Gibt es Erleuchtung? Ja!
Gibt es Erleuchtung? Nein!
Gibt es Erleuchtung? Ja und Nein!
Gibt es Erleuchtung? ........!
Es gibt einfach keine Aussage zur Erleuchtung zu machen,die der Kategorie von gibt oder nicht gibt genügen würde. Das sind gedachte Begriffe.
Alles Denken ist in Raum und Zeit situiert, das Geschehen aber in der Stille der Zeitlosigkeit, für die es keine sprachliche Matrix gibt.
Wohl aber können im Nachhinein Wirkungen beschrieben werden.
Aus Jiddu Krishnamurties Notizbuch; Gstaat, 23. Juli 1961
Wachte heute morgen früh auf mit einem ungeheuren Gefühl von Kraft,
Schönheit und Unzerstörbarkeit. Es war nicht etwas, das geschehen war - eine Erfahrung, die vergangen war, und man erwachte um sich zu erinnern, wie an einen Traum-, sondern etwas, das tatsächlich stattfand.
Man war sich eines äußerst Unvergänglichen bewußt, in dem unmöglich etwas existieren konnte, das zerstört werden, verfallen konnte.
Es war zu unermeßlich für das Gehirn, um es zu begreifen, sich zu erinnern;
es konnte nur registrieren, mechanisch, daß es einen solchen Zustand der Unzerstörbarkeit gibt. Einen solchen Zustand zu erfahren ist von ungeheurer Bedeutung; es war da, grenzenlos, unberührbar, undurchdringlich.
Und da war eine Schönheit die nicht von Menschenhand zusammengefügt wurde, und man spürte, das hier das Wesen aller Dinge war.
Gstaat, 2. August 1961
Heute morgen war es von dringender und unbedingter Notwendigkeit.
Als man sich aufsetzte, kam jener unermeßliche Segen, und bald spürte man, das diese ganze Kraft, diese ganze undurchdringliche strenge Kraft in einem, um einen herum und im Kopf war, und im Mittelpunkt all dieser Grenzenlosigkeit war eine vollkommene Stille.
Es war eine Stille, die kein Geist sich vorstellen und formulieren kann, keine Gewalt kann diese Stille hervorbringen; sie hat keine Ursache; sie war kein Ergebnis; es war die Stille genau im Zentrum eines gewaltigen Orkans; es war die Explosion der Schöpfung
Es war außerhalb der Zeit, ohne Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Diese Totalität kann vom Gehirn unmöglich begriffen werden.
Es ist zu unermeßlich, als das Zeit es erfassen könnte und kein Raum kann es umschließen.
J.K. begann dieses sehr persönliche Notizbuch im Juni 1961 und brach es nach sieben Monaten aprupt ab.
Hier finden wir den Urquell seiner Lehre.