Glücklichsein

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no-tsou-wu

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Glücklichsein

Glück ist für mich, wenn man nichts und niemanden braucht. Wenn man wie ein Beobachter, oder besser noch, wie ein Schlafender durch die Welt geht.

Es ist eine Tatsache des Lebens, das alles eins ist, dass es strenggenommen auch „alles“ überhaupt nicht gibt, sondern immer nur „Eins“. Daher kann man es sich nicht zum Ziel nehmen (weil ein in die Zukunft projiziertes Ziel nur von dir selbst fortführen würde). Das eigentliche Ziel ist immer nur, die Hindernisse zu beseitigen, die der Geist vor der Realisierung seiner eigenen Quelle auftürmt. Dies geschieht aber immer nur im Jetzt, nicht in der Zukunft.

Es ist ein negativer Prozess, kein positiver. Es ist ein Prozess des Verlierens, nicht des Gewinnens. Dies ist enorm wichtig zu verstehen. Es ist die Erklärung dafür, weshalb so viele Menschen diesen Weg nicht finden und beschreiten, weil sie immer nur nach einer Ausdehnung des persönlichen, kleinen Ich suchen - sie vermeiden den schmerzhaften Weg des Verlierens ihrer sog. Persönlichkeit, ihrer kleinen Gedanken und Gefühle. Sie haben nicht die große Erkenntnis, die sie als einzige sicher über all diese Schwierigkeiten hinwegführen würde. Hier spielt auch der Wunsch nach „Freunden“ als großes Hindernis auf dem Weg hinein.

Zuerst muss man lernen, mit sich selbst zufrieden zu sein, einverstanden zu sein, gänzlