Aus dem ORF-Internet..
Diplomatische Krise breitet sich aus
Boykottaufrufe und Drohungen gegen skandinavische Länder.
Der Konflikt um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Dänemark spitzt sich. Aus Protest gegen die von Moslems als Gotteslästerung betrachteten satirischen Zeichnungen stürmten am Montag in Gaza-Stadt bewaffnete Palästinenser ein Büro der EU.
Zahlreiche islamische Länder hatten sich zuvor den Protesten gegen Dänemark angeschlossen. Auch Schweden und Norwegen sind in ihr Visier geraten. Die skandinavischen Länder gaben nun für ihre Bürger Reisewarnungen aus.
Karikaturen als Auslöser
Die betont islamkritische dänische Zeitung "Jyllands-Posten" hatte bereits Ende September 2005 zwölf satirische Zeichnungen mit dem Titel "Die Gesichter Mohammeds" abgedruckt.
Darunter war ein Bild, das Mohammed mit einem Turban in Form einer Zeitbombe zeigte. Auf einer weiteren Zeichnung hat er ein Schwert in der Hand. Moslems beklagten, dass die Karikaturen ihre religiösen Gefühle verletzten.
Auch Schweden und Norwegen betroffen
Die dänische Zeitung hatte ihr Recht auf Pressefreiheit betont, sich jedoch für eventuelles Leid der Moslems entschuldigt. Am 10. Jänner druckte auch das christliche norwegische "Magazinet" die Zeichnungen ab.
Die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" verteidigte die Pressefreiheit dänischer Medien. Seitdem richten sich die Proteste auch gegen diese beiden Länder.
Botschafter abgezogen
Dabei hatten zunächst Saudi-Arabien, Kuwait und Libyen ihre Botschafter aus Kopenhagen abgezogen. Kritik wurde unter anderem auch in Syrien, Jordanien, dem Jemen und dem Iran geübt.
Proteste in Gaza-Stadt
Anhänger der Fatah-Fraktion von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas drohten nun Dänen und Norwegern mit Angriffen und zogen aus Protest gegen die beiden Länder vor die Vertretung der Europäischen Union in Gaza-Stadt und stürmten diese.
Sie setzten Nationalflaggen der beiden Länder in Brand und bemalten sie mit Fußabdrücken, was in der arabischen Kultur einer schweren Beleidigung entspricht.
Reisewarnungen für Skandinavier
Regierungsstellen in Oslo und Kopenhagen bestätigten, dass eine Fatah-Gruppe alle Bürger aus den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden ultimativ zum Verlassen des Gazastreifens aufgefordert hat.
Das Außenministerium in Kopenhagen riet außerdem Dänen von Reisen nach Saudi-Arabien ab und forderte zu "erhöhter Vorsicht" bei Aufenthalten in Ländern wie Ägypten, Algerien und Pakistan auf. Schweden empfahl seinen Bürgern, nicht nach Gaza oder ins Westjordanland zu reisen.
Boykottaufrufe zeigen Wirkung
Zuvor waren die Proteste friedlich verlaufen, doch vor allem Boykottaufrufe haben dänische Firmen bereits getroffen. Die Lebensmittelkette Arla erklärte, ihr Angebot sei aus den Regalen von Saudi-Arabien bis Katar verschwunden.
Eine Großmolkerei in Riad musste bereits geschlossen werden. Für die 800 Mitarbeiter gebe es keine Arbeit, wenn man keine Produkte mehr absetzen könne, erklärte das Unternehmen.
EU eingeschaltet
Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen informierte am Montag telefonisch den österreichischen Kanzler und derzeitigen EU-Ratspräsidenten Wolfgang Schüssel sowie Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso über den sich ausweitenden Konflikt.
Die rechtsliberale dänische Regierung hat sich bisher unter Verweis auf die Pressefreiheit geweigert, sich für die Karikaturen zu entschuldigen. Umfragen zufolge stützen 79 Prozent der Dänen diese Position.
