Liebesbrief-zum Nachahmen

Entgegen aller Enttäuschung wären die Liebesbriefe der Marquis zu empfehlen.
Zwei Herren kämpfen schriftlich um die Hand der Delphine.


Auszug aus einem Brief von Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine

Reizende Delphine,
holdseligste aller Nymphen Seit gestern habe ich kein Auge zugetan. Wie Sie mir, dem verliebtesten aller Schäfer, durch die Laubengänge entschlüpften, hinter den Wasserfällen zu verschwinden und in den Teichen unterzutauchen schienen –, das alles sah ich immer wieder vor mir. Den Augenblick aber, wo die Schar der Genien vor den Verfolgern fliehend im Tempel der Venus Schutz suchte und ich Sie hier, – gerade hier –, im Kampf gegen meinen Rivalen, den kleinen Baron Wurmser, mir gewann, diesen köstlichen Augenblick wagte ich kaum in der Erinnerung heraufzubeschwören. Das Klopfen meines Herzens, das Fliegen meiner Pulse, die glühende Rote meiner Wangen deuteten das Fieber zu heftig an, von dem ich befallen bin.

 
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Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine.

Schloß Montbéliard, am 12. Dezember 1771.

Teure Delphine, Sie haben ein Herz voll Liebe auf das tiefste verwundet. Alles Unglück der Welt hätte ich mir eher träumen lassen, als daß der Himmel meines Glücks sich so verfinstern könnte. Haben Sie so rasch vergessen, was Sie mir versprachen, als ich Ihnen in der Poseidongrotte das rosenrote Band mit eigenen Händen vom Halse lösen durfte –, einem Halse um deswillen die Schwäne sich jedesmal, wenn unser Boot den Teich durchstrich, flügelschlagend, neiderfüllt gegen Sie erhoben. Es war am zwanzigsten Juni. O, ich vergesse den Tag und die Stunde nicht und werde Sie stets daran zu erinnern wissen

Seitdem wir nach Montbéliard zurückgekehrt waren, und die schöne Freiheit wieder dem höfischen Zwang weichen mußte, veränderte sich Ihr Benehmen gegen mich.

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hmm

warum denke ich, wenn ich das Wort Marquis höre immer auch gleich an "de Sadé" :clown::escape:
 
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