"Schwitzen statt sitzen" scheint sich zu bewähren

Avalonis

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Das nach heftigem Politstreit beschlossene "Haftentlastungspaket" zeigt Wirkung: Im Juli gab es um 929 Häftlinge weniger als im Jahr davor - mit Bewährungshilfe und Ministerin sind zufrieden, BZÖ und ÖVP besorgt.

Bedingte Entlassungen ausweiten

Schwerpunkt des Pakets ist die Ausweitung der bedingten Entlassungen. Während in Deutschland 50 und in der Schweiz 80 Prozent der Häftlinge vor Ablauf der Strafe freikommen, war es in Österreich zuletzt nur ein Fünftel. Eines der Hauptargumente für "Sitzen" bis zuletzt war stets die "generalpräventive Wirkung", also das abschreckende Beispiel, das Haft haben sollte. Mit dem "Haftentlastungspaket" gilt für jene, die zwei Drittel ihrer Strafe abgebüßt haben, die "Generalprävention" nicht mehr als Argument. Der Effekt: Die Zahl der bedingten Entlassungen stieg seit Jänner auf 1584.

Ein Drittel der Entlassenen wird von der Bewährungshilfe begleitet. "Neustart"-Geschäftsführerin Karin Waidhofer lobt besonders das Projekt "Schwitzen statt Sitzen". Wer eine Geldstrafe nicht bezahlen kann oder will, kann die Strafe stattdessen bei gemeinnützigen Vereinen "abarbeiten". 1486 Personen haben dies seit Jänner gemacht, knapp zwei Drittel "erfolgreich" - sie mussten nicht ins Gefängnis. Zudem nutzten 152 ausländische Häftlinge die Möglichkeit, nach halber Haftdauer freiwillig auszureisen - belegt mit einem Rückkehrverbot. Die Auslastung der Gefängnisse sei mit all diesen Maßnahmen von über 110 Prozent auf rund 90 Prozent gesenkt worden, sagt das Ministerium.

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