In der Biobranche stinkt es gewaltig

Shimon1938

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Witzenhausen/Hessen in BRD
Enige von Euch in Deutschland werden vielleicht die Biokette "Allnatura" kennen und vielleich auch schätzen. Diese Biokette steigerte sein Jahresumsat im Gechäftsjahr 2008/2009 um satte 18 %, über den Reingewinn schweigst sich der in Hessen ansässige Firma vornehm aus. Statt Tarifflohn bekommen die Mitarbeiter Jogakurse -- der Cheff der Firma, Herr Rehn (der nach "antroposofischen Grundsetzen" wirtschasftet) meint das genüge. -- "Allnatura" propagiert den "Fairen Handel" und tritt in Afrika dafür ein, dass zum Beispiel die Kaffebauer anständig bezahlt werden, aber in Deutschland halten sie es nicht notwendig die tariffliche Mindeststandard, die Mindestlöhne einzuhalten.Ich halte es sehr bedenklich.


Götz Rehn, Alleingesellschafter und Inhaber der "Allnatura - Kette", eröffnet gerade die bundesweit 54 Filiale der Biokette. Im Bergmannsviertel des Berliener Bezirks Kreuzberg. Hier wird mehrheitlich grün gewählt, man hat Geld -- ein Traumlandschaft für einen Ökomarkt. Alles ist sauber, geräumig und gediegen. Herr Rehn spricht vor geladenen Gästen über das Wachstum der Biobranche, das gut für Mensch und Umwelt sei.
Im Geschgäftsjahr 2008/2009 nahm Deutschland größter Ökofialist 361 Millionen Euro ein -- und das ist 18 % mehr als im Vorjahr. Dennoch werden die Mitarbeiter oft schlechter als ihre Kollegen in konventionellen Läden bezahlt. Obwohl das seit 26 Jahare arbeitende Unternehmen mit mehr als 1300 Mitarbeitern gut etabliert ist, akzeptiert es (wie alle anderen Biohändlern auch) immer noch nicht die Tarifverträge mit ihren Teils höheren Löhnen. Mehr als zwei Drittel des Personals im deutschen Einzelhandel werden laut Branchenverband HDE nach Tarif bezahlt. Das an der anthroposophischen Weltanschaung ausgerichtete Unternehmen Alnatura wirbt damit "fair mit unseren Partner in Produktion und Handel" zusammzuarbeiten. Allerdings gilt dieser Fairness nicht für alle eigene Mitarbeiter.

Laut Askunft der Firma beträgt der nierigste Stundenlohn 7,50 Euro. Das liegt 16 % unter dem Geringsten Stundenlohn, der die Vereinte Dienstleitungsgewekschaft (Ver.di) und der Arbeitgeberverband im Tarifvertrag für die Hauptsatadt vereinbart haben.
Die Verkäuferin, die an der Kasse der Kreiuberger Filiale sitz und sich auch um die Abteilung für Milcprodukte kümmert, erhält auf jeden Fall weniger als 9,73 Euro die Stunde. Laut Tarifvertrag müßte sie mit ihren Berufserfahrung mindestens 12,93 Euro Sundehnlon erhalten. Ihr tatsächlicher Stundenlohn liegt also 33 % unter dem Tarifvertrag.

(So viel über "die Bezahlungsmoral" eines "Mittelständischen Unternehmens in heutigen Deutschland -- ohne witer Kommentierung meinesits, aber mit besonderen Empfelung an "Alice", die über die Behandlung der Mitarbeite in Mittelständischen Betrieben genau Bescheid weiss.)

Shimon1938
 
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Leider scheint auch die Biobranche vor neoliberalen Energien nicht sicher zu sein (wenn der Bericht stimmt)
 
Ich bin zwar selber in gewisser Weise Anthroposoph, aber ich muss sagen ich habe früher mal auch schon selber für Anthroposophen sozusagen untertariflich gearbeitet. Auch in dieser Bewegung gibt es schwarze Schafe. Und Firmen/Organisationen, die schlichtweg kein Geld haben gibt es auch, und nicht gerade wenig. Allerdings ist das letztere bei Alnatura eher nicht der Fall, so wie's aussieht....
 
