres Glück?

Was ist mein Ich wo kann ich´s finden,
wenn nicht in mir, in mir?
Im Aussen wird es verschwinden
nur im Innern ist es, nur hier.

Doch wie nur verlasse ich das Außen,
wie öffne ich die Tür?
Und lass all das Unwichtige draußen,
wie gelange ich ins Innere, zu mir?

Auf der Suche nach meinem Ich
stand ich leer und allein
immerzu fragte ich mich
wer bin ich, wer kann ich sein?

Da stand mein Ich klopfte und sprach,
„sag Ich wer kannst du wirklich sein?“,
und es antworte mit einem „Ach“
„Ich zeig´s dir, komm nur herein“.


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