jungsche archetypen + astrologie

L

la mer

Guest
hallo liebe runde,

ich weiss jetzt nicht, ob es sehr klug ist, hierfür einen einzelnen thread einzurichten?
- vielleicht wären mehrere sinnvoller, weil zu komplex?
ich selbst finde die beschäftigung mit archetypen sehr, sehr spannend.
sie spiegeln sich in träumen, visionen, meditationen, kultur ... usw vielfältigst wider.

"Der Begriff des Archetypus wird aus der vielfach wiederholten Beobachtung, das zum Beispiel die Mythen und Märchen der Weltliteratur bestimmte, immer und überall wieder behandelte Motive enthalten, abgeleitet.
Diesen selben Motiven begegnen wir in Phantasien, Träumen, Delirien und Wahnideen heutiger Individuen. Diese typischen Bilder und Zusammenhänge werden als archetypische Vorstellungen bezeichnet." (C.G.JUNG)

schatten, weise, anima, animus, selbst ...

wer von euch hat sich näher damit befasst und mag etwas hierzu schreiben?
im spiegel zur astrologie? wie bezieht ihr sie in eure astrologischen analysen eventuell mit ein?
welche links, bücher, filme usw fandet ihr anregend?

lg*la mer
 
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Hallo!

Walter Bloch, "Ganz Werden - Praktische Einführung in die Psychologie von CG Jung", Sphinx Verlag.

"Fast alle altindischen Philosophien unterscheiden zwei Zentren der Person, das ICH und ein anderes, wichtigeres, das sie ATMAN (wörtlich: SELBST) nannten und das für sie alle Gegensätze der Seele umfßte. Das SELBST hat nach diesen Philosophien die Eigenschaften, die Jung auch immer wieder in Träumen von Menschen, die von altindischer Philosophie nichts wussten, dem unbewussten Zentrum in uns zugeschrieben sah. Das war für Jung Grund genug, dieses Zentrum ebenfalls SELBST zu nennen. Das SELBST ist ein Archetypus, weil es offenbar in jedem Menschen vorhanden ist und (...) immer wieder teils gleiche, teils ähnliche Symbole hervorbringt.

Das Selbst ist der Archetypus der seelischen Ganzheit. Es ist also insofern mehr als ein bloßes Gegenzentrum zum Bewußtsein, als es das Bewußtsein mit umfaßt; es ist die Einheit von Bewußtsein und Unbewußtem, die Einheit der ganzen Psyche, daher auch eine Vereinigung von Gegensätzen. (...)

Die Symbole des Selbst symbolisieren die Totalität der Psyche, d.h. die Einheit von Bewußtsein, persönlichen Unbewußtem (des von uns als Individuen Verdrängten) und kollektivem Unbewußtem. Die häfigsten Symbole des Selbst sind:

- Der Kreis, die Kugel
- die Vierzahl
- der Alte Weise (bei Frauen manchmal auch die alte weise Frau), der Richter, der Kapitän, eine ehrfurchtgebietende Stimme
- der Stein, der Edelstein, die Perle, die Kostbarkeit
- der Fisch
(...)

Obwohl es weitere Archetypen gibt, (z.B. den des göttlichen Kindes, den des Helden, den der Todeserfahrung - Sterbende sehen an allen orten und zu allen Zeiten unabhängig voneinander gleichartige Symbole), müssen wir uns in einer Einführung auf die vier für die Jungsche Psychologie wichtigsten beschränken." *GRINS*
Mehr Material habe ich leider nicht.

Bloch bezeichnet und beschreibt
- ANIMUS und ANIMA,
- DER SCHATTEN,
- DER MUTTERARCHETYPUS und
- DAS SELBST (wie gerade beschrieben) als diese vier.

Ich glaube, diese Archetypen finden wir immer. Wir sind förmlich voll davon. In Träumen, aber auch in Botschaften am hellichten Tag, werden wir damit konfrontiert; der Geist (das Selbst oder wie man es auch nennt) spricht andauernd zu uns - und weil alles Energie ist, trägt diese Energie Botschaften in sich, und zwar in Form mehr oder weniger deutlicher Archetypen. Energien bilden sich nicht zu Archetpyen (wir interpretieren diese nur als solche, nehmen sie als solche wahr), sie tragen gewisse Qualitäten schon in sich, die mit Archetypen verbunden werden können, insofern wir sie in einen Bezug zu uns selbst setzen.

Interessant wäre es zudem, wie sich das Astrologische in Archetypen ausdrücken lässt.

Liebe Grüße!
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Hallo la mer :)

versuche es mal hier.

Das "Symbolon" ist eine Sammlung archetypischer Inhalte, allerdings nicht ausschließlich an Jung angelehnt.

Weitere Tipps, die in die Richtung gehen:


Lieben Gruß
Rita
 
Hallo la mer, Hallo GreenTara!

