Kreuztragen

Gertrudis1952

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1. Juni 2008
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74
Als ich ein kind im alter von zirka acht jahren war, fragten
mich meine lehrer, ob ich nicht bei beerdigungen ein kreuz
tragen möchte. Jedesmal wenn jemand verstorben ist, musste ich auf eine beerdigung gehen und neben den offenen sarg stehen. Es hat mir so in manchen nächten meinen schlaf gekostet.
Und man denkt dann auch schon als kind sehr über den tod nach. "Gibt es da noch etwas? oder ist das leben sinnlos?"
ich bin dann zu der erkenntnis gekommen , möglichst lange
zu leben, um nicht so tot daliegen zu müssen - für ein kind leider einen schlimme erkenntnis.
Ich denke heute noch sehr oft daran und frage mich,
sollte unsere stunde kommen , dass vor allem gott und die engel bei uns sind, so dass unsere seele in liebe
ins licht gehen kann
Gott sei uns allen gnädig

Wie denkt ihr darüber?

Alles Liebe
Gertrudis
 
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Das ist ja heftig, was deine Lehrer und auch Eltern dir zugemutet haben.
Das ist natürlich für ein kleines Kind eine Erfahrung, die es nicht verarbeiten kann...ganz klar.
Ich denke diese Erfahrungen, hängen dir immer noch nach...trotzdem halte ich es für wichtig, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen, da es wichtig ist die Angst davor zu verlieren.
Im Prinzip ist der Tod einfach ein Übergang in eine andere Sphäre, der Körper ist nur das Kleid der Seele...da vergänglich.
Der Tod ist die Geburt in einer anderen Sphäre und die Geburt auf Erden ist der Tod in einer anderen Sphäre. Es ist wie der Wechsel von einem Aggregatzustand in den nächsten...also keine Angst.

LG Alisa
 
gern geschehen

liebe Gertrudis,wünsche Dir weiterhin eine

fruchtbare Auseinandersetzung mit dem Thema.

Vielleicht findest du ja auch hier im Forum, noch weitere, Anregungen zum Thema, denn

hinter den Masken des Todes, verbirgt sich das Leben.

LG Alisa
 
Die Idee, ein Kind regelmäßig mit einem Kruzifix neben offene Särge zu stellen, find ich schon ziemlich heftig...

Allerdings hab ich als Kind auch ohne das gelegentlich nachts von sowas geträumt und erinnere mich, daß ich ziemliche Angst dabei hatte. Bis ich irgendwann als Teenager mich mit dem Ägyptischen Totenbuch befaßt habe für ein Referat in der Schule... offenbar waren mir die Gedankengänge irgendwie nahe, um die es da geht. Da habe ich dann erstmals im Traum erlebt, wie sich ein Übergang vollzieht und daß es eben nicht aus ist, sondern daß man weiterwandert. Danach hatte das seinen Todesschrecken verloren.

Ich wünsche dir, daß du hier bei uns irgendetwas Hilfreiches für dich findest, Gertrudis.
 
Also der Tod gehört einfach zum Leben ,weil sich aber viele nicht damit beschäftigen bleibt das Sterben als dunkler Schatten im Gedächtniss obwohl es einfach der Abschluss vom Körper in diesem Leben bedeutet.

Einem Kind das zuzumuten und das von einem Lehrer ,also der hat wohl wenig gelernt in seinem Leben.

Die meisten traumatischen Dinge erlangt man als Kind weil man ja zuwenig Erfahrung hatte um die Erlebnisse zu begreifen.

LG freedom
 
Das kenn ich auch. Da kommst dann als Kind in die Leichenhalle und dann liegt da bspw. die geliebte Oma mit plötzlich schloweißem Haar, die zu Lebzeiten immer dunkel gefärbt waren. Die blauen Hände gefaltet ein Rosenkranz hineingebastelt, das Gesicht ganz anders, das hat nichts mehr von dem Menschen, den man mal kannte.

Persönlich fand ich es immer ganz arg, wenn dann noch Fotos vom offenen Sarg geschossen wurden, die man dann zugeschickt bekommen hat. Schrecklich.

Habe und würde ich meinen Kindern niemals zumuten, wenn sie das nicht von sich aus wirklich bekunden würden. Und dann auch erst drauf vorbereiten.

Natürlich gehört der Tod auch dazu. Und wir verschließen uns davor.
Aber Tod hat nicht immer ein friedliches Gesicht und das ist auch für erwachsene Menschen nicht immer leicht mit umzugehen.

Meine Mutter tot im Sarg liegen zu sehen, ist ein Bild, das ich jetzt auch nach 5 Jahren noch nicht aus dem Kopf bekomme. Das war nicht die Frau, die ich kannte.
Kann das daher mehr als gut nachvollziehen, das einen sehr belasten und auch bis in die Träume verfolgen kann.

VG
Palo
 
Hallo zusammen.
ich denke, die meisten Kinder haben irgendwann einmal Angst vor dem Tod,dem Sterben....kein Wunder, können die ERwachsenen doch meist selbst nicht richtig erklären, was das ist....was kommt.

Ich denke, die Angst ist aber insofern konstruktiv, da sie uns zu diesem Thema hinführt....und in den Einweihungen aller Bünde kam auch das Auseinandersetzen mit dem Tod!
Vielleicht dient diese Angst dazu, uns selbst auf eine kleine Einweihung zu schicken - meistere die Angst, und du bist bereit für mehr im Leben!?

Liebe Grüße

Woherwig
 
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