Vergangenheit

Meaculpa

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8. November 2009
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2.087
Ort
Nordwestlich von Weißnichtwo
Heute ist wieder so ein Tag, an dem mich extrem an die Vergangenheit denke.
Bilder, welche ich schon lange nicht mehr in mir gesehen habe, schieben sich in den Vordergrund.
Die Erinnerung an meine verstorbenen Eltern ist so real, als ob es gestern war, dass ich sie noch sah.
Herr vergib mir, weil ich es nicht geschafft habe meine Schwester vor ihrem Tod nocheinmal zu besuchen, obwohl ich wusste, dass sie sehr krank war.
Gleichfalls ein Gedenken an meine beiden Schwager, welche im besten Mannesalter gehen mussten.
Ein stilles Danke an Mathilda, Christiane und Herbert, die mich ein Stück meines Weges begleitet haben.
Auch das Bild dieses alten Mannes aus dem Baggersee lässt mich nicht los, alle Hilfe vergeblich.
So sind diese Menschen hinüber gegangen in das Reich des Todes und ich hoffe, dass ich einige Seelen von ihnen wiedersehe, wenn ich dorthin gehe.
Ich hatte es ja schon mal fast geschafft.
Nun sitze ich hier und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, weil die Erinnerungen einfach zu stark sind.
Sie durften alle gehen, denn ich habe sie losgelassen, aber die Bilder in meinem Kopf, die gebe ich nicht her.

Meaculpa
 
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Die Bilder in unseren Köpfen ...
Unsere jeweilige Vergangenheit hinterlässt ihre Spuren in uns,
macht uns zu dem was wir sind. Die momentanen Erfahrungen
werden uns nachhaltig prägen. Was wir heute tun oder nicht
tun werden wir morgen sein. Der Lauf der Dinge wie er sich
uns im "Menschsein" präsentiert.
Die Vergangenheit unter Trauer zu plazieren, macht uns ergo
zu Trauerfiguren - möchtest du ein Trauerkloss sein?
Was eigentlich ist Trauer? Sehen wir uns das doch ma an einem
aktuellen Beispiel an:
Erst gestern hab ich meinen geliebten Grossvater auf seinem letzten
Weg begleitet. Wenn ich im Nachhinein seines Lebens gedenke, dann
fällt mir auf, das es sehr erfüllt gewesen sein muss - iss doch herrlich!

Tief zu trauern, weil er jetzt nichtmehr für mich greifbar ist, wäre nur
Ausdruck von übersteigertem Egoismus.
Trauer hilft den Toten keineswegs, ist vielmehr Ausdruck der Lebenden.

Schmerzlich allein ist zu sehen, wie die hinterbliebenen trauern ...
... aber wenn man bedenkt was Trauer eigentlich ist?


Euer, die Dinge mal klar betrachtender, Ischariot
 
ja ich denke auch , man sollte über die guten Zeiten mit den Betroffenen nachdenken.
Es gibt nicht besseres als die Seelen los zulassen, oder es gibt es nichts schlimmeres als die Seelen fest zuhalten.Es ist doch nur ein klitze kleiner Teil der Ewigkeit, die wir hier zu Gast auf Mutter Erde sind. Es ist doch nicht vorbei, und für die, die schwer Krank waren, für die ist es doch ein riesen Geschenk das sie nun erlöst sind. Sie lieben weiter ohne Sorge ohne Schmerzen und sie melden sich immer mal wieder bei uns, durch kleine Botschaften.
Meaculpa, auch ich kenne diese Personen und besonders das gehen von Christiane hat mich jahrelang bedrückt, aber das muss es nicht, denn es ist gut. Seit ich losgelassen habe seither geht es ihren ganzen Hinterbliebenden besser.
Sei nicht traurig über den Tod der Lieben, sondern freu dich über die Zeit , die man mit ihnen verbringen durfte.
 
