Hallo Tugendengel,
Danke!
Ich lese auch immer gerne von dir. Du schreibst immer sehr ausführlich und siehst oft Gesichtspunkte,die mir nicht sofort so ins Auge fallen. Echt beeindruckend! Du gehörst so zu den "cracks" wie ich es immer nenne,von denen man lernt,indem man euch liest und dann das mit dem Bild abgleicht.
ich bin eigentlich eine alte Tarotlegerin,bestimmt 30J +
2014 habe ich Dtld verlassen,bin in die Karibik ausgewandert und mal alles gemacht,wozu ich in meinem Arbeitsleben als Op-Schwester keine Zeit hatte.
Ganz oben auf meiner List stand: sich wieder mehr mit den Karten beschäftigen.
Leider stellte ich nach kurzer Zeit fest,das ich zu den tarotkarten irgendwie den Zugang nicht mehr so fand,wie noch vor 10J. Zufällig las ich über die Lenormandkarten und mein Interess war geweckt.
Da ich in Trinidad und auch in Brasilien keine Karten und Bücher bekommen konnte,habe ich nur aus dem Internet,die Karten gelernt und versucht aus dem Forum mein Wissen zu holen. Habe oft Leute per PN angeschreiben,um sie zu fragen,wie sie zu diesem oder jenem Deutungsergebnis kommen.
Ok,ich habe das ganze sehr exzessiv betrieben,da die Karibik (wenn man dort lebt!) stinklangweilig ist und ich außer meinem großen Laptop keinerlei Beschäftigung hatte und so habe ich in einem Jahr ziemlich zufriedenstellende Ergebnisse erzielt,eine Freundin hatte mir dann von USA Karten mitgebracht.
Aber ausgelernt hat man nie,ich lerne jeden Tag und bin jetzt auch nicht mehr so aktiv ,wie ich es war.
2017 habe ich Südamerika verlassen,war noch auf einem großen Brasilien-Trip (Amazonas und NO-Küste) und bin ins geliebte England in die Grafschaft Yorkshire.Ich liebe England!
Hier hat mir mein Partner die engl. Edition der Kipperkarten gekauft und jetzt habe ich angefangen Kipper zu legen,was relativ schnell geht,wenn man das Basiswissen der Lenormandkarten hat. Leider gibt es nicht soviel zu lesen darüber und auch in den Foren ist nicht soviel los ,wie bei den Lenormand.
Morgen werde ich nach fast 3J wieder anfangen zu arbeiten und in Zukunft werde ich weniger Zeit haben. Aber ich habe über die Jahre in der Karibik im Forum viele Freunde gewonnen und lege viel per PN.Meistens Lenormand,aber in letzter Zeit auch viel Kipper,vor allem für mich selbst.
So,hoffe deine Frage beantwortet zu haben.
Wie lange legst du schon?
Und welche Karten legst du
Alles Liebe,bis bals mal wieder:
LG Degna
Liebe
@Degna1,
tausend Dank für Deine wirklich ausführliche Rückantwort!
Du bist ja wirklich schon extrem weit in der Welt herumgekommen, dem habe ich nichts insofern Vergleichbares entgegenzusetzen. Das Wort Urlaub oder Auszeit ist für mich infolge meiner starken beruflichen Einspannung ein unpraktiziertes Fremdwort. Ich bin schon glücklich, wenn ich mal nur ein Wochenende Zeit für mich und meine Hobbys habe.
Ich finde es jedoch mega, dass Du den Mut aufgebracht hast, für mehrere Jahre die bekannten Zelte in Deutschland abzubrechen und tatsächlich mal nur Deiner inneren Stimme zu folgen, gleich wohin diese Dich führt. Das trauen sich nur die allerwenigsten Menschen.
Ich kann mir vorstellen, dass Dir dies einen Blick auf fremde Länder und Kulturen eröffnet hat, der mit keinem Geld der Welt zu bezahlen hat – einfach nur toll!
Um auf Deine Frage nach meinem Kartenlegen zurückzukommen: Ich lege und deute ausschließlich die Lenormandkarten, also keine Kipperkarten, keine Tarotkarten und auch keine sonstigen Orakel- oder Wahrsagekarten. Ich habe zwar auch Zigeunerkarten, benutzte diese aber praktisch nie.
Was die Lenormandkarten anbelangt, bin ich über die vielen Jahre zu einer regelrechten Sammlerin der verschiedenen Kartendecks geworden, wobei zu meinen persönlichen Kartendeck-Highlights, die mich bereits auf den ersten Blick fasziniert und in ihren Bann gezogen haben, vor allem die beiden aus Russland stammenden Vintage-oracle-Kartendecks namens „Cherry Twilight Lenormand“ und „Lilac Twilight Lenormand“ gehören, herausgegeben von „Berenika“ / Russland. Da diese beiden Kartendecks in Deutschland kaum zu bekommen sind, musste ich mich sehr lange gedulden, bis ich sie endlich in meinen Händen halten konnte. Jedes dargestellte Kartenbild erinnert mich an ein uraltes Gemälde, weshalb diesen Kartendecks meinem Geschmacksempfinden nach irgendetwas „Ehrfurchtsvolles“ anhaftet, was mich persönlich auch viel tiefer und vielschichtiger in die Kartendeutungen einsteigen lässt.
Angefangen mit dem Kartendeuten bin ich ca. im Jahre 2003/2004, also vor ca. 13/14 Jahren, auf den Tag genau kann ich es nicht mehr sagen.
Als ich anfing, gab es weder die heutige Vielzahl und Vielfalt an Kartendecks, noch an Deutungsbüchern, die in den letzten Jahren regelrecht sozusagen „aus dem Kartenboden gewachsen sind“. Zu meinen Anfangszeiten waren speziell die Kartendeutungsbücher der beiden namhaften Kartenexpertinnen Frau Dietlind Herlert-Schaaf und vor allem Frau Elisabeth Drabeck sozusagen das „Kartenmaß aller Dinge“.
Auch wenn das Kartenlegen für mich stets „nur“ ein Hobby war, war ich immer „hungrig“ auf neue Erkenntnisse, weshalb ich über all die Jahre immer wieder intensiv versucht habe, mir neue zusätzliche Erkenntnisquellen zu erschließen, um Antworten auf meine immer noch offenen Fragen zu finden. Im Laufe der Jahre wurde ich dabei immer experimentierfreudiger:
Soweit z. B. Tiere auf den Lenormandkarten als Symbole abgebildet sind (z. B. die Schlange, der Bär usw.), habe ich mit viel Geduld und Zeitaufwand etwa deren jeweilige biologische und anatomische Besonderheiten, Fähigkeiten und Eigenschaften recherchiert und meine dadurch gewonnenen zusätzlichen Erkenntnisse anschließend in meine praktischen Kartendeutungen miteinfließen lassen, um immer wieder deren Stimmigkeit kritisch zu überprüfen.
Einen weiteren Fundus an Erkenntnissen lieferten mir darüber hinaus die Interpretationen der jeweiligen Symbole im Rahmen der Traumdeutung und auch der psychologischen Deutung. Ich habe mir also auch aus anderen Fachdisziplinen Anregungen und Ideen für meine Deutungen geholt.
Ferner habe ich Nachforschungen darüber angestellt, wo z. B. die historischen Ursprünge für die jeweiligen Symbole auf den einzelnen Karten anzusiedeln sind, und ob sich die Bedeutung der Symbole im Laufe der vielen geschichtlichen Epochen verändert hat und, falls ja, inwiefern.
Da es die Lenormandkarten und deren Symbole außerdem nicht nur in Deutschland gibt, sondern zusätzlich auch in vielen anderen Ländern der Welt, ging ich zum Beispiel auch intensiver der Frage nach, welche Bedeutung den jeweiligen einzelnen Symbolen wohl in anderen Ländern der Welt beigemessen wird, ob also zum Beispiel mit den Symbolen in anderen Ländern unterschiedliche oder auch zusätzliche Bedeutungsgehalte in Verbindung gebracht werden, da die Kartensprache eine Symbol- und Bildersprache ist, die länderübergreifend verstanden wird. Ich ging also u. a. dem Verständnis der jeweiligen einzelnen Symbole im internationalen Vergleich auf den Grund, wodurch sich mir ebenfalls eine weitere Erkenntnisquelle eröffnete.
Anschließend stellte ich sodann die neu hinzugewonnenen Erkenntnisse immer wieder durch praktische Übungsdeutungen in meinem privaten Umfeld kritisch auf den Prüfstand. Auch lese ich nach wie vor immer wieder gerne und mit großem Interesse und der nötigen Aufgeschlossenheit, wie andere Kartendeuter/innen die Karten und deren Symbole auslegen und interpretieren, und welche Methode/n andere Kartendeuter/innen ihren Interpretationen zugrunde legen, da ich der Auffassung bin, dass es immer noch mehr Spannendes und Wissenswertes über den Bedeutungsgehalt und die Handhabung der einzelnen Karten zu entdecken gibt.
Wie Du siehst, haben mich das Interesse und die Faszination an den Lenormandkarten auch nach 13/14 Jahren immer noch nicht losgelassen, weshalb ich auch hier immer wieder sehr gerne mitdeute. Auch von Dir erhoffe ich mir zukünftig noch vieles zu lesen.
Also: Auf weitere spannende und aufschlussreiche Lektüren!
Liebe Grüße
Tugendengel
