Verhindern ein Energievampir zu sein

hallo krabat,
aber es ist nicht so einfach erwartungen loslassen. ausserdem ist es ja oft so dass man selber etwas gibt (wenn jemand mal energie braucht und kraftlos ist) und man natürlich sich freuen würde, wenn andere ebenso mal geben in solchen situation - sind solche erwartungen auch schon zuviel?

und bezüglich aufmerksamkeit erzwingen - ja dann hat man bald wahrscheinlich gar nichts mehr zu sagen?

würd mich sehr über eine antwort freuen, da mich das alles jetzt a bisser verwirrt hat.

lg, analena:blume:

hallo analena. wenn ich etwas erwarte von jemandem, dann ist das vergleichbar mit dem aufzwingen meines willens. ich mache mir ein bild und erwarte dessen realisierung durch den, auf den ich das bild projiziere.
gleichzeitig mache ich den anderen verantwortlich für mein leben. ich raube energie. wenn ich zb ein problem habe und einen freund um hilfe bitte: ich kann erwarten, dass er etwas bestimmtes für mich tut. vielleicht kann er mir diese art hilfe gar nicht bieten. vielleicht tut er es doch, weil er sich bedrängt fühlt oder mich nicht enttäuschen will. es wäre vielleicht eine hilfe ohne herz. ich kann auch einfach bitten und annehmen, was von herzen kommt.
man kann sicher nicht plötzlich alle erwartungen ablegen, wenn man sich jedoch bewusst wird über diesen "mechanismus" und die eigene rolle in diesem, dann findet nach und nach die veränderung statt. man stellt zb fest: ah ich bin schon wieder sauer weil x 20 minuten zu spät ist ich hasse das aber das ist meine gewohnheit ich erwarte pünktlichkeit alles qatsch es klingelt an der türe ich freue mich dass x gesund und munter vor mir steht knuddel.

das aufmerksamkeit erzwingen: hast du schon einmal einen menschen erlebt, der kurz mit dir plaudern will, daraus werden dann 2 stunden, dir bluten die ohren, du kommst nicht aus der situation heraus, weil der andere dich mit seinen texten lähmt? das sind meisterhafte energievampire:)
dieser meister steckt in jedem von uns. wenn das gegenüber die aufmerksamkeit von mir abzieht, was vollkommen in ordnung ist, warum soll ich dann weiterreden? wenn das interesse schwindet, warum auch immer, dann darf ich loslassen. vielleicht hat man sich dann mit manchen menschen nichts mehr zu sagen.
dafür geht man dann mit menschen in resonanz, die inter esse sind. oder bisher nicht vorhandenes interesse entsteht.

lg - krabat.
 
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Was auch ungemein Energie raubt ist unerbetene Hilfeleistungen aus einem "Gut-Meinen" heraus. Ein Syndrom, das gerade in helfenden Berufen sehr häufig anzutreffen ist und zu allen möglichen Verlusten führt in der Qualität, in der Leben empfunden wird. Man muss leider lernen, sich in jeder Situation selber zu helfen, sonst wird man über kurz oder lang hilfsbedürftig.

