wahrnehmung, selektive projektion & synastrie

B

blackandblue

Guest
:clown: (vorsicht vor sonnebränden!)

hiho!

wahrnehmung & dessen interpretation ist voller lustiger effekte..

darunter die projektion..
man sieht etwas, was evtl nicht unbedingt so ganz da ist..
aber mit gewalt in etwas hineininterpretiert werden könnte..
dabei drängt sich die bearbeitung eines (inneren) themas auf..

soweit so gut..

bei der frage nach der 'objektivität der wahrnehmung muss man also im auge behalten, ob sich solche projektionschablonen / -muster der 'reinen wahrnehmung' überlagern und sie etwas verfälschen / lenken oder nicht..
oder, ob sie sogar nur daraus besteht..

interessant: diese projektion hat zwar viel mit dem betrachter zu tun der heftig drauf losprojeziert..
doch was sie mit dem betrachteten 'projektionsopfer zu tun? ist projektion nicht doch auch selektiv?

wenn projektion selektiv ist.. :
-was sagt die synastrie dazu aus?
-ist es am ende nicht doch wahrnehmung?
-welchen zweck hat/hätte selektivität?
-was sagt das über die beteiligten aus?`
-was über deren verhältnis?


was meint ihr?
habt ihr etwas spezielles in dieser richtung festgestellt?
 
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Hallo B&B :)

musste erst einmal scharf nachdenken :D

Also, Wahrnehmung ist, wenn man dem Konstruktivismus folgt, immer selektiv. Objektive Wahrnehmung ist aus dieser (selektiven) Sicht unmöglich, weil mensch gar nicht dafür "ausgelegt" ist, sämtliche Informationen, Reize etc. zu verarbeiten. Die Wahrnehmung ist geprägt vom persönlichen Erleben, von der sozialen Umgebung, der Biografie des Einzelnen.

So gesehen kann wohl auch Projektion nur selektiv sein, sie kann ja eigentlich nur dann passieren, wenn eine Person mich an etwas "erinnert", dass mit mir zu tun hat. Oder anders ausgedrückt: Ich wähne niemanden hinter einem Gebüsch, hinter dem ich nicht selbst sitze. Hat jemand mit meinem Gebüsch so gar keine Resonanz, dann werde ich mir wohl ein geeigneteres "Objekt" suchen. Ich meine, auch eine Projektion braucht etwas, eine Eigenart, an der sie sozusagen "einhaken" kann.

Ob ich hier unbedingt die Synastrie bemühen würde? Hm, weiß nicht. *kopfkratz* Ich würde erst einmal mit dem eigenen Radix anfangen und zwar in dieser Weise: Mein 7. Haus ist das 1. Haus des anderen, mein 8. Haus das 2. Haus des anderen usw. und mal schauen, wie das beim Partner oder bei Freunden aussieht.

Wenn ich das bei 2 Personen analysiert habe, kann ich schauen, wie die jeweiligen Herrscher zueinander stehen. Nehmen wir mal an, beide haben den Herrscher von 7 in 12, dann suchen sie mehr oder weniger bewusst den "Traumprinzen", die "Traumfrau". Bilden dann noch diese Herrscher in der Synastrie einen Aspekt, dann hat man wohl jeweils den "Traumpartner" gefunden. Ob das dann reine Projektion ist, sei dahingestellt.

Lieben Gruß
Rita
 

Hi Rita :)

musste erst einmal scharf nachdenken :D

ja.. ist tricky, wenn mans genau nimmt.. find ich auch..

Also, Wahrnehmung ist, wenn man dem Konstruktivismus folgt, immer selektiv. Objektive Wahrnehmung ist aus dieser (selektiven) Sicht unmöglich, weil mensch gar nicht dafür "ausgelegt" ist, sämtliche Informationen, Reize etc. zu verarbeiten. Die Wahrnehmung ist geprägt vom persönlichen Erleben, von der sozialen Umgebung, der Biografie des Einzelnen.

es soll sogar soweit gehen, dass das gehirn über impulse an den sehnerv selbst (wenn ich mich recht erinnere (ein medizistudent hat mir das was erklärt 2001)) steuert, welche signale über den sehnerf überhaupt ans gehrin kommen.. :clown:

doch werden da trotz der filterung und darstellungsstruktur, schon spezielle externe muster spezifisch abgebildet.. also bleibt schon ein minimum an objektivität da.. aus physikalisch/biochemischer sicht..

So gesehen kann wohl auch Projektion nur selektiv sein, sie kann ja eigentlich nur dann passieren, wenn eine Person mich an etwas "erinnert", dass mit mir zu tun hat.

ja..

butterfly_puzzle.jpg


Oder anders ausgedrückt: Ich wähne niemanden hinter einem Gebüsch, hinter dem ich nicht selbst sitze. Hat jemand mit meinem Gebüsch so gar keine Resonanz, dann werde ich mir wohl ein geeigneteres "Objekt" suchen. Ich meine, auch eine Projektion braucht etwas, eine Eigenart, an der sie sozusagen "einhaken" kann.

ja genau..
vermutlich ist genau das am ende, was über kontakte un kontaktverläufe entscheidend mitentscheidet

Ob ich hier unbedingt die Synastrie bemühen würde? Hm, weiß nicht. *kopfkratz* Ich würde erst einmal mit dem eigenen Radix anfangen und zwar in dieser Weise: Mein 7. Haus ist das 1. Haus des anderen, mein 8. Haus das 2. Haus des anderen usw. und mal schauen, wie das beim Partner oder bei Freunden aussieht.

da sich freunde und kontakte oder zumindest intensitäten ändern können, mag es wohl auch mit an der 'entwicklungsstufe zu tun haben.. oder einfacher.. an den projektionsmustern (inklusive spezieller bewertung), die man zur anwendung stellt..

Wenn ich das bei 2 Personen analysiert habe, kann ich schauen, wie die jeweiligen Herrscher zueinander stehen. Nehmen wir mal an, beide haben den Herrscher von 7 in 12, dann suchen sie mehr oder weniger bewusst den "Traumprinzen", die "Traumfrau". Bilden dann noch diese Herrscher in der Synastrie einen Aspekt, dann hat man wohl jeweils den "Traumpartner" gefunden. Ob das dann reine Projektion ist, sei dahingestellt.

:foto: stimmt... genau..
wie real ist dann eine projektion am ende doch?

Lieben Gruß
Rita

lg :)
 
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Selbstverständlich sind Projektionen real - für den Projizierenden. Vermutlich sind sie sogar in recht hohem Maße Persönlichkeit prägend, weil sie zur Sammlung unserer "Erfahrungen" beitragen und dort jene Strukturen ausbilden, in denen wir das "immer Gleiche" zu erleben meinen - weil wir in immer gleicher, projektiver Weise hinschauen. Das sind dann Erfahrungen, die nicht aus einer Begegnung mit etwas, das auf uns zukommt, entstehen (und auch diese Begegnungen selektieren wir), sondern aus dem Erleben eigener Anteile im Außen. Wogegen wohl auch kaum etwas zu sagen ist, sofern es nicht zur quasi neurotischen Routine wird. Dann verliere ich mich womöglich leicht in der Projektion, ohne einen Anderen oder etwas Anderes zu finden.

Ich denke, auf die eine oder andere Weise projizieren wir wohl ziemlich alle. Es tut uns selber und denen, die von uns als Projektionsfläche benutzt werden, gut, wenn wir beizeiten in einer Art Meta-Wahrnehmung den Charakter unserer Wahrnehmungen wahrnehmen und ein Gespür dafür entwickeln, wann und wo wir projizieren. Das von Rita schon erwähnte 7. Haus spielt dabei die Hauptrolle - ich sehe es gern auch als "Begegnungsfilter", der durch seine Konstellationen darüber entscheidet, was aus der unwägbar großen Zahl an permanenten Außenreizen mir zur Begegnung wird. Das ist zunächst mal die Selektion ... Chancen/Risken zur Projektion bieten sich dort, wo Planeten in 7 stehen, und über die Beziehungen der Häuserherrscher zeigt sich dann auch rasch, in welche Lebens- und Erfahrungsbereiche hinein das Projektive bevorzugt reicht.

Ich spinne das noch weiter - in Haus acht wird verbindlich (also nochmals und verschärft selektiert), was in sieben als Begegnungspotenzial angerissen wurde. Das hat etwas Magisches, von Erschaffung von Realität, das ist in meinen Augen das Magische am Plutonischen, dass hier ein Prozess greift, der aus den eigenen Selektionen/Projektionen heraus Wirklichkeiten entstehen lässt.

Bei der symmetrischen Projektion in Beziehungen bin ich ein wenig skeptisch. Freilich kann das nach der perfekten Harmonie aussehen - beide ermöglichen dann, füreinander jeweils zum Katalysator einer Selbsterfahrung zu werden, die sich als Begegnung tarnt. Ich vermute, dass am Beginn von Beziehungen wohl meistens Projektionen stehen - etwa im Ausfiltern, auf wen ich "anspringe". Wenn dann im weiteren Verlauf immer noch die Projektionen dominieren, dann halte ich das für eine Form des Benutzens eines Partners. Die Alternative: das Kennenlernen auch als ein Durchleuchten der eigenen Projektion begreifen, es zulassen, dass "der Andere" in manchem auch erst einmal ein Fremder wird, wenn ich meine Projektion abziehe und schaue, "wer er ist" ... da kommt dann Haus neun ins Spiel, und damit der gesamte Begegnungsquadrant: wie gehe ich mit dem Fremden um, wie mit meinen/seinen Grenzen? Dort beginnt dann das "herz-liche" Verstehen über den Intellekt hinaus, dort ist daheim, was so nüchtern "Beziehungsarbeit" heißt und jenseits des ersten Rausches die aktiven Komponenten, das Leistbare und Herausgeforderte von partnerschaftlicher Liebe meint.

Sonstiges zu Projektion: Goethe etwa - "Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken".

Oder: "Gäbe es den Mond, wenn wir ihn nicht betrachten würden?" - ich glaube, ein Koan aus dem Zen.

Oder Lao-Tse: "Geh getrost durch ein Rudel von Tigern, wenn Du nichts an Dir hast, worin der Tiger seinen Zahn versenken möchte..."

Und meine Tochter fällt mir ein, die, als sie kleiner war, gern Wespen und Bienen aus dem Limonadenglas rettete und dann streichelte, bis sie wieder fliegen konnten. Die kam nicht auf die Idee, da eine Gefahr zu projizieren... und es erhebt sich die Frage: Wie stand es dann um die "objektive" Gefahr, gestochen zu werden? Hat sie die dann durch ihre Nichtprojektion (oder eine Gegenprojektion von Harmlosigkeit) entschärft? Und, wenn das geht, wie objektiv gefährlich ist das dann wirklich, wenn ich's so beeinflussen könnte?

Alles Liebe,
Jake
 
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