Sein, Nichtssein, Haben

diabolo

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>>Meine These: Es kann einer eine Person nicht beschreiben:

Die Beschreibung einer Person ist nur ein Traum, eine relativ verdeckte Selbstbeschreibung, des Untersuchenden oder eines Autors. Man kann nichts beschreiben, was man nicht auch selber ist.

Es würde mehr bringen sich ausnahmslos selber zu beschreiben. Nur hier ist genaue Objektivität möglich und man weiß was man wahrnimmt und was nicht. Von anderen weiß man gar nichts.

Das eigene Selbst betrachten und es darstellen bis in die letzte intimste Einzelheit, dies würde es bringen. Würden dies dann viele machen ohne sich dabei zu entwerten, etwa durch die beliebten Pathologisierungen, wäre der Erkenntnisgewinn und der gemeinsame Weg zur Wahrheit, zur Erleuchtung gar nicht zu vermeiden. Dies wäre kultivierte Selbstliebe, Narzißmus allerbester Güte. Anstelle dessen quirlt man sein Selbst in andere Personen hinein und entlastet sich dadurch es dort darzustellen.

Vielleicht ist der Grund, die Verscheißerung des Narzißmus, die Abwertung der Selbstliebe, der Begierde zu sich selber, was aber möglicherweise die lichtvollste Motivation überhaupt ist. Wirkt da die christlich altruistische Bindung an den (ausbeutenden) Nächsten als Motivation der Abwertung und Verteufelung des Selbstbezuges, das Schreckensgespenst (sollte es sogar erlogen und erfunden sein) des im Wasser in sich selber ertrinkenden Narziß. Möglicherweise verscheißernde Ideologie und Verzerrung der tatsächlichen psychischen Realität.

An der Loreley sitzt unten der schlafende Deutsche in seinem Schiff und oben singt ihm sein Selbst, die Lore, etwas.
die Personen schlafen, sie sind nicht vorhanden, die Loreley, ein deutsches Schicksalsymbol, haben wir bald wieder einen Starken, damit die Leute weiterschlafen und Nichtsein können. Vielleicht hast Du recht?

Der Narzißmus, die Selbstliebe, ist der Weg zur Selbstkenntnis, zum Selbstsein, zum Selbstbewußtsein, zum Sein halt,
wobei die Klammerung an das Haben sich als unwesentliche Fetischbildung demaskiert. Haben wollen über ein bescheidenes und notwendiges Maß hinaus ist ist ein pathologisches Residuum der Behinderung narzißtischer Selbstliebe die zur Vollentfaltung des eigenen Selbstbewußtseins führen will und somit zur Erkenntnis des Mikrokosmos und wer dann schon mal soweit ist, erkennt den Makrokosmos gleich mit.

So einer ist, sein Sein ist, wozu braucht so einer noch ein Ich, er ist...........dann kann er auch gleich noch zu seiner Erleuchtung schreiten. Machthabenwollen ist nur ein schaler Ersatz für Selbstsein, ebenso Geldhabenwollen und sonstiges Habenwollen.
Und Sache des Ich ist doch das Habenwollen und nicht das Sein.

Wer kein Sein mehr hat, wer nicht mehr ist, hat ein beängstigendes Loch in sich und da muß dann was rein, Macht, Geld,
Sex -haben usw. In gewisser Weise sind doch deshalb alle ICH-haben-woller Bulimiker, die sich mit diesem ganzen begehrten schrott überfressen.............und nenne mir eine Psychologie oder Therapie die sich nicht in den Dienst der herrschenden Interessen stellt und in diesem Sinne Hand an unsere Neuankömmlinge legt.

Diabolo
 
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diabolo schrieb:
Es würde mehr bringen sich ausnahmslos selber zu beschreiben. Nur hier ist genaue Objektivität möglich und man weiß was man wahrnimmt und was nicht. Von anderen weiß man gar nichts.
Problem ist nur, dass was man wahrnimmt immer subjektiv ist, egal um wen oder was es sich handelt.
So einer ist, sein Sein ist, wozu braucht so einer noch ein Ich, er ist...........
Als treibende Kraft? :D
 
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