Ist er noch da???????

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Nica1

Guest
Es ist sehr, sehr traurig! Mein vielgeliebter Hund ist am Dienstag ganz unerwartet gestorben. Er war sehr scheu, als ich ihn vor gut 7 Jahren bekommen habe, sehr traumatisiert durch die Mißhandlungen, die er erleben musste. Er hat sich aber dann mit viel Geduld und Liebe zu einem - wie ich meine - sehr glücklichen Gefährten entwickelt...

Aber jetzt meine Frage an Euch: Kann es sein, dass er noch da ist? Ich höre verschiedene Geräusche, ich kann ihn irgendwie spüren, ist das möglich, wenn ja, wie lange kann er noch da bleiben? kann ich irgendwas noch für ihn Gutes tun? Ich wäre Euch für Eure Antworten sehr dankbar, habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
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Er hat sich aber dann mit viel Geduld und Liebe zu einem - wie ich meine - sehr glücklichen Gefährten entwickelt...
So muß es ein! :thumbup:

Aber jetzt meine Frage an Euch: Kann es sein, dass er noch da ist? Ich höre verschiedene Geräusche, ich kann ihn irgendwie spüren, ist das möglich, wenn ja, wie lange kann er noch da bleiben? kann ich irgendwas noch für ihn Gutes tun? Ich wäre Euch für Eure Antworten sehr dankbar, habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Daß Du Deinen Hund spüren kannst, betrachte ich als normal. Ich habe vor fast genau einem Jahr meine geliebte Leithündin verloren und wenige Monate später ihre Tochter. Beide waren meine Seelenhunde, die Tochter praktisch vom ersten Atemzug an, die Mutter im Laufe der Zeit, in der wir zusammenwuchsen. Als diese beiden auf die Große Wanderung aufbrachen, riß es mir die halbe Seele raus und ich kann gut nachvollziehen, wie es jetzt in Dir aussieht.
Ich hatte und habe immer das Gefühl, daß die beiden noch bei mir sind oder gelegentlich mal "vorbeischauen". An manchen Tagen, wenn bei Nebel oder weichem Regen die Atmosphäre im Wald ganz besonders dicht ist, dann begleiten mich zwei Schatten, ein dunkler einer meiner Hunde (es waren schwarze Hunde) und ein lichtgrauer Wolf (mein Totem).
Bei Dir wird es vermutlich nicht anders sein.

Ich kann Deine Empfindungen also gut nachvollziehen. Als belastend empfinde ich das nicht, im Gegenteil, es kommen dabei liebevolle Erinnerungen an all die gemeinsamen Wanderungen auf, die wir miteinander gemacht haben und ich freue mich, daß sie noch daran teilhaben mögen.
Wie lange das so geht? Keine Ahnung, es ist ihre Entscheidung. Vielleicht bis sie der Auffassung sind, daß wir den schlimmsten Verlust überwunden haben? Dann können sie sich beruhigt auf die lange Wanderung machen (möglicherweise mit Umwegen über weitere Leben?), nach meiner Überzeugung zu einem Ort, an dem sie auf uns warten, bis wir nachkommen und am Ende der Zeit alle wieder zusammen sind, denn die Seelen von Hundemenschen und ihren Gefährten kann nichts und niemand trennen und die gegenseitige Liebe erlischt nie.

Ein Stückchen unserer Seele nehmen sie dabei mit sich. Und wenn die ärgste Trauer vorbei ist, dann lausche einmal in Dich hinein: Du wirst das Stückchen Seele finden, das Dein Hund für Dich dagelassen hat, damit Du Dich nicht so einsam fühlst.
Was Du für Deinen Hund tun kannst, ist, ihn nie zu vergessen, und vielleicht irgend wann einem neuen Hund eine Heimat und Deine Liebe zu schenken.


Das Vermächtnis eines alten Hundes

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament,
um ihr Heim und alles, was sie haben
denen zu hinterlassen, die sie lieben.

Ich würde auch solch´ ein Testament machen,
wenn ich schreiben könnte.

Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so geliebten Schoß,
die sanft streichelnde Hand,
die liebevolle Stimme,
den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
gehalten im liebendem Arm.

Wenn ich einmal sterbe, dann sag´ bitte nicht:
Nie wieder werde ich ein Tier haben,
der Verlust tut viel zu weh!

Such Dir einen einsamen, ungeliebten Hund aus
und gib´ ihm meinen Platz.

Das ist mein Erbe.

Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles,
was ich geben kann.


Autor unbekannt


Einen Tip kann ich Dir mitgeben, der mir sehr geholfen hat und noch hilft: Ich trage je eine kleine Haarsträhne meiner vorangegangenen Hunde in kleinen Kapseln (diese kleinen, wetterfesten Schraubkapseln für Adressen) an einer Lederschnur um den Hals (offen, nicht verborgen unterm T-Shirt, denn ich stehe dazu) und habe im Gegenzug meinen Hunden ein Strähne meines Haar mitgegeben. Ich empfinde das als sehr tröstlich und meine Hand findet immer wieder dorthin.

Trauer muß sein, denn damit verarbeiten wir einen schlimmen Verlust. Und manchmal dauert es viele Jahre, darüber hinwegzukommen. Aber Dein Hund will bestimmt nicht, daß Du innerlich an seinem Tod, der nur ein Übergang in eine andere Welt ist, zerbrichst.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.

Von einem Hundefreund zum anderen
liebe Grüße
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Das ist soooo schön, Deine Worte sind der reinste Trost, vielen vielen Dank!

Ich habe keine Angst, wenn ich ihn spüre, ich finde es wunderschön; ich hab mich gestern in seinen Polster gelegt, auf dem er noch am Dienstag früh gelegen ist. Von Montag auf Dienstag in der Nacht hat er sich zu mir auf meinen Kopfpolster gelegt und sich ganz fest an mich gedrückt. Ich glaube, er wollte sich da schon verabschieden. Als ich dann am Morgen zur Arbeit gefahren bin, hab ich ihn noch geküßt und ich glaube, er hat nur darauf gewartet, dass ich nicht mehr da bin, um in Ruhe sterben zu können.

Und.... ja, natürlich werde ich wieder einen Hund nehmen, einen hab ich jetzt ja noch, aber ich werde immer wieder einem anderen Hund eine Chance auf ein schönes Leben geben, egal wie weh es tut, wenn ein Tier, das man sehr geliebt hat, stirbt.

Ich hab im Wald, dort wo wir immer spazieren gingen, an einem ganz bestimmten Baum (meinem Lieblingsbaum) eine Bussardfeder zum Andenken abgelegt, als Symbol für die Freiheit, die er jetzt hat. Lauf mein Süsser!!!!!!
 
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