Ungewolltes "Klarträumen"

Sionna

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4. November 2012
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31
Hallihallo, ich hoffe ich finde hier einige Leute die sich mit sowas auskennen und kann euch von meinem mich etwas verstörendem Erlebnis berichten:

Ich hab ja schon ein bisschen über Luzides Träumen etc. gehört, aber richtig auskennen tu ich mich damit nicht.
Jetzt ist mir aber folgendes passiert:
Ich träumte etwas wo ich nicht wirklich ausgesehn habe wie ich, und – das ist jetzt eitel und amüsiert vielleicht, aber das war nun mal der Auslöser- ich habe mich im Traum in den Spiegel gesehen und festgestellt dass ich eine Hakennase hab (was in echt nicht der Fall ist), was mich extrem gestört hat. Habe versucht mich aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten , ob dann die Hakennase nicht mehr so extrem ist, weil , was ich im Traum schon dachte, war dass ich doch vorher keine hatte und das nicht sein konnte- bis mir auf einmal bewusst wurde, dass es ein Traum war.
Und versuchte auf einmal unbedingt aufzuwachen, was ziemlich unangenehm war- das Gefühl gegen einen starken Sog anzukämpfen, ich versuchte dann herumzugehen um aufzuwachen und die Augenlider zu öffnen …das war wieder etwas gruselig weil ich das Gefühl hatte meine Augenlider wären ein klein wenig offen aber ganz schwer und v.a. am Boden sah ich,je weiter ich die Augenlider öffnete- aber noch im Traum- mich selbst liegen, und zwar mehrmals nebeneinander (???) … dann gelang es und ich bin ziemlich erschrocken aufgewacht.
Nach dem Aufwachen musste ich dann an Inception denken, dass die Hakennase ja quasi mein Traumsignal war…
Tatsache ich bin nicht gerade froh über dieses Erlebnis weil der Versuch des Aufwachens so unangenehm ist, dieses verzweifelte kämpfen darum. Zudem hat mir ein Freund der sich laut eigenen Angaben recht gut damit auskennt einmal erzählt dass man bei bewusstem Träumen auch negatives bewirken kann, wenn man seine Gedanken nicht unter Kontrolle hat…
Ich bin eher ein „Angsthase“ ,deshalb wollte ich mich dann nicht weiter mit dem Thema befassen…. Muss man sich da Sorgen machen?
Und hat vielleicht jemand eine Ahnung warum ich mich da selbst am Boden liegen sehen habe?

Freu mich auf Antworten,
lg, sionna
 
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Liebe Sionna,

es geht hier zunächst um das umgangssprachliche sich einen Spiegel vorhalten wollen. Die Nase verkörpert hier ein intuitives Gefühl, dass es da in deinem Wesen auch einen Makel gibt, der dich stört.

Bei dieser Frage nach deinem Selbst ist dir dann plötzlich bewusst geworden, dass Du dich in einer Traumsituation befindest. Es gibt bestimmte Botenstoffe, die mit dem Einschlafen ausgeschüttet werden, um Bewegungsabläufe zu blockieren. Es sollen damit Verletzungen während des Schlafes verhindert werden.

An der Grenze zwischen Schlaf und Bewusstsein hast Du nun dieses Phänomen der Bewegungslosigkeit wahrgenommen. Ein elementares Verhaltensmuster des Menschen ist der Fluchtreflex, der in scheinbaren aussichtslosen Situationen ausgelöst wird, um sich einer Gefahr entziehen zu können. Bewegungslos zu sein, wird also von der Seele als ein Signal existentieller Bedrohung verstanden.

Um nun aus einer alptraumhaften Situation eines Traumes entfliehen zu können, ist das öffnen der Augen unabdingbar. Da diese Flucht in das Bewußtsein jedoch schneller ablief als es der Aufwachprozess zulässt kahm es zu einer Reihe von merkwürdigen Wahrnehmungen. Zum einen das bereits beschriebene Gefühl der ohnmächtigen Bewegungslosigkeit, aber auch die noch uncodierten Wahrnehmungen aus dem Traumgeschehen.

Im Gehirn gibt es mit dem Hippocampus eine Instanz, die einen Prozess im Gehirn einer realen oder fiktiven Situation zuschreiben. Da im Schlaf keine visuellen Wahrnehmungen eingehen, ist das jedoch nicht erforderlich und eine entsprechende Codierung wird nicht mehr durchgeführt. Ein wichtiger Schalter dazu ist das Schließen und Öffnen der Augen. Informationen werden jedoch nicht zeitgleich wahrgenommen, sondern werden in kleine Zeitpäckchen zusammengefasst.

Es kann also in einem überstürzten Aufwachprozess vorkommen, dass ein solches uncodiertes Zeitpäckchen in das Bewußtsein gerät und als ganz real gesehen wird. Da ich dieses Phänomen auch schon selbst erlebt habe, weiß ich, dass solche Visionen von realen Wahrnehmungen nicht zu unterscheiden sind. Was Du da also gesehen hast, ist ein gelebter Traum.

Du brauchst auch keine Angst zu haben, wenn Du diese Träume nicht unter Kontrolle hast – vielmehr lauern ein paar Gefahren, wenn man unbedacht versucht Träume zu verändern. Betrachte dich als Gast in deiner Traumwelt, dann kann da eigentlich nichts schiefgehen.


Merlin
 
Hi Sionna,

was mir sofort einfiel war "Hakennase - Hexennase". Die Nase ist auch ein Kommunikationsorgan. Wie verhältst Du Dich gegenüber Deiner Umwelt?

LG
Jenny
 
Druide Merlin, danke für die genaue Erklärung… so „wissenschaftlich aufgeklärt“ ist das ganze gleich viel weniger gruselig :)

Und ja ich wollte das in dem Traum auf keinen Fall so hinnehmen, bis mir das halt bewusst geworden ist dass es ein Traum war…
Und es war schon seltsam in dem Traum quasi gefangen zu sein obwohl ich wusste das es einer war, also noch den „Gesetzen“ des Traumes zu unterliegen ...

Und was ist wenn mir sowas passiert und ich in meiner Panik eben versuche den Traum zu ändern? Ich hab meine Gedanken und Ängste nicht so gut unter Kontrolle, nicht dass ich dann genau das mache was ich nicht machen will bzw. von dem ich weiß dass ich es nicht tun sollte *seufz*

Und Jenny12, hmm, also im Prinzip versuche ich wie immer zu allen freundlich zu sein…
Also es gibt schon so Momente wo ich bemerke dass ich auch meine „bösen“ Seiten habe und es gibt auch jemand der mir eigentlich sehr viel bedeutet, dem gegenüber ich aber aus verschiedenen Gründen oft zickig bin …
 
Bei mir war das mal genau andersherum. Ich hatte einen luziden Traum (habe ich machmal) und wollte als Experiment die gesamte Traumumgebung manipulieren. Beim Versuch bin ich dann allerdings ungewollt aufgewacht.
 
wow so kenne ich das gar nicht... ich wäre ja froh gewesen einfach so aufwachen zu können ...
 
Ich dachte immer ein Klartraum wäre, wenn man im Traum Dinge beobachtet, die wirklich zeitgleich sind aber woanders passieren.

Nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, ein Klartraum ist ein Traum bei dem einem bewusst ist, dass es ein Traum ist.

Was du da erzählst könnte auf eine außerkörperliche Erfahrung (AKE/OBE) zutreffen. Die muss man aber nicht einmal unbedingt im Schlaf haben.
Ist je nach Interpretation auch gar kein Traum.

Alternativ wäre noch ein hellseherischer Traum möglich über vergangene
oder derzeitige (aber jeweils dem Träumer unbekannte) Ereignisse oder auch über (mögliche) zukünftige Geschehnisse.

Und zuletzt dann wohl noch ein telepathischer Traum bei dem 2 oder mehr Leute das selbe träumen, oder sich im und durch den Traum gegenseitig wahrnehmen (spüren)

Eine OBE hatte ich noch nie, präkognitive Träume ganz vielleicht und telepathische Träume (Träume in denen ich teleempathisch verbunden war) mit größter Sicherheit (durch das anschließende Aufwachen gemerkt). Ob die Trauminhalte dann ähnlich waren weiß ich aber nicht.
 
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Du beschreibst da eine leichte Schlafparalyse, wie sie beim Klarträumen öffters vorkommen kann. Das bedeutet, dass du aus einem Traum erwacht bist, der während der Tiefschlafphase statt fand, während der von Merlin beschriebene Hemmstoffe aktiv sind.
Angst ist in solchen Situationen vollkommen normal, natürlich gibt es auch Menschen die da anders veranlagt sind und die solche Zustände leichter verarbeiten/erleben, aber es ist nunmal eine radikale Auseinadnersetzung mit Realitätsbildenden Prozessen, was das Potetial hatt die eigene Weltanschaung umzustürzen.
Persönlich halte ich diesen Umsturz, den man dadurch erfahren kann für eine gute Sache, auch wenn er nicht ganz ungefährlich ist.
Du hast ein Talent, welches wir alle als Kinder hatten, beibehalten, ich rate dir : nutze es.
Aber denk immer daran, dass der Traum wie gesagt dich, deine Realität und alles was sie zusammensetzt wiederspiegelt. Hüte dich dafür irgedwelche Schlüße über diesen Zustand zu ziehen, denn nichts kann man mit Gewissheit über die Realität sagen. Erfahre es einfach ohne Urteil und du wirst am meisten davon haben.
 
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