Heute ist wieder so ein Tag, an dem mich extrem an die Vergangenheit denke.
Bilder, welche ich schon lange nicht mehr in mir gesehen habe, schieben sich in den Vordergrund.
Die Erinnerung an meine verstorbenen Eltern ist so real, als ob es gestern war, dass ich sie noch sah.
Herr vergib mir, weil ich es nicht geschafft habe meine Schwester vor ihrem Tod nocheinmal zu besuchen, obwohl ich wusste, dass sie sehr krank war.
Gleichfalls ein Gedenken an meine beiden Schwager, welche im besten Mannesalter gehen mussten.
Ein stilles Danke an Mathilda, Christiane und Herbert, die mich ein Stück meines Weges begleitet haben.
Auch das Bild dieses alten Mannes aus dem Baggersee lässt mich nicht los, alle Hilfe vergeblich.
So sind diese Menschen hinüber gegangen in das Reich des Todes und ich hoffe, dass ich einige Seelen von ihnen wiedersehe, wenn ich dorthin gehe.
Ich hatte es ja schon mal fast geschafft.
Nun sitze ich hier und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, weil die Erinnerungen einfach zu stark sind.
Sie durften alle gehen, denn ich habe sie losgelassen, aber die Bilder in meinem Kopf, die gebe ich nicht her.

Meaculpa


Hi,

mach dir keine Vorwürfe das du dich von deiner Schwester nicht verabschieden konntest.... alles hat seinen Grund....nichts geschieht aus Zufall. Ich kann dich gut verstehen, ich konnte mich von meinem Vater auch nicht so verabschieden wie ich es gerne wollte....Rückblickend...hat es für mich einen Sinn...
Deine Bilder in deinem Herzen, sind die Verbindung......und diese kann niemals
abreissen, wenn du es nicht möchtest, ich bin fest davon überzeugt.
Und ich weiss (für mich) wenn es Zeit ist zu gehen...sind all diese wunderbaren Seelen, die mich in meinem Leben ein Stück begleitet haben bei mir....


Alles Liebe:umarmen:
 
Ja, diese dunklen Tage können einem schon manchmal ziemlich zusetzen.

Ich kenn das sehr gut, zumal ich all meine Lieben in dieser Jahreszeit verloren habe.

Zuerst meinen Mann im Okt., 2 Monate darauf, 3 Tage vor Weihnacheten, meine Mum und dann 3 Jahre später am 9.12., also wieder kurz vor Weihnachten, meinen Sohn. Er wurde nur 30 Jahre alt.

Kein Stein blieb auf dem anderen, kann man so sagen.
Dennoch bin ich heute nicht mehr in der Vergangenheit verhaftet, sondern ich sehe mit Dankbarkeit auf die Zeit zurück, die ich mit meinen Lieben verbringen durfte und freue mich täglich auf mein neues Leben.

Ich habe aufgehört zu trauern und mich selbst zu bemitleiden, weil ich so nicht hätte weiterleben können.
Wir müssen alle einmal gehen, früher oder später. Ziemlich platt, aber es ist so.

Ich habe gelernt, dass das irdische Leben endlich ist, dass einem kein Mensch "gehört" (auch nicht Mann und Kind) und dass man sein Glück nicht von der Existenz eines anderen Menschen abhängig machen darf.

Das war ein schweres Stück Arbeit, aber heute bin ich glücklich und dankbar für die schöne Zeit und für die Liebe, die ich empfangen durfte. Die Menschen sind zwar körperlich nicht mehr da, aber DIE LIEBE BLEIBT.

Und seltsamerweise spüre ich heute in mir eine Gelassenheit und auch eine Liebe zum Leben, zu den Menschen und zum ganzen Universum, wie ich sie niemals davor verspürt habe.

Ziemlich schwierig zu verstehen, ich weiß.....:rolleyes:
 
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Bemitleiden können sich andere, das tue ich nicht, nur angreifbarer bin ich geworden, weil ich einen Teil meines Innersten preisgegeben habe.
Den Beitrag habe ich bei Trauer eingestellt, weil mich deren Verlust immer noch traurig stimmt.
Dass diese Seelen jedoch im Licht angekommen sind, weiß ich mit Sicherheit und dass das Leben für mich weitergeht ebenfalls.
Ich schaffe es immer noch nicht an Verstorbene zu denken und dabei zu singen: Heute hauen wir auf die Pauke.
Natürlich erinnere ich mich an die schönen Augenblicke, welche ich mit diesen Menschen verbringen durfte und wahrscheinlich ist das größte Manko, dass ich alles auf diese Ichform beziehe.
Mit jedem weiteren Tag in diesem Forum lerne ich dazu, und vielleicht kommt in nicht mehr allzu ferner Zukunft die Einsicht und das Verstehen.
 
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