L
Lincoln
Guest
Aufgrund dieses Themas Wie sehr wollt ihr gemocht werden? hab ich nun beschlossen, diese Akzeptanzangelegenheit selbst zum Thema zu machen.
... und Paulus nahm mir den Freund
Eine intensive Zeit von 1994 bis 1998 war er mein Freund. Ja, er war schon mehr als bloß ein Kumpel, wie es sonst meist der Fall war. Wir waren gemeinsam in einer Heimeinrichtung, wo wir uns auch kennen lernten. Er brachte mir die ersten Griffe in Sachen Computer bei. Vieles taten wir gemeinsam, wenn wir zu Zweit oder zu Dritt unterwegs waren. Mit ihm ging ich durch die erste Phase der gewordenen Volljährigkeit und meist war ich es der ihn begleitete und nicht er mich. Denn ich war neu in Hessen und kannte nichts. Da er einen guten Computer hatte, war ich auch oft in seiner Wohnung, selbst, wenn er fort war. Er trank viel Alkohol. Und ich trank meinen Teil mit. Und dies tatsächlich aus Gefälligkeit.
Durch meine vielen Umzüge, verloren wir uns aus den Augen. Ich konnte ihn örtlich herausfinden, doch nie erreichen. Er war inzwischen tief abgesunken. Einmal hätte ich ihn fast in Stuttgart erwischt, doch ich kam zu spät. Erst vor einigen Jahren traf ich ihn über Facebook wieder. Aufglühend schrieb ich ihn an und wir tauschten auch gemeinsame Texte aus, bis......bis, tja, bis jenes Thema zur Sprache kam.
Ich mochte ihn, trotz all seiner Macken, ich akzeptierte, dass er Alkoholiker war, auch dass er in der Stadtmission im Chor sang. Ich mag ihn auch jetzt noch, obwohl wir keine Freunde mehr sein können und es mir schmerzlich weh tat, diesen Schritt gehen zu müssen.
Er erzählte mir, wie tief er in Wirklichkeit gesunken war und dass er nicht nur eine längere Therapie machte sondern, dass er "errettet" worden sei und aufgrund dessen wieder genesen war. Bis dahin freite ich mich noch und ich glaubte für uns eine Erneuerung nach all den Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten.
Dann kam der Tiefschlag
Paulus. Er sagte, dass er nun bei der "Neuapostolischen Kirche" sei und Paulus der höchste wäre, da jener ihn errettet habe. Also, der Glaube um Paulus und dieser Neuapostokirche.
Jesus gegen Paulus
Das kann nicht gut gehen. Mein Glaube gebietet mir, dem Nächsten den seinen nicht wegzunehmen. Ich hab alles durchdacht, um unsere Freundschaft zu retten. Vergeblich.
Ich schlug ihm vor, dass wir, um Freunde zu bleiben, auf religiöse Themen verzichten. Er meinte darauf fragend, wieso? Denn niemand könne uns verbieten, uns über Religion zu unterhalten. Ich erläuterte ihm intensiv, dass es mein eigener Glaube sei. Denn, wenn wir uns über Religion unterhielten, würde er durch die Gespräche mit mir "den seinen Glauben verlieren", der ihm half aus dem Sumpf des Elends heraus zu kommen. Und das gebiete nun mal mein Glaube, es nicht zu tun.
Es gab also für jeden von uns beiden 1 Sache, die wir nicht "akzeptieren" konnten. Und das, obwohl wir beide uns doch sehr mögen.
- Er begriff, dass er seinen Glauben verlieren würde
- Ich begriff, dass er nicht auf religiöse Themen verzichten würde
Und so trennten wir unsere Freundschaft nach ca. 20 Jahren
Mit "Lügen" eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, hätte in boshafter Feindschaft geendet. So jedoch ist sie in trauriger Wehmut für beide beendet worden.
... und Paulus nahm mir den Freund
Eine intensive Zeit von 1994 bis 1998 war er mein Freund. Ja, er war schon mehr als bloß ein Kumpel, wie es sonst meist der Fall war. Wir waren gemeinsam in einer Heimeinrichtung, wo wir uns auch kennen lernten. Er brachte mir die ersten Griffe in Sachen Computer bei. Vieles taten wir gemeinsam, wenn wir zu Zweit oder zu Dritt unterwegs waren. Mit ihm ging ich durch die erste Phase der gewordenen Volljährigkeit und meist war ich es der ihn begleitete und nicht er mich. Denn ich war neu in Hessen und kannte nichts. Da er einen guten Computer hatte, war ich auch oft in seiner Wohnung, selbst, wenn er fort war. Er trank viel Alkohol. Und ich trank meinen Teil mit. Und dies tatsächlich aus Gefälligkeit.
Durch meine vielen Umzüge, verloren wir uns aus den Augen. Ich konnte ihn örtlich herausfinden, doch nie erreichen. Er war inzwischen tief abgesunken. Einmal hätte ich ihn fast in Stuttgart erwischt, doch ich kam zu spät. Erst vor einigen Jahren traf ich ihn über Facebook wieder. Aufglühend schrieb ich ihn an und wir tauschten auch gemeinsame Texte aus, bis......bis, tja, bis jenes Thema zur Sprache kam.
Ich mochte ihn, trotz all seiner Macken, ich akzeptierte, dass er Alkoholiker war, auch dass er in der Stadtmission im Chor sang. Ich mag ihn auch jetzt noch, obwohl wir keine Freunde mehr sein können und es mir schmerzlich weh tat, diesen Schritt gehen zu müssen.
Er erzählte mir, wie tief er in Wirklichkeit gesunken war und dass er nicht nur eine längere Therapie machte sondern, dass er "errettet" worden sei und aufgrund dessen wieder genesen war. Bis dahin freite ich mich noch und ich glaubte für uns eine Erneuerung nach all den Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten.
Dann kam der Tiefschlag
Paulus. Er sagte, dass er nun bei der "Neuapostolischen Kirche" sei und Paulus der höchste wäre, da jener ihn errettet habe. Also, der Glaube um Paulus und dieser Neuapostokirche.
Jesus gegen Paulus
Das kann nicht gut gehen. Mein Glaube gebietet mir, dem Nächsten den seinen nicht wegzunehmen. Ich hab alles durchdacht, um unsere Freundschaft zu retten. Vergeblich.
Ich schlug ihm vor, dass wir, um Freunde zu bleiben, auf religiöse Themen verzichten. Er meinte darauf fragend, wieso? Denn niemand könne uns verbieten, uns über Religion zu unterhalten. Ich erläuterte ihm intensiv, dass es mein eigener Glaube sei. Denn, wenn wir uns über Religion unterhielten, würde er durch die Gespräche mit mir "den seinen Glauben verlieren", der ihm half aus dem Sumpf des Elends heraus zu kommen. Und das gebiete nun mal mein Glaube, es nicht zu tun.
Es gab also für jeden von uns beiden 1 Sache, die wir nicht "akzeptieren" konnten. Und das, obwohl wir beide uns doch sehr mögen.
- Er begriff, dass er seinen Glauben verlieren würde
- Ich begriff, dass er nicht auf religiöse Themen verzichten würde
Und so trennten wir unsere Freundschaft nach ca. 20 Jahren
Mit "Lügen" eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, hätte in boshafter Feindschaft geendet. So jedoch ist sie in trauriger Wehmut für beide beendet worden.