@GreenTara: mit dem Link, den du angegeben hast komme ich immer nur auf eine Karte. Gibt es da einen Trick, wie man auch zwischen den anderen auswählen kann?

Bislang habe ich nur diesen Link gefunden, wo man eine Art directory hat, da kann man zwischen A und B wählen worauf ein neues Directory auftaucht:

http://www.symbolon.de/karten_html/

Und ich hab noch als Lesezeichen gespeichert gehabt einen Link zur Riemann Homepage, wo es sogar Videos von ihm gibt, über den Tod zum Beispiel (*zitter*): http://www.vantastik.de/

Viele Grüße!
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Hallo la mer

hab gerade in WIKIPEDIA
gelesen/ich suchte/ CG Jung/ ANIMA ANIMUS
und bin da auf INTROVERTIERT und EXTROVERTIERT
fühlen/empfinden/intuition/denken
gestoßen...und hab gleich versucht mich einzuordnen...

...und ich hoffe noch mehr zu erfahren...über mich...

lg
und schöne tage
johann
 
Unterschied zwischen bewusst und unbewusst
Die Psyche ist nach C.G.Jung wie ein großer Kochtopf, und ein Teil ist ganz unten, der "Bodensatz" - natürlich unbewusst. Man kommt da auch nie ran.
46pers2a.jpg
 
in Archetyp ist eine angeborene Möglichkeit, psychische Energie zu binden und zum Ausdruck zu bringen, sie zu erfahren. Die Energie wird im Bewusstsein strukturiert.

Der Schizophrene mit seiner Ich-Schwäche lebt nur in diesen Archetypen. Drum hat er so spinnerte Ideen. Zu viele mythologischen Bilder und zu viel Wahnhaftes ist nicht gut.

Was sehr beeindruckend ist (Archetypen) hinterlässt tiefe Spuren. Das Leben ist nicht mehr dasselbe. Die Archetypen beeinflussen die Wahrnehmung der Umwelt. Wenn man genügend archetypische Gefühle hatte, ist man nicht mehr der Alte. Es hat sich eben was gelöst.

Esoterik! Todesangst und Schuldgefühle können auch Archetypen sein.

und hier noch ein sehr guter Link dazu
http://www.traumfernschule.ch/c.g.jung1.htm
 
Animus

Das männliche Prinzip. Es ist veränderungsorientiert. Das, was man schon immer gemacht hat, hasst man. Darum ist der Mann für die Hausarbeit so ungeeignet. Er ist aggressiv. Der Animus setzt sich auch gut durch "hee, Sie, hören Sie mal!". Ambivalent wird es, wenn es zu viel wird - das taugt natürlich auch nicht.

Animus ist nicht das Männliche, sondern das männliche Prinzip. Er kann auch bei Frauen vorkommen. Manche Frauen haben zu viel davon und das ist auch nicht gut. Sie unterdrücken das auch gern.

Anima

ist nicht das weibliche Prinzip, sondern mehr!

Jungs Bilder sind anachronistisch, also eben seiner Zeit entsprechend, der Zeit der Jahrhundertwende. Da lebt die Frau die Demut aus unter dem Mann. Die Anima ist daher eher das nicht offensichtliche Prinzip im Hintergrund.

Der Mann: "Ich will!!!" Jeder holt ihm das sofort.
Die Anima: "Liebling, wolltest DU nicht mal... hihihihi" Weil Liebling noch meint, dass ER wollte, ist er so deppert und holt das Ding und erfüllt damit im Grunde nur das, was die Frau wollte. Die Anima kann sich damit viel besser durchsetzen, nur nicht gerade aus! Immer schön außenrum.

Der Animus ist oberflächlich. Er erkennt alles, was im Untergrund abläuft, nicht an. Wer also erfolgreich und nach außen ist, setzt sich nicht mit dem Inneren auseinander.

Das Anima-Prinzip ist alles, was nach innen gekehrt ist - das weibliche Prinzip der Jahrhundertwende. Die Anima arbeitet mit mystischen Verborgenem. Da blickt man auch nicht so durch, weil keine Spielregeln erkenntlich sind. Die Anima hält sich aber sowieso nicht an Spielregeln, also ist es auch schon wurst. Die Anima ist ein Querschießer und bringt, was man nicht erwartet. Sie ist nicht abschätzbar, ohne Spielregeln.

Anima ist vom Archetyp her eine Kraft, die halt einfach da ist. Z.B. das Unterbewusstsein. Ja, haha, mach mal da was dagegen!

Die Anima verkörpert "eigentlich", alles, was launisch ist, nicht zuordnen ist. Die Anima ist ganz tief in der Psyche verborgen, kommt schon fast an den Bodensatz ran. Daher ist die Anima der Vorzeit zugeordnet, zurück in die Menschheitsgeschichte.