Diplomatische Krise breitet sich aus
Boykottaufrufe und Drohungen gegen skandinavische Länder.
Der Konflikt um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Dänemark spitzt sich. Aus Protest gegen die von Moslems als Gotteslästerung betrachteten satirischen Zeichnungen stürmten am Montag in Gaza-Stadt bewaffnete Palästinenser ein Büro der EU.
Zahlreiche islamische Länder hatten sich zuvor den Protesten gegen Dänemark angeschlossen. Auch Schweden und Norwegen sind in ihr Visier geraten. Die skandinavischen Länder gaben nun für ihre Bürger Reisewarnungen aus.
Karikaturen als Auslöser
Die betont islamkritische dänische Zeitung "Jyllands-Posten" hatte bereits Ende September 2005 zwölf satirische Zeichnungen mit dem Titel "Die Gesichter Mohammeds" abgedruckt.
Darunter war ein Bild, das Mohammed mit einem Turban in Form einer Zeitbombe zeigte. Auf einer weiteren Zeichnung hat er ein Schwert in der Hand. Moslems beklagten, dass die Karikaturen ihre religiösen Gefühle verletzten.
Auch Schweden und Norwegen betroffen
Die dänische Zeitung hatte ihr Recht auf Pressefreiheit betont, sich jedoch für eventuelles Leid der Moslems entschuldigt. Am 10. Jänner druckte auch das christliche norwegische "Magazinet" die Zeichnungen ab.
Die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" verteidigte die Pressefreiheit dänischer Medien. Seitdem richten sich die Proteste auch gegen diese beiden Länder.
Botschafter abgezogen
Dabei hatten zunächst Saudi-Arabien, Kuwait und Libyen ihre Botschafter aus Kopenhagen abgezogen. Kritik wurde unter anderem auch in Syrien, Jordanien, dem Jemen und dem Iran geübt.
Proteste in Gaza-Stadt
Anhänger der Fatah-Fraktion von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas drohten nun Dänen und Norwegern mit Angriffen und zogen aus Protest gegen die beiden Länder vor die Vertretung der Europäischen Union in Gaza-Stadt und stürmten diese.
Sie setzten Nationalflaggen der beiden Länder in Brand und bemalten sie mit Fußabdrücken, was in der arabischen Kultur einer schweren Beleidigung entspricht.
Reisewarnungen für Skandinavier
Regierungsstellen in Oslo und Kopenhagen bestätigten, dass eine Fatah-Gruppe alle Bürger aus den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden ultimativ zum Verlassen des Gazastreifens aufgefordert hat.
Das Außenministerium in Kopenhagen riet außerdem Dänen von Reisen nach Saudi-Arabien ab und forderte zu "erhöhter Vorsicht" bei Aufenthalten in Ländern wie Ägypten, Algerien und Pakistan auf. Schweden empfahl seinen Bürgern, nicht nach Gaza oder ins Westjordanland zu reisen.
Boykottaufrufe zeigen Wirkung
Zuvor waren die Proteste friedlich verlaufen, doch vor allem Boykottaufrufe haben dänische Firmen bereits getroffen. Die Lebensmittelkette Arla erklärte, ihr Angebot sei aus den Regalen von Saudi-Arabien bis Katar verschwunden.
Eine Großmolkerei in Riad musste bereits geschlossen werden. Für die 800 Mitarbeiter gebe es keine Arbeit, wenn man keine Produkte mehr absetzen könne, erklärte das Unternehmen.
EU eingeschaltet
Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen informierte am Montag telefonisch den österreichischen Kanzler und derzeitigen EU-Ratspräsidenten Wolfgang Schüssel sowie Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso über den sich ausweitenden Konflikt.
Die rechtsliberale dänische Regierung hat sich bisher unter Verweis auf die Pressefreiheit geweigert, sich für die Karikaturen zu entschuldigen. Umfragen zufolge stützen 79 Prozent der Dänen diese Position.