Wir Profis vom College für professionelle Hilfeleistungen (gerade erfunden:weihna1 ) empfehlen die Feststellung der geeigneten Hilfeform beim Angebot von Hilfsleistungen. Da wäre zum Einen die sog.
1. "Unterstützung". Beispiel: ich gebe jemandem ein Buch und sage: hier, kannst Du mal drin blättern, ich fand es interessant. Dann soll derjenige seine Erfahrungen selber machen und ob er es liest oder nicht, ist nicht von Belang. Ich werde auch nicht danach fragen, wie er das Buch gefunden hat, wenn ich es zurück bekomme. Wenn ich es nicht zurück bekommen, dann gebe ich persönlich das Buch frei, denn es hat wohl den Platz bei jemand anderem ausgesucht.
Dann hätte wir im Angebot
2. die "teilweise Übernahme". Beispiel: ein Mensch muss zum Arbeitsamt und hat Angst vor den dortigen Begegnungen. Er hat keine andere Möglichkeit als sich dem trotzdem zu stellen und dieser Mensch weiss das genau! Ich begleite ihn bis zur Türe und bon mir aus auch noch bis in den Wartebereich, aber in das Zimmer, da muss er alleine rein, denn er selber muss erleben, was es heisst, arbeitslos zu sein und das öffentlich zu melden. Hilfsbedürftig zu sein eben.
3. die "vollständige Übernahme". Beispiel 1: jemand bittet mich, seinen Nachlass zu regeln. Beispiel 2: vollständige Unbrauchbarkeit der Hände und/oder der geistigen Funktionen. Ansonsten muss bitte jeder seinen Arsch selber hochkriegen, es lebt sich so einfach besser. (Ausserdem bezahlt die Pflegekasse auch diese ganze Überversorgung ja nicht)
4. "Beaufsichtigung": Beispiel: eine Freundin bittet mich, ihr beim Abnehmen zu helfen. Ich sage ihr, sie soll essen was auf den Tisch kommt und jeden Bissen 40 Mal kauen. Ich stelle mich daneben und zähle mit. (Achtung hier, denn: oft fühlt man, dass Menschen etwas "alleine nicht können". Da sollte man sehr genau hinschauen, ob man da nicht ein Helfer-Syndrom hat)
5. "Anleitung": Beispiel: ich führe jemanden in eine Technik oder eine Praxis oder in die Benutzung eines Computers ein. Die Anleitung zeichnet sich dadurch aus, dass man entweder etwas vormacht oder mit Worten die eigene Handlung des Hilfsbedürtigen lenkt.

So und da nun zu differenzieren ist gar nicht so leicht. Was soll ich nun wirklich da machen bei jemandem, der Hilfe braucht? Mein Tip: immer erst fragen: brauchst Du Hilfe und was für Hilfe brauchst du? Und dann erst überlegen, welche Hilfeform man selber gerne erleben würde, wenn man in der Situation des anderen wäre und dann ggf.- wenn es wirklich nötig ist- helfen. Klingt hart, ist aber das okonomischste, auch und gerade gesundheits- und selbständigkeitsokonisch gesehen.

Liebe Grüsse,
Trixi Maus
 
hi krabat,

hallo analena. wenn ich etwas erwarte von jemandem, dann ist das vergleichbar mit dem aufzwingen meines willens. ich mache mir ein bild und erwarte dessen realisierung durch den, auf den ich das bild projiziere.
gleichzeitig mache ich den anderen verantwortlich für mein leben. ich raube energie. wenn ich zb ein problem habe und einen freund um hilfe bitte: ich kann erwarten, dass er etwas bestimmtes für mich tut. vielleicht kann er mir diese art hilfe gar nicht bieten. vielleicht tut er es doch, weil er sich bedrängt fühlt oder mich nicht enttäuschen will. es wäre vielleicht eine hilfe ohne herz. ich kann auch einfach bitten und annehmen, was von herzen kommt.
man kann sicher nicht plötzlich alle erwartungen ablegen, wenn man sich jedoch bewusst wird über diesen "mechanismus" und die eigene rolle in diesem, dann findet nach und nach die veränderung statt. man stellt zb fest: ah ich bin schon wieder sauer weil x 20 minuten zu spät ist ich hasse das aber das ist meine gewohnheit ich erwarte pünktlichkeit alles qatsch es klingelt an der türe ich freue mich dass x gesund und munter vor mir steht knuddel.
kann ich dann erwarten (ich weiß, schon wieder dieses böse wort) dass andere dann mir gegenüber manche sachen auch lockerer sehen, oder bin es dann wieder nur ich die verständnis hat.
und was tut man zB. wenn man schlafen will, und man kann nicht weil jemand meint er muss noch laut fernsehen bzw. laut quatschen (und immer kann man auch nicht um ruhe bitten, dann kommt man sich doch a bisserl nörgelnd vor)

