Prostitution und Sklaverei als Ausweg aus dem Elend?

Ich bin schon froh darüber, dass ich es nie nötig hatte zu einer Prostituierten zu gehen (und das meine ich nicht in dem Sinne, dass ich sowieso schon zuviel Sex habe). Das entspricht auch der Realität, ich würde auch lieber keine Pornos schauen, das bekomme ich allerdings nicht so richtig hin (das bedeutet nicht, dass ich andauernd vor Pornos sitze :D).

Ich denke nicht, dass man Frauen und Männer dafür kriminalisieren sollte.
Wenn eine Sex für Geld anbietet, dann ist das erstmal Selbstbestimmung, solange das im weiteren Sinn freiwillig ist (Essen finanzieren u.a. fällt aber nicht mehr darunter). Umgekehrt kann man auch nicht den Freier per se bestrafen. Der hat ja im Regelfall nichts getan, was das Selbstbestimmungsrecht außer Kraft setzt. Und damit gibt es im Normalfall kein Opfer.

Trotzdem sollte man das alles nicht unterstützen, und wenn man Geld zuviel hat, gibt es sinnvollere Möglichkeiten. Und ich bin eigentlich überzeugt davon, dass es sogar für den bei weitem größten Anteil der freiwilligen Prostituierten negative Konsequenzen hat. Und wenn ein Mann in Wirklichkeit auch Liebe sucht, wird das ebenfalls unbefriedigend sein.

LG PsiSnake
 
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Ich habe selbst ein paar Erfahrungen zu diesem Thema und den Hintergründen gemacht:

Es gab eine Zeit in China, da war ich durch eine Partnerschaft in Deutschland gebunden (gerne aus Liebe gebunden) und es gab zwei oder drei Frauen, die mich über (damals Skype) kontaktierten. Sie waren gebildet, konnten die englische Sprache (was in China immer noch zur Seltenheit gehört), hatten Töchter und waren deswegen geschieden - geschieden, weil sie Töchter anstatt Söhne gebahren. Jede dieser Frauen hätte gerne eine Beziehung mit mir angefangen nur um ihrem Elend der Prostitution zu entkommen - auch wenn sie scheinbar freiwillig diesem Beruf nachgingen und scheinbar ein gutes Leben führten.
Eine Frau versprach mir den Himmel auf Erden, sie würde alles für mich machen und es störte sie nicht das ich in Deutschland eine Frau hätte.

Wer dieses gezwungene Elend auf scheinbar freiwilliger Basis schon als gute Chance dem Elend der Slums zu entfliehen lobt, der hat nicht ein Fünkchen Ahnung von dem was Frauen in diesem "Beruf" aushalten, dulden und erleiden müssen.
Wer dann noch die mehrheitliche erfahrene Gewalt und Zwang zur Prostitution als Klischee abwertet, der ist für mich dumm und naiv. Wer diesen Umstand der Abwertung dann noch nicht einsieht, der ist für mich bösartig ignorant.

Menschen die in behüteten Verhältnissen aufwachsen und leben, sollten Gott dankbar für jeden Tag sein - und nicht über Verhältnisse anderer Menschen und deren Chancen urteilen. In Deutschland geht es selbst den Obdachlosen gut, denn sie haben die Möglichkeit jeden Tag einen wenn auch geringen Tagessatz an Geld zu erhalten, sie haben die Möglichkeit günstig oder sogar kostenlos Verpflegung und Unterkunft zu bekommen. Einen Obdachlosen geht es im Vergleich zu einem Manager von VW schlecht, aber im Vergleich zu einem armen Feldarbeiter der 14 Stunden dem Boden Früchte abringt um zu überleben und in einer kleinen Wellblechhütte haust, weil es in seiner Heimat kein Soziales System gibt - sau gut!

Frauen die keine Wahl haben und nur durch die Prostitution eine Chance zum Überleben haben unterliegen einem Zwang zur Prostitution! Frauen die durch Gewalt gezwungen werden, obwohl und nicht im Elend der Slums leben, sind nicht besser dran - denn auch sie müssen gegen ihren Willen etwas tun!
Frauen die wirklich freiwillig und ungebunden dieser Berufung nachgehen sind ganz bestimmt zu der Minderheit zu zählen - und dann soll die Mehrheit ein Klischee sein? Super!

Für die Männer, die sich mit Prostituierten vergnügen denken wahrscheinlich für die Frauen ist es ein ebensolches Vergnügen - das ist selbstherrliches Denken das einem Irrtum unterliegt, aber gerne als Ausrede verwendet wird um die eigene Lust und teilweise perverse Lust erfüllt zu wissen. Wer die Prostitution befürwortet, der wird wahrscheinlich zu jenem Kreis gehören, die verlangen ihre Lust so befriedigt zu wissen! Unter dem Motto - ich bezahle, also habe ich zu bekommen, die Umstände sind mir egal.
Nein, die Frauen tun dies doch freiwillig, sind Edelnutten oder zumindest geht alles für die Frauen seinen geregelten Gang - weil die Spuren der Gwalt und Drogenabhängigkeit - die Spuren des Zwanges nicht unmittelbar zu sehen sind - also gibt es diesen Zwang auch nicht - auch eine Einbildung zur Gewissensberuhigung um den Dienst der aus dem Zwang entsteht unbeschwert in Anspruch nehmen zu können. Die Wirklichkeit wird mit Klischee-Denken der Samstagabend Krimis retuschiert und durch andere wirkliche Klischees ala Pretty Woman ersetzt.

Auch wenn ich mich wiederhole, selbst wenn der Zwang die Minderheit darstellen würde, so ist die Minderheit kein Klischee, sondern jeder Fall der Minderheit mindestens ein Fall zu viel!
Und jeder der auch nur einen Fall als Klischee abwertet ein Ignorant der Menschlichkeit und Menschenwürde!!!

So meine Meinung und dazu stehe ich!
 
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