Naja, Pluto wird ja auch als Tor zur seelischen Unterwelt bezeichnet. Die Unterwelt oder das Unbewusste zeichnet sich doch grade dadurch aus, dass wir per definitionem nichts oder nur wenig über sie wissen. Sie ist halt der Bereich, in den wir mit dem normalen Tagesbewusstsein nicht eindringen können. Nun wird aber, zumindest auf einer äusserlichen Ebene, dieses Tor zum ersten Mal präzise vermessen. Plötzlich erhält es ein Gesicht. Ich frage mich, ob es nicht sein könnte, dass die Menschen ganz langsam, als Kollektiv, die Grenze vom Bewussten zum Unbewussten zu verschieben beginnen. Dass gewisse Inhalte, die lange verschlossen blieben, eben langsam an die Oberfläche kommen. Alleine schon die Tatsache, dass vor ungefähr 100 Jahren die Idee des Unbewussten überhaupt erst als solches thematisiert wurde (vorher war das nur in Form von Geschichten, Mythen und Märchen der Fall). Selbstverständlich wird das Unbewusste nie verschwinden, es ist ja schliesslich "unendlich" gross. Ich sage auch nicht, dass das nun alles so stimmt, wie ich hier spekuliere, aber eine Überlegung wert finde ich es allemal.
Übrigens hat ja erst kürzlich zum ersten Mal
eine andere Raumsonde (Voyager 1) die äussere Grenze unseres Sonnensystems erreicht/passiert. Symbolisch gesprochen hat der Mensch zum ersten Mal seine Sinne in einen Bereich ausgestreckt, der komplett ausserhalb des Bereichs sowohl des individuellen (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, ev. Jupiter) als auch kollektiven (Saturn, Uranus, Neptun, Pluto) Bereichs liegt. Pluto markiert ja die äussere Grenze unseres Sonnensystems - dahinter kommt der interstellare Raum.