Es stimmt natürlich, was du sagst - dass sich hier keiner wirklich ein Bild vom
wahren Sachverhalt machen kann - und auch nicht von dir als Person. Es fehlt
hier auch eine wesentliche Komponente - Sichtkontakt - das Erleben davon
"wie du etwas sagst".
Jeder hier kann nur von dem ausgehen, was du hier wie schreibst. Aber
dennoch kann man sich auch schriftlich nicht dauerhaft so verbiegen - dass
das wahre Innere nicht zum Vorschein kommt.
Ich habe den Eindruck bei dir - dass deine Seite der Wahrnehmung der wahren
Realität nicht entspricht.
Und bei deinem eigenen Urteil - eines ganz klar vergisst - sie sieht es so absolut
anders, dass sie gegangen ist.
Du teilst dich wirklich sehr verständlich und intelligent mit - hast keine Kommuni-
kationsprobleme - aber wohl eine Art "innere Norm" wie die Dinge für dich "zu
sein haben" und wie sie von Anderen "verstanden werden sollen".
Da bist du vllt innerlich relativ starr und ein Normen- und Moralapostel - wie du
selbst schon geschrieben hast..
Und wenn du jetzt keine Gelegenheit dazu hast - ihr deine Veränderung im
Aussen zu zeigen - dann fange trotzdem bei und in dir an. Schau dir mal ganz
ehrlich und unverblümt aus ihrer Perspektive an - wie du mit deiner Ablehnung
bei ihr angekommen bist - wie verletzend das für sie war.
Versetze dich mal in ihre Gefühle hinein - wie sie "verhungert" ist - während
du der Meinung warst, "alles für sie zu tun".
Nach meiner Wahrnehmung fehlt dir da immer noch ein ganz ehrlicher
Selbstblick - unter der Miteinbeziehung von ihr als Frau und Mensch,
Und wenn du da wirklich in dir etwas änderst und korrigierst - wird sie
die Erste sein - die es spürt und fühlt - auch über die Entfernung hinweg.
Frauen haben da ein anderes und sensibleres Gespür als Männer.
Und es kann/könnte gut sein, dass das ihre Sehnsucht nach dir weckt und
auch ihre Lust ....dich anzurufen.
Aber hier zählt jetzt nur noch die Ehrlichkeit einer echten Umkehr. Das
Vorgeflunkerte kennt sie bereits lange genug - darauf wird sie sich nicht
mehr einlassen.
Damit hast Du recht - vielen Dank für diesen wirklich hilfreichen Rat, den ich beherzigen werde. Ich habe mir in letzter Zeit tatsächlich Gedanken darüber gemacht, wie schrecklich es für sie gewesen sein muss, mit dem Gefühl zu leben, dass sie mir nicht das bedeutet, wie am Anfang, dass ich sie nur noch wie eine gute Freundin behandle und sie nicht mehr als die Frau sehe, die sie ist, mit all ihren Bedürfnissen und Wünschen. Irgendwann hat sie resigniert und ist wohl zu dem Schluss gekommen, dass weitere Versuche ohnehin keinen Sinn mehr haben. Sie muss monatelang still gelitten haben, sogar mehr als ich jetzt. Vielleicht wollte sie mich nicht verletzten (oder hatte davor Angst) und hat deswegen mehr Druck ausgeübt oder mir mit aller Klarheit gesagt, was Sache ist....