Das Paradies ist ein Prinzip, das vielleicht ganz unten ist? Dort, wo das Chaos noch sein darf (Tiamat, Tiamat!!! Tiamat ist für mich die Anima und Marduk der Animus.) Viele sagen gern "früher war alles besser" - das ist die Anima. Wer sagt "ich will meinen Tagesablauf mal endlich richtig strukturieren" tut dies kraft seines Animus'.

Die Anima ist das, wo man grad noch hinkommen darf - aber bitte nicht weiter! Die Anima erfahre ich nur dann, wenn ich derart am Boden bin, dass ich mein, es geht nicht mehr. Das Bewusstsein muss weg sein, das verdrängte Unterbewusstsein muss auf der Seite sein. Wenn ich panische Ängste habe, die totale Niederlage - dann kommt die Anima.
 
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... habt vielen lieben dank für die tollen anregungen, gedanken und eure mühe vertieft etwas dazu zu schreiben! ... super

das thema ist bei mir nicht vom tisch, im gegenteil ... :schnl:
möchte jetzt erst einmal etwas zu http://www.symbolon.de ausführen

gehe ab + an hin und fisch mir dort eine karte. letztens hat mir im antiquariat jemand das buch

Symbolon. Buch mit Karten.
von Peter Orban, Ingrid Zinnel, Thea Weller
ISBN: 3880347069

vor der nase weggeschnappt ... ich durfte nur kurz als appétizer darin blättern :rolleyes:
es ist ausführlicher als das, was sich online an infos findet - ist zur zeit nicht neu lieferbar, soll aber wieder aufgelegt werden.
bei amazon momentan ein satter preis gebraucht ...
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...8-4/ref=sr_8_xs_ap_i4_xgl/303-9308040-0608248
die karten lediglich mit einem anleitungsheft sind preiswerter
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/303-9308040-0608248
wer nicht warten möchte, kann es sich als download für 5 euronen zukommen lassen
- das anleitungsheft zu den karten ist gratis downloadbar
http://www.symbolon.de/INDEX_M.HTM
klick auf "bücher" oben im menue
dann hinunterscrollen bis:
Herunterladbare pdf-Dateien vergriffener symbolon-Bücher finden Sie hier. das anleitungsheft zu den karten ist gratis downloadbar

bei dem ziehen der karten ist eine bestimmte fragetechnik vorgesehen:
es ist weniger als orakel gedacht sondern als therapeutikum. es gibt zwei kern-techniken hierzu.

1) sich der bedeutung dieser karten ausserhalb der astrologie zu bedienen.
2) sich der bedeutung innerhalb der astrologie zu bedienen.

symbolon meint ein in zwei teile gebrochenes stück, dessen einzelteile wieder die einstige einheit verkörpern möchten. so möchte dieses system kreise schliessen. behauptet wird, dass ein mensch verschiedene abgespaltene persönlichkeiten in sich trägt, die jeweils mit eigenen absichten und energien ausgestattet seien. in verschiedenen betätigungsfeldern wirken und ein eigenes bewusstsein aufweisen. die meisten würden wir nicht kennen.

zu technik 1)
gefragt wird vorm ziehen der karten nach so, dass der bezug zu einer dieser inneren, meist unbekannten personen hergestellt ist.
z. b. welche person hindert mich daran, dies oder jenes zu tun?
oder: welche person hindert mich daran, dies oder jenes zu erreichen?
oder: woran soll mich ein bestimmter traum, den ich ständig habe, erinnern?
oder: warum bin ich nie zufrieden?
oder: woran soll mich ein bestimmtes problem, das ich habe, erinnern?
usw
also nach innen richtet sich der spiegel - nicht nach aussen, das wäre projektiv! - darum berühren die karten oft kritisches und tiefere ängste in ihrer darstellung ...
nicht vorgesehen ist also:
z. b. wann werde ich heiraten?
oder: wie kann ich erfolg haben?
oder: wie geht ein gerichtsprozess für mich aus?
usw
zu 2) hier nehme ich bezug zu meinem horoskop und suche mir entsprechende karten z. b. venus in haus 4 im chart entspräche der waage-venus-karte (der partner) und der stier-venus-karte (die geliebte) und der mondkarte (die mutter). dazu kämen die karten stier/krebs (die zwei gesichter der eva) und waage/krebs (die familie). so ergeben sich dann schon diverse innere konfliktkonstellationen für diese venus-position im horoskop, wenn man darüber meditiert. die venus steht zudem im wassermann (der narr). die stier/wassermann-karte heisst der verlust, die waage-wassermann-karte bedeutet trennung und die krebs/wassermann-karte steht für ent-bindung - so werden noch mehr innere konflikte offenbar usw usw durch das bewusstere sich-erinnern an die eigenen personen soll letztendlich wieder besser re-integriert werden - zu einem GANZEN.

lg*la mer
 
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