Hexenglaube

Rahada

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Heidelberg
Habe mich nach einiger Zeit mal wieder Starhawks (prächtiges) Büchlein "Der Hexenkult als Ur-Religion der großen Göttin" angenommen.
Mir sind bisher einige Punkte ins Auge gestochen, will sie mal reinsetzten, kann man sicher diskutieren.
Also...
-"Die Liebe zum Leben in jeder Gestalt ist die Grundethik des Hxenglaubens."
-"Hexen sind verpflichtet, alle lebenden Dinge zu ehren und zu achten und den Lebenskräften zu dienen."
-"Beim Hexenglauben jedoch ist das, was in der Welt geschieht, lebenswichtig."
-"Vielmehr ist Gerechtigkeit ein innerer Sinn dafür, das jede Handlung Folgen nach sich zieht, die man verantworten muss."
-"Stehlen mindert die Selbstachtung und das Ehrgefühl des Diebes."
-"Sie (die Sexualität) darf sich frei ausleben, solange Liebe das leitend Prinzip ist."
-"Mißbrauch der Sexualität ist jedoch äußerst verwerflich,..."
-"Einsam für sich allein wirkende Hexen sind die Ausnahme."
-"..., da es im Hexenglauben keine Trennung zwischen Geist und Materie gibt."

Habe ersteinmal diese Aspekte rausgepickt. Manche würde ich ohne zu zögern bejahen, bei anderen müßte ich lange überlegen und wenigen würde ich sogar widersprechen...
Was denkt ihr?

Rahada
 
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Hau

ich hab auch erst gerade diese Buch gelesen, und mich persönlich hat es nicht sehr angesprochen, aber das ist Geschmakssache.

Ich persönlich aber glaube nicht, das Hexe etwas mit Glauben zu tun hat... du kannst doch in jedem Glauben eine Hexe sein, ob nun Christ, Moslem, Astaru, Indianisch. Hexe zu sein hat viel mehr etwas mit Praxis zu tun, mit naturverbundenheit.

Ich kenne 2 - 3 wirkliche Hexen. Diese aber sind es nicht, weil sie gerne Hexe sein wollen oder weil sie sich so nennen und über Hexen diese und Jene Bücher lesen, sondern einfach dadurch, das sie mit dem Lahreszyklus Leben, sich in Heilkreuter auskennen und das "zweite Gesicht" haben... Und keine dieser Hexen nennt sich Hexe oder hat einen Hexenglauben oder ein "eine Hexe muss dies, eine Hexe muss dass".

Auch hat das HExe sein eigentlich nicht sehr viel mit Wicca zu tun, denn wenn man Wicca ein wenig auseinandernimmt, ebenso Starwahk, dann bliebt in der Praxis übrig : eine Mischung aus schamanischer und Ritueller Magie und im Religiösen die Keltisierung der germanischen Gottheiten... An sich finde ich diese Mischung wunderbar, aber sie hat nicht viel mit Hexen zu tun, obwohl natürlich Hexen innerhalb dieses Musters Leben können...

In dem Sinne : wenn du Hexe sein willst, geh deinen Weg, geh zu dir und nicht zu jemand anderem, gehe in die Natur, lerne die Pflanzen kennen, lerne den Bäumen zuhören, lerne die Lieder des Mondes zu singen... der Rest kommt von alleine...

by FIST
 
Also
ich bin keine Hexe ;) Wollte nur eine Diskussion anregen. (Anbei, mir gefällt Starhawks Buch sehr gut, auch wenn es gelegentlich etwas arg feministisch ist, aber ich glaube, dass ihr Werk aus den 70'ern stammt, daher sei es verziehen...)

Ich habe keine Definition oder Richtlinien für das Hexe-Sein. Und es stimmt, Hexen gibt es sicher in allen Glaubensrichtungen. Was Starhawk anspricht ist der Hexenglaube im Sinne von einer eigenständigen Religiösität. Der Hexenglaube zeigt also ein spezifisches Glaubensbild, dass sich von anderen Religionen unterscheidet.

Wicca ist für mich einfach eine Abspaltung einer traditionellen Naturglaubensart (also z.B: Hexenglaube), die durch seine recht junge Entstehung/Auferstehung :rolleyes: "moderner" wirkt (im Vergleich) und striktere, religiöse Merkmale aufweist.

Mir fällt gerade auf, dass der Begriff Hexenglaube nicht einmal umbedingt mit religiösen richtlinien in Verbindung gebracht werden muss, kann sich ja auch auf den Glauben an Hexen beziehen und so gesehen gibt es EINEN Hexenglauben ja gar nicht (wenn man denn Wicca nicht als solchen sehen würde).


Rahada
 
bis auf die letzten zwei punkte klingt das nach vernünftiger lebensauffassung. scheint nicht gerade gefährlich zu sein...
 
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Rahada schrieb:
Wicca ist für mich einfach eine Abspaltung einer traditionellen Naturglaubensart (also z.B: Hexenglaube), die durch seine recht junge Entstehung/Auferstehung :rolleyes: "moderner" wirkt (im Vergleich) und striktere, religiöse Merkmale aufweist.

Huhu,

da stimme ich dir zu. Ich finde, jeder Glaube sollte mit den Menschen mitwachsen, sich ein wenig mitverändern - nicht in allen Dingen, aber in manchen.
Das "Problem" bei allen heidnischen Religionen und dem Hexentum besteht meiner Meinung nach darin, daß viele Rituale und viel Wissen verlorenging - u. a. durch die Christianisierung und die Hexenverfolgung.

Liebe Grüße,

Shanna
 
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