Mahamudra

Niemand

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21. November 2004
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Ort
Niemandsland / Neutrale Zone
Mahamudra ist jenseits aller Worte und Bilder;
doch dir, Naropa, dem ernst und eifrig Übenden,
sei dies gesagt:

Die Leere bedarf keiner Stütze,
Mahamudra stützt sich auf nichts.
Ohne sich anzustrengen,
gelöst und natürlich bleibend,
kann man das Joch zerbrechen
und Befreiung erlangen.

Wenn man, in den Raum hinausstarrend
nichts sieht, und zugleich
der Geist den Geist erschaut,
vergehen alle Unterscheidungen
und Buddhaschaft ist erreicht.

Die Wolken wandern über den Himmel,
wurzeln nirgends, haben keine Bleibe;
ebenso die unterscheidenden Gedanken,
die über den Geist hinwegziehen.
Sobald der Selbst-Geist erschaut ist,
endet alles Unterscheiden.

Im Weltraum entstehen Formen und Farben,
aber der Raum ist nicht schwarz, nicht weiß.
Aus dem Selbst-Geist entspringt jedes Ding,
doch er selbst bleibt von Tugend und Laster frei.

Die Finsternis der Jahrtausende vermag nicht
die strahlende Sonne zu verdunkeln;
Kalpas von Samsara vermögen nicht
das Licht des Selbst-Geistes zu mindern.

Werden auch Worte gewählt, Leere zu erklären,
Leere selbst kann niemals ausgedrückt werden.
Sagen wir: "Der Geist ist Strahlendes Licht" -
er bleibt doch jenseits der Worte und Bilder.
Ist auch der Geist seinem Wesen nach leer,
er umschließt und erhält alle Dinge.

Tu nicht mit deinem Körper - entspanne dich;
halte den Mund und verharre in Schweigen;
Leere deinen Geist und hafte an nichts.
Gleich einem hohlen Bambus ruhe dein Leib,
nicht gebend, nicht nehmend, ruhe dein Geist.
Der an nichts haftende Geist ist Mahamudra.
So übend, wirst du allmählich zu Buddha.
 
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