Puh, Schwein gehabt

Trixi Maus

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Puh, Schwein gehabt!
Nachdem ich vor ein paar Tagen noch geschrieben habe, daß die Liebe auch über den Tod hinaus eine vereinigende Wirkung hat, bin ich gestern mal wieder daran erinnert worden, daß mich diese Tatsache auch jederzeit wieder treffen könnte. Mein Mann hat sich und unser Auto gestern nämlich mit ziemlicher Wucht gegen den Laternenmast gesetzt, die ganze Fahrerseite ist hinüber, bei ihm und beim Auto. Sein Schutzengel muß mitgefahren sein, denn als ich das Auto heute gesehen habe, ist mir schon schlecht geworden. Er hat aber nur eine Rippe gebrochen, hat ein paar Nähte im Gesicht und die Hornhaut mußte von Glassplittern gesäubert werden. Heute schwillt nun die ganze linke Körperhälfte an, und er hat einen ziemlichen Schock.

Puuh liebe Freunde, da haben wir Schwein gehabt. Heute habe ich (für meine Verhältnisse) viel über das Alleinesein nachgedacht. Wir sind jetzt 12 Jahre zusammen- wenn ich ihn gestern nach 12 Jahren verloren hätte, dann wäre das etwas ganz anderes, als wenn ich 5 Jahre mit ihm verbracht hätte. Wie mag es wohl werden, wenn wir uns irgendwann nach 30-100 Jahren aus unseren menschlichen Augen verlieren?

Wie geht Ihr eigentlich damit um, daß ihr eure PrtnerInnen jederzeit verlieren könntet? Ich bin ja so ein Bekloppter, ich übe ja für mich beinahe täglich das Sterben beim Yoga. Heute habe ich in meine Übung das Alleinesein aufgenommen (mehr ein inneres Gefühl), um es einmal näher kennen zu lernen. Ich will ja hier in der Gegend bleiben und mich nicht dafür als Einsiedler in den Wald zurückziehen, deshalb ist es eher eine innere Übung. Mal gucken, ob ich das eine zeitlang beibehalte. Mich hat das ganze schon echt geschockt. Er ist manchmal wie zerschlagen.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
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Es ist immer schwer, geliebte Menschen zu verlieren. Die offensichtliche Verbindung ist einfach nicht mehr da. Man kann sich mit diesem Menschen nicht mehr austauschen, nicht mehr reden, nicht mehr Spaß haben... die Liebe mag zwar vielleicht den Tod überdauern; es ist aber doch eine Art der Trennung, was schmerzt.

Ich freue mich für Dich, dass Dein Mann einigermaßen glimpflich davon gekommen ist. Ich hoffe, er wird schnell wieder auf die Beine kommen (so ein Rippenbruch ist unangenehm), und ich wünsche Euch noch viele gemeinsame Jahre.

Viele Grüße
Joey
 
das hab ich nicht an vorderster front im bewusstsein...eher weit hinten....
weil es gibt so vieles, was möglich wäre...und ich bin einfach froh, dass wir uns jetzt "haben" und wünsche mir noch viele, schöne gemeinsame zeit...

...euch übrigens auch !

:) Jovannah
 
Jovannah schrieb:
das hab ich nicht an vorderster front im bewusstsein...eher weit hinten....
weil es gibt so vieles, was möglich wäre...und ich bin einfach froh, dass wir uns jetzt "haben" und wünsche mir noch viele, schöne gemeinsame zeit...

...euch übrigens auch !

:) Jovannah
danke, das ist vermutlich auch das Beste, so wie Du das machst.

Liebe Grüße, RegNidoen
 
ich denke, das beste ist, sich darüber BEWUSST zu sein, dass die gemeinsame zeit begrenzt ist.
man braucht keine angst oder panik davor haben, aber es reicht einfach, wenn man sich drüber im klaren ist, dass zumindest auf der physischen ebene früher oder später eine trennung sein wird.

aber dann nimmt man das viel bewusster als geschenk wahr. und dann geht man auch viel dankbarer mit dem anderen um. man ist dankbar für jeden tag und jeden moment, den man mit dem anderen verbringen darf. für jeden tag, an dem man neben diesem menschen aufwachen darf.
jede zärtlichkeit, die du mit diesem menschen austauschen darfst. jeden blick, den du in seine augen machen darfst. jedes lächeln, das du ihm schenken darfst.

man nimmt all diese MOMENTE viel bewusster wahr. weil man im endeffekt nur diese momente hat.


und das ist, denke ich, auch eines der wichtigsten dinge in einer beziehung: immer dieses bewusstsein darüber, dass es begrenzt ist und dass man dann gar nicht in eine routine verfällt sondern man begreift, dass jeder moment und jeder tag einzigartig ist.

dankbar sein für alle (vergänglichen) augenblicke, die einem gemeinsam geschenkt werden.
dann ist der umgang miteinander liebevoller und aufmerksamer.




alles liebe,
und noch viele schöne momente mit deinem mann,
soulflower :blume:
 
RegNiDoen schrieb:
Nachdem ich vor ein paar Tagen noch geschrieben habe, daß die Liebe auch über den Tod hinaus eine vereinigende Wirkung hat, bin ich gestern mal wieder daran erinnert worden, daß mich diese Tatsache auch jederzeit wieder treffen könnte.
Das kenne ich auch... über was reden und dann ziemlich prompt auf die Härteprobe gestellt werden. Es fordert uns auf, noch bewusster mit den eigenen Gedanken und Sprüchen umzugehen...

Wir sind jetzt 12 Jahre zusammen- wenn ich ihn gestern nach 12 Jahren verloren hätte, dann wäre das etwas ganz anderes, als wenn ich 5 Jahre mit ihm verbracht hätte
Meinst du, dass dies so einen großen Unterschied macht? Verbunden ist verbunden...


Wie geht Ihr eigentlich damit um, daß ihr eure PartnerInnen jederzeit verlieren könntet?
Eigentlich bilde ich mir ein, weitgehend seelisch autonom zu sein... Also ich brauche nicht, dass mein Partner alles mit mir teilt und alles bei mir versteht (er hat zum Beispiel keinen Schimmer von Musik...) Aber das denkt sich so leicht mal eben - auf der Grundlage einer stabilen Beziehung, dass ich genausogut in der Lage wäre allein zu leben... Eigentlich lebe sich sehr stark in dem Schutz dieser ständig anwesenden Liebe... und ich finde es wunderbar das Bett zu teilen... oder sich einfach immer wieder zu begegnen... Vermutlich würde es mich komplett aus der Bahn schmeißen, wenn ich endgültig auf unser irdisches Zusammenleben verzichten müsste. Es ist sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit klar darüber zu werden, was wir wirklich erleben... und auf was wir "bauen"...
Danke RegNiDoen, dass du uns teilhaben lässt an deinem Erlebnis.
Gute Besserung euch beiden :)
lg Kalihan
 
danke für die Anteilnahme. Das mit den 5 oder 12 Jahren das fühle ich so, daß wir eigentlich in den ersten 7 Jahren mehr "zusammen" waren als verbunden. Die Verbundenheit hat sich eigentlich erst in den letzten jahren eingestellt. Früher war ich persönlich z.B. durch Eifersucht mit ihm "verbunden".
Du hast Recht damit, daß Du uns beiden Besserung wünschst, weil ich mich irgendwie auch leicht erschlagen fühle. Als ich das Auto gesehen habe und mit dem Abschleppdient-Mann gesprochen habe, ist mir klar geworden, daß Stefan in einem anderen Auto vermutlich dauerhafte Schäden davongetragen hätte oder vielleicht auch tot wäre. Jetzt ist heute der dritte Tag danach und in der Traumatologie spricht man davon, daß alles am 3. Tag am Schlimmsten wird. Und so ist es denn auch, er kann sich kaum rühren, alles tut dem Armen weh. Die Leute vom Autohaus haben nachdem sie das Auto gesehen haben erst einmal vermutet, daß ein LKW hineingefahren sei. Tatsächlich ist Stefan nur ein paar Meter vor einem entgegenkommenden LKW über die Straße an eine Laterne geraucht (so mit 70 Sachen) und die ganze Fahrerseite ist hübsch akkurat bis an den Fahrersitz herangedrückt. Wenn es ein anderes Auto gewesen wäre, dann wäre seine linke Körperseite jetzt gebrochen.

Au Mann, darf gar nicht daran denken. Heute gehe ich Auto kaufen- so hat das Ganze auch was Positives, denn das mache ich gerne (auch wenn ich nicht einen Cent Geld habe, mal sehen).

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
Es ist immer schwer, geliebte Menschen zu verlieren. Die offensichtliche Verbindung ist einfach nicht mehr da. Man kann sich mit diesem Menschen nicht mehr austauschen, nicht mehr reden, nicht mehr Spaß haben... die Liebe mag zwar vielleicht den Tod überdauern; es ist aber doch eine Art der Trennung, was schmerzt.

Ich freue mich für Dich, dass Dein Mann einigermaßen glimpflich davon gekommen ist. Ich hoffe, er wird schnell wieder auf die Beine kommen (so ein Rippenbruch ist unangenehm), und ich wünsche Euch noch viele gemeinsame Jahre.

Viele Grüße
Joey
danke, joey, es geht ihm wieder guit

hab Dich damals ganz übersehen ;-)
 
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Hallo Trixi-Maus!
Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich weiß, dass so etwas jeden Tag geschehen kann und habe es auch selbst erlebt: Mein Verlobter ist vor ein paar Jahren plötzlich verstorben. Man rappelt sich wieder auf, denn das Leben geht weiter. Heute habe ich einen neuen Partner und zwei Kinder. Manchmal denke ich daran, das so etwas passieren kann, da ich es selbst erlebt habe. Aber ich mache mir jetzt keinen Kopf oder Sorgen. Ich habe da ein großes Urvertrauen. Es kommt wie es kommt. Ich möchte auch nicht meine Energie an solche Gedanken verschwenden. Denn vielleicht passiert es ja nie und da habe ich mir jahrelang umsonst Sorgen gemacht. :dontknow2
Gute Besserung an Deinen Mann!
Liebe Grüße! Esther
 
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