Meditation oder Scheinmeditation (Wiederholung von Affirmation)?

ashwatta

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Hallo!

Ich bin in Sachen Meditation ein absoluter Anfänger. Deswegen habe ich mir das Buch "Meditation für Dummies" von Stephan Bodian gekauft. Bei einer bestimmten Übung bin ich mir etwas unsicher. Der dritte Punkt dieser Übung lautet: "Wählen sie ein Wort oder einen Ausdruck, das bzw. der für Sie eine spezielle persönliche oder spirituelle Bedeutung hat".

Ich dachte erst, dass ich z.B. "Bewahre Ruhe und Gelassenheit" als mein Mantra nehmen könnte.

Alllerdings gibt es ein weiteres Kapitel ("Andere Reisen, die sich ALS MEDITATION MASKIEREN") worunter neben Denken, Tagträumen, spacing out, Selbsthypnose, Beten und Schlaf auch Wiederholung von Affirmationen aufgelistet ist.
Darunter findet man (Wiederholung von Affirmationen): "Diese gebräuchliche New-Age-Übung - eine zeitgenössische Version des früheren so genannten positiven Denkens- gibt vor, ein Gegenmittel zu Ihren negativen Glaubenssätzen zu sein, indem Sie diese durch positive Alternativen ersetzt. Im Allgemeinen ist jedoch die Negativität so tief verwurzelt, dass die Affirmationen kaum die Oberfläche ankratzen. (...)"

Wenn ich mich auf diesen Satz konzentriere ist es dann meditieren oder eher eine Wiederholung von Affirmationen (also eine Scheinmeditation)? Oder kommt es darauf an wie ich mich auf diesen Satz konzentriere?

Ich halte dieses Buch eigentlich für sehr gut, da es nicht zu spirituell und sehr umfassend ist. Auch beantwortet es die Frage ob man sich beim Meditieren kratzen darf wenn es einen juckt oder nicht. Gibt es jemanden der das Buch kennt? Wie schätzt ihr es ein?

Vielen Dank schon mal im Vorraus :danke:

LG

Flo
 
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hi

wenn du ein einfaches Mantra nimmst das für dich keine besondere Bedeutung hat ist das bestimmt keine Affirmation. Ich glaube eh es geht darum durch die laufende Konzentration auf das Mantra das Enstehen von Gedanken zu verhindern.


und darf man sich nach Meinung von Stefan Bodian den jucken ?
 
Hallo Flo,

also, darf man sich beim Meditieren kratzen oder nicht, ehrlich gesagt, wenn es juckt, dann kratz ich mich und wenn du richtig tief in der Meditation versunken bist, dann juckt auch nix mehr. :daisy:
Aber schön, dass es über sowas Lektüre gibt.

Kenne das Buch nicht. Leg es einfach bei Seite.

Setze oder lege dich beim Meditieren einfach hin. Schaffe dir selber eine angenehme Atmosphäre, Telefon und Klingel ausstellen. Eventuell, wenn es dir angenehm ist, eine Kerze anzünden, Räucherstäbchen anmachen, bisserl Musik im Hintergrund laufen lassen, wenn dich das Licht stört den Raum ein wenig verdunkeln. Also alles, was du für dich selber als angenehm empfindest.

Du kannst zum einen ein Mantra sprechen, auf deinen Atem hören, versuchen deine Gedanken abzuschalten. Alles ist okay.

Es kommt aber, und das hab ich auch schon zigmal geschrieben, ganz darauf an, worauf du meditieren möchtest. Dementsprechend gehst du halt an die Sache heran.

LG
Palo
 
Das Buch halte ich für gut, ich kenn es auch.¨

Zum Thema Affirmation: Der Autor hat die Sache offenbar auch nicht 100% verstanden. Positives Denken und diese Leitsätze, wie "Ich bin jetzt ab sofort so und so" können unmöglich funktionieren. Warum? Weil es sich hier um einen Dualismus handelt. Wer glaubt, er müsse erfolgreich im Beruf sein, der glaubt automatisch auch, dass er momentan keineswegs erfolgreich im Beruf ist. Je mehr er sich anstrengt X zu werden, desto stärker glaubt er auch daran, dass momentan Nicht-X herrsche. Es ist, als ob jemand sagt: "Es darf nur die linke Seite eines Flusses geben, die rechte Seite ist ganz und gar schlecht!" Aber das ist idiotisch, denn natürlich muss ein Fluss per definitionem immer eine linke UND eine rechte Seite haben. Darum kannste die Affirmationen getrost zum Teufel schicken, so einen Schmarren braucht die Welt - und du - nicht.

Aber: Mantra-Meditation ist etwas anderes. Dabei konzentriert man sich auf eine Silbe (das bekannteste Mantra ist vermutlich "AUM", ausgesprochen "Om"), ein Wort oder einen kurzen Satz (im Christentum wird oft "Herr Jesus Christi, erbarme dich meiner." ähnlich zu einem Mantra benutzt), den man beständig wiederholt. Es geht dabei nicht darum, sich intellektuell damit auseinanderzusetzen, sondern das Mantra soll dazu benutzt werden, den Kopf leerzufegen. Wenn du das lange genug ausübst, wird sich das Mantra vervollständigen und irgendwann mal dein ganzes Denken einnehmen. Dann ist dein ganzer Tagesablauf von Meditation erfüllt.
Manche Leute sagen aber, dass ein Mantra, welches nicht von einem authentischen Yogi ausgegeben wurde, nicht wirklich wirkungsvoll sei.

Persönlich gefallen mir andere Meditationen besser, aber das ist natürlich individuell verschieden.
 
ashwatta
Auch beantwortet es die Frage ob man sich beim Meditieren kratzen darf wenn es einen juckt oder nicht.
Das find ich ja heiß, daß es wirklich ein Buch gibt das sich mit diesem Thema beschäftigt. Wenn ich mit andern meditierte, passierte es auch immer wieder, daß ich hörbar schlucken musste, nie sonst hatte ich diesen Drang, manchmal wird es auch ausgelöst durch das Schlucken anderer. Darüber wurde nie gesprochen, war wohl zu peinlich. Das ist etwas, was verschwindet wenn wir uns nicht drum kümmern, aber beim Jucken hab ich auch schon mal das Jucken zum Thema gemacht, indem ich nicht kratzte, sondern mich innerlich auf die Stelle des juckens konzentrierte und mit dem Jucken verschmolz. Wenn man alle Gebote und verbote mal getestet hat, kann man sich seine eigenen Regeln erstellen.
Liebe Grüße Inti
 
miramoni
so stell ich es mir vor. erst lerne ich stricken, dann erfinde ich meine eigenen muster.
Genau - stricken ist nicht so mein Ding aber ich kenn das vom Kochen - am Anfang befolgt man die Rezepte bis aufs i-Tüpfelchen, heute schau ich nur noch in Rezepte um zu sehen, ob da neue Ideen drin sind, ansonsten ist es für mich Kreation.
Liebe Grüße Inti
 
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Hallo!

Ich danke euch allen für eure Beiträge! Besonders danke ich "fckw"!!!

Ich muss gestehen, dass der Autor unter Punkt 3 dieser Meditationsübung auch Beispiele für ein Mantra (welche ich nicht zitiert habe) gegeben hat. So z.B.: "Es gibt nur Liebe", "Vertrau auf Gott" usw.
Das Unterkapitel "Scheinmeditation" - "Wiederholung von Affirmationen" soll die Meditation von Scheinmediationen klar voneinander abgrenzen. Dennoch hatte ich es nicht ganz verstanden. :dontknow: Mittlerweile (u.A. auch durch eure Mithilfe) habe ich verstanden worauf es bei der Meditation ankommt.

Übrigens: Ja, man darf sich kratzen wenn es einen juckt. Allerdings wird das wohl -wie einige von euch bereits bemerkt hatten- eher bei Anfängern passieren.

Ich möchte das Mantra "Alles fließt" nehmen. Ich denke das müsste gehen. :)
 
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