das aufmerksamkeit erzwingen: hast du schon einmal einen menschen erlebt, der kurz mit dir plaudern will, daraus werden dann 2 stunden, dir bluten die ohren, du kommst nicht aus der situation heraus, weil der andere dich mit seinen texten lähmt? das sind meisterhafte energievampire:)
dieser meister steckt in jedem von uns. wenn das gegenüber die aufmerksamkeit von mir abzieht, was vollkommen in ordnung ist, warum soll ich dann weiterreden? wenn das interesse schwindet, warum auch immer, dann darf ich loslassen. vielleicht hat man sich dann mit manchen menschen nichts mehr zu sagen.
dafür geht man dann mit menschen in resonanz, die inter esse sind. oder bisher nicht vorhandenes interesse entsteht.

lg - krabat.

ja und wie kann man dann solche energievampire von sich abbringen, weil einfach unaufmerksam sein hilft oft nicht. und sagen 'nein, danke anderes thema bitte' geht auch nicht.

ad:"vielleicht hat man sich dann mit manchen menschen nichts mehr zu sagen."
da hab ich dann angst davor alleine fast dazustehen.

lg, analena
 
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hi krabat,


kann ich dann erwarten (ich weiß, schon wieder dieses böse wort) dass andere dann mir gegenüber manche sachen auch lockerer sehen, oder bin es dann wieder nur ich die verständnis hat.
und was tut man zB. wenn man schlafen will, und man kann nicht weil jemand meint er muss noch laut fernsehen bzw. laut quatschen (und immer kann man auch nicht um ruhe bitten, dann kommt man sich doch a bisserl nörgelnd vor)



ja und wie kann man dann solche energievampire von sich abbringen, weil einfach unaufmerksam sein hilft oft nicht. und sagen 'nein, danke anderes thema bitte' geht auch nicht.

ad:"vielleicht hat man sich dann mit manchen menschen nichts mehr zu sagen."
da hab ich dann angst davor alleine fast dazustehen.

lg, analena

hi analena,

wenn du selbst dich änderst in deiner art, mit deinen erwartungen umzugehen, dann wird das auswirkungen auf dein umfeld haben. wie diese aussehen ist nicht voraussehbar. veränderungen haben ja immer auch den effekt, erst mal alles festgefahrene umzuwirbeln. so wie du kein zimmer renovieren kannst, ohne vorher die möbel zu verrücken. erst mal bei sich selbst anzufangen und die anderen zu lassen, wie sie sind kann eben anstrengend sein. ich habe für mich die erfahrung gemacht, dass sich die dinge einfach neu gefügt haben, auch bei menschen, von denen ich vorher dachte: das bringt nichts mehr.
oberflächliche "freundschaften" wurden zu tiefen freundschaften, neue kamen hinzu, alte gingen.
ich empfinde dies nicht als verlust, sondern als gewinn.
es hilft mir mehr ich selbst zu werden.

der laute fernseher: sich mitteilen und gegenseitige rücksichtnahme fällt mir dazu ein. leider laufen die dinge nicht immer so, wie man es haben will. vielleicht muss man da einfach durch. mit etwas mehr gelassenheit klappt es meistens besser. ob ich mich aufrege oder nicht: die situation nüchtern betrachtet bleibt die gleiche, meine bewertung derselben und das ganze anhängsel von emotionen etc. macht oft aus der mücke den elefanten.

energievampire: da habe ich kein patentrezept für.
sich selbst beobachten, was geschieht mit mir, während ich in dieser situation bin? warum bin ich in dieser situation? warum kann ich mich nicht daraus lösen? die antworten darauf können helfen, nicht mehr in solche situationen zu gelangen, bzw. in solchen situationen anders als gewohnt zu agieren. oft ist man sich vielleicht seiner eigenen grenzen nicht bewusst, lässt sie immer wieder übertreten.
dann hilft es, seine grenzen klarer zu machen.

die angst alleine dazustehen kann ich verstehen, aber glaube mir das wirst du nicht. es gibt sooooooo viele nette menschen auf diesem planeten, warum solltest du alleine sein? :)

lg - krabat.
 
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