Leider scheint auch die Biobranche vor neoliberalen Energien nicht sicher zu sein (wenn der Bericht stimmt)
Das ist die gesamte Branche schon lange nicht mehr.
Ein befreundeter Biobauer in Frankreich erzählte mir (weil er die zu der Zeit noch belieferte) das DEMETER das Biogetreide mit stinknormal angepflanztem Getreide mischt weil eben soviel *Bio* garnicht mehr produziert werden kann.
Das war Angang der 90ziger.
Selbst ich kenne das noch vom Wochenmarkt mitte der 80ziger...
Wenn der Eierfritze mit seine ECHTEN Landeier von glücklichen Hünern alle seine Eier verkauft hatte - holte der sich von stand gegenüber noch aus dem Legebatterienlager Nachschub.
Der Biobauer sagte mir damals schon - du wirst da nur noch über den Tisch gezogen.
DESWEGEN sei er auch Biobauer geworden - NUR da weiß man dann GENAU was man auf dem Tisch hat.
 
Das ist die gesamte Branche schon lange nicht mehr.
Ein befreundeter Biobauer in Frankreich erzählte mir (weil er die zu der Zeit noch belieferte) das DEMETER das Biogetreide mit stinknormal angepflanztem Getreide mischt weil eben soviel *Bio* garnicht mehr produziert werden kann.
Das war Angang der 90ziger.
Selbst ich kenne das noch vom Wochenmarkt mitte der 80ziger...
Wenn der Eierfritze mit seine ECHTEN Landeier von glücklichen Hünern alle seine Eier verkauft hatte - holte der sich von stand gegenüber noch aus dem Legebatterienlager Nachschub.
Der Biobauer sagte mir damals schon - du wirst da nur noch über den Tisch gezogen.
DESWEGEN sei er auch Biobauer geworden - NUR da weiß man dann GENAU was man auf dem Tisch hat.

lieber svantje,

du hast möglicherweise(!) mit deiner ausführungen recht -- bloss lesen lernt man schon in der grundschule.

ich habe nichts über die "methoden der biobauer" in der 80er oder 90er jahre geschrieben, oder, dass sie bioprodukte fälschen. lese bitte nochmal mein traid durch, es geht um die einhaltung der mindestlöhme in bio-lebensmittelketten.

viel glück beim schmöckern.

shimon
 
Ich schätze sie wird es nicht lesen....... :)

shalom nicandra,

wen eigentlich meinst du mit "sie wird es nicht lesen", herr götz rehn?. da hast du wohl recht...

gewerkschaftlicherseits, geht es nicht darum, ob nun wegen diesen offnsichtlichen verstoss gegen das mindestlohn eine bojkotierung von alnature in frage käme. verdi (und ich auch) sind dagegen, weil das letztendlich die falsachen treffen würde, nähmlich die biobauer.
wer dagegen vorgehn möchte sollte sich die mühe machen, ein email an die lebensmittelkette alskonsument verfassen und sein missfallen darüber ausdrücken, dass keine mindestlöhne bezahlt werden. auf diese möglichkeit aufmerksam zu haben, habe ich das thema hier aufgegriffen. ich bin überzeugt, wenn allnatura sehr viele gleichlautende emails bekommt, dann wird sich etwas einfallen lassen, schliesslich ist der "kunde derkönig".

in diesem sinne


shimon
 
Hallo Shimon

Wäre es nicht möglich ,Allnatura anzuschreiben und um eine Stellungnahme
zu bitten.
Eventuell mit Unterschriften.
Oder hast du sonst eine Idee was wir tun könnten,um etwas zu verändern.
Denn soetwas stinkt mir gewaltig ,das passt einfach nicht Bioladen und
Menschen die unterbezahlt sind.
Wobei ich die Idee mit den Jogakursen vom Prinzip nicht schlecht finde
doch davon kann keine Mitarbeiterin ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Kosima
 
shalom kosima,

da es sich um ein geschäft handelt sehe ich nur die möglichkeit alnatura mit email zuzudecken... wenn jeder und jede die das unrichtig finden seine empörung ausdrück dass würde dem chef sicherlich denken geben...das geschädt zu bijkotieren finde ich nicht gut.

shimon
 
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Ja das ist doch eine Idee.Und wenn viele sich beteiligen wird das sicher was bewirken.Ich bin dabei.Ich selber kaufe zum Beispiel nichts mehr ein bei Schlecker.Die Welt verändern das habe ich aufgegeben ,denn das kann ich nicht doch wo ich was tun kann mach ich es.Bin auch immer dankbar wenn ich hier so Dinge mitbekomme da ich seit längerer Zeit nur 1 Fernsehprogramm
habe und auch keine Zeitung mehr.Danke fürs Einstellen.

Namaste Kosima:zauberer1:zauberer1:zauberer1
 
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