Mundartgedichte

Adamas schrieb:
Da Oaztbefund

Da Oazt, er sogt: „Mei liaba Monn,
schau is mir ihre Werte on,
so frog i mi, wia konn’s des gem,
dass sie mit so vü Gwiagst no lem“?

„Bei so an Schwung on Maladät,
wia’s vor mir auf’n Zettel steht,
do sand doch olle Pülln und Tropfen,
nur mehr für'd Kotz und nur a Topfn“.

„Die Leber, und des ohne Zweife,
is doch bei ihna längst beim Teife
und a die Nier'n, so da Befund,
sand mehr ois wia scho untern Hund“.

„Bei oi die Sochn, des is gwiss,
wird kloar a wos die Ursoch is
und zwoar, dass sie gonz ohne Frong,
woi Alkohoiprobleme hom“.

„Drum ob sofort mei guada Rot,
des Saufen jetzt a Ende hod,
bevor, wos sonst jo nohe liegt,
a no die Müz den Geist aufgibt“.

Do reißt’s eam glei, den oidn Specht:
„Die Müz is guat? Des kommt ma recht!
Wei, wonn die weiter is zum Brauchen,
werd i auf der hoit weiter saufn.

H. G. W.
Adamas
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:ROFLMAO: .....zum kugeln.... diese Formulierungen.....einfach köstlich
 
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@Adamas und @Tolkien

Mundart hat so etwas Menschliches, Herzliches und irgenwie Wärmendes....:love:
Selbst wenn ein sonst Sorgen bereitender Inhalt zur Sprache gebracht wird.

Einfach toll :thumbup: und wirklich eine sehr fröhliche und erheiternde Bereicherung
für den Leser hier........:)
 
Kommse vonne Schicht,
wat Schönret gibbet nich,
et muss einfach so sein,
ziehse Dich n' Bierken rein.

Son feinet leckret Pils,
is schon ne gute Sache,
wennze den Leberwillen stills
warum ich et täglich mache.

Ne schöne Krone mitten drauf,
aum guten Gerstensaft,
der baut Dich widder auf
und gibt Dir neue Kraft.

Der gute Püttler, wirsse seh'n,
wenn heim er von Maloche geht,
hat imma ma ne Kiste steh'n,
und kurz darauf dat Fähnken weht.
 
Urania02 schrieb:
@Adamas und @Tolkien

Mundart hat so etwas Menschliches, Herzliches und irgenwie Wärmendes....:love:
Selbst wenn ein sonst Sorgen bereitender Inhalt zur Sprache gebracht wird.

Einfach toll :thumbup: und wirklich eine sehr fröhliche und erheiternde Bereicherung
für den Leser hier........:)
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Nun, Mundart ist ja im Grunde die erste Sprache die man hört und erlernt.
Und es ist wohl die einzige Sprache mit der man Gefühle und Gedanken
unverfälscht und ohne Umschweife zum Ausdruck bringen kann.
Sie ist unser persönlichstes Instrument sich zu äußern.
 
Tolkien schrieb:
Kommse vonne Schicht,
wat Schönret gibbet nich,
et muss einfach so sein,
ziehse Dich n' Bierken rein.

Son feinet leckret Pils,
is schon ne gute Sache,
wennze den Leberwillen stills
warum ich et täglich mache.

Ne schöne Krone mitten drauf,
aum guten Gerstensaft,
der baut Dich widder auf
und gibt Dir neue Kraft.

Der gute Püttler, wirsse seh'n,
wenn heim er von Maloche geht,
hat imma ma ne Kiste steh'n,
und kurz darauf dat Fähnken weht.
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Na denn Prost!
 
Noch ne Geschichte

Da kommich heute bei Edeka
un watt glaubse, wen ich da treff?
mein alten Kumpel Willi.
Mensch Willi sachich, wie isset?

Ach, sacht Willi, allet Käse!
Wieso?, frach ich.
Mich hamse doch auf Rente geschickt,
letztet Jahr mit 57.

Ja und? frach ich.
Ers war dat ja allet ganz nett,
hab meine Frau geholfen mit
Putzen, Saugen, Müll undso.

Abba als ich se gefracht hab,
ob se mir dat Kochen aunoch beibringt,
hat se gesacht, jetz suchse Dir n' 450 € Job,
jetzt is hier Feierabend!

Maan, hab ich gedacht,
Mutta hol' mich vonne Zeche,
de Kohlen wern schwatt.
Willze helfen, krisse aunoch Theater.

Un wat hasse gemacht?
Bin widder aum Pütt.
Wie datt den?, frach ich.
Ja weisse, der Pütt is ja gezz Museum.

Da führ' ich de Leute dann rum
und zeich die, watt ich hier so gemacht hab,
so früher weisse, inne Maloche.
Da is fast so, als wie wenne no da wärs.

Willi Willi sachich, Du komms vom Pütt nich los.
 
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Der Cervinski

Letztens erzählt mich der Cervinski:
Du, ich bin jetzt bei de GEMA angefangen.
Wie dat denn?, sachich.
Seit ich vom Pütt weg bin,
sacht meine Frau imma: "Gema einkaufen".

Un da war ich letzte Tage bei Netto,
für zum Einkaufen, weisse.
Un gezz kommdet, passauf:

Vor mich ne junge Frau anne Kasse,
Wagen proppevoll, zwei kleine Kinder
un mit dat Handy an telefonieren.
Hatte alle Hände voll zu tun.

Gezz ginget am bezahlen.
Sie holt die Patte raus,
patsch -allet aum Boden - bomms.
20 Mann Schlange, de Kinder am Schreien,
sie telefoniert abba weiter.

Ich sach für die Frau:
Sie ham abba de Ruhe weg wat?
Sacht die: Wenn's Ihnen zu lange dauert,
gehen Sie doch an einem anderen Tag einkaufen,
Sie sind doch Rentner und haben genug Zeit.

Soah, un jetzt komms Du.
Da bisse so platt, den kannze nimmehr wechseln.
 
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