Die oben beschriebene Seherin hatte hervoragende Technik, war aber nicht in der Lage, sie für sich selber anzuwenden. So war mein Eindruck. Als jemand von außen kam, stürzte ihr "Kartenhaus" zusammen.
Ja, genau das, die Überprüfung bzw. Selbsterfahrung die eben den meisten Esoterikern fehlt.
Okay, d'accord, aber meine Aussage geht dahin: Für mich ist Esoterik, als Sehen, nur sinnvoll, wenn ich damit a) mich selber besser verstehe, vlt sogar in der Lage bin, eigene Themen erfolgreich zu bearbeiten, und dann b) infolge der Selbstkompetenz besser in der Lage bin, anderen zu helfen.
Oder: Ich will nur den Job machen, traditionelle Schamanenarbeit liefern, und werte sowas als "Püschokologie" ab. Weil es nicht bei Harner steht, und nicht der neuen Mode entspricht.
Na ja, beides ist eigentlich richtig. Zum Einen einmal die persönliche Entwicklung um überhaupt zielführend arbeiten zu können, und dann einfach den Job zu machen.
So sehe ich das auch, man geht oft ins Außen, um nicht das Eigene anschauen zu müssen. Dh, die Status- oder beruflichen Erfolgsfragen werden wichtiger, als selber wachsen und lernen zu wollen. Man hat keine Zeit mehr, hat Termine, Finanzamt an den Hacken, whatever.
Na ja, ist ja auch oft Thema. Frau oder Mann lässt sich scheiden, braucht ein Einkommen und macht halt ein paar Kurse. Und nachdem das Geld knapp wird, arbeitet man dann halt auch relativ schnell. Und die meisten Lehrer bieten ja auch kein vernünftiges berufliches Coaching an, damit die Leute in den Beruf finden können. Ist ja ok zu arbeiten, jeder der einen Beruf beginnt, muss halt auch lernen diesen Beruf auszufüllen. Nur nach irgendeiner halbseidenen Ausbildung den Klienten einzureden man kann Krebs heilen, das kann halt ziemlich in's Auge gehen - und nicht nur rechtlich.
Darauf will ich hinaus. Ich habe die Ansicht, man muss die Absicht und Zielsetzung haben, sich zu entwickeln. Es muß imho herausgefilterter Wille und Weg sein, an der individuellen Entwicklung zu arbeiten.
Natürlich muß man das. Esoterik als Esoteriker ist ein Weg, und kein Ziel. Es ist laufende Weiterentwicklung. Und bei den "ganz großen" kann man sowieso nur mitspielen, wenn man die entsprechenden Anlagen hat und sich wirklich intensiv und mit verschiedenen Techniken beschäftigt.
So wie ich es sehe, sind die Probleme der Weg. Dein Schicksal setzt dir Krankheiten, Probleme und Sorgen dahin, damit du lernst, sie zu bewältigen, damit du lernst, selber zu lösen. Und dieser Weg ist wie eine Zwiebel, es geht immer weiter. Auch Erleuchtete haben Probleme, haben Konstellationen, die stressen. Es ist imho nie zu Ende.
So ist es. Und mit jedem Schritt den Du gehst werden die Aufgaben schwieriger, die Du gestellt bekommst. Nur ist halt in unserer Gesellschaft das Verdrängen von Problemen sehr weit verbreitet, und es wird halt dann eher verdrängt als aufgearbeitet. Ja, es geht immer weiter, und es ist eine tolle Möglichkeit sich zu entwickeln.
Es gibt auch Methoden, die man ausführen kann, wenn man schwach ist und unperfekt. Man muß nur wissen, wie es geht. Niemand ist immer groß & stark, weiß alles, sondern es geht darum, auch in der Schwäche und Unzulänglichkeit, der eigenen Unperfektion hinzuschauen. Das zu wollen und zu können ist großes Potential.
Darf man das denn, in einer Welt die uns immer nur die Perfektion einredet? Ich verstehe Menschen, die sich schwer tun. Aber es ist halt wirklich Grundbedingung, um sich zu entwickeln.
Viele sind starr vor Ehrfurcht!
Als ich eine erste Schamanensitzung hatte, wo es wirklich albern & diffus zuging, war ich nicht in der Lage zu sagen: Öhm, nee, so nicht. Ich will keine Behauptungen, ich will Ergebnisse. Ich habs geschluckt und gezahlt, wg Ehrfrucht vor der heiligen Mütze. *chrr*
Du kannst es aber auch als Anfänger nicht wissen. Ich habe auch bei Reiki I eine Lehrerin gehabt, die nicht wirklich gepaßt hat. Und bei Reiki II habe ich mir dann die Lehrerin selber ausgesucht, sie gespürt, das was sie gesagt hat auch beurteilen können. Sie war die einzige, die aus der gesamten Meisterliste für mic hin Frage gekommen ist. Und ich war völlig überrascht von dem Menschen, den mir das Universum da geschickt hat um mich in meiner Entwicklung zu fördern.
Ich würde nie für andere reisen. Ich würde eher in eine Traumreise führen, was ganz Einfaches wie: gehe in deinen Heilungstempel - und selber erfahren lassen.
Es gibt auch im schamanischen Techniken der normalen Energiearbeit, wo an sich kein großes Brimborium rundherum notwendig ist. Meine jetzige Lehrerin ist auch so ähnlich, auch sie tut physisch praktisch kaum etwas, wenn sie arbeitet. Wenn man die Augen zu hat, merkt man von ihrer Arbeit kaum etwas, wenn man es energetisch nicht spüren kann was passiert.
Rituale haben natürlich einen gewissen psychologischen Effekt, egal ob es sich um eine sanfte Trance oder einfach um Anker für das Unterbewußtsein handelt. Nur letztendlich braucht es kein Ritual, Ankern lässt sich auch anders (z.B. mit Ölen), Trance geht mit Meditations- oder Hypnosetechniken wesentlich schneller als mit Trommeln. Zum Teil sind Rituale ja auch nur Fokussierungstechniken für den Heiler selber und betreffen den Klienten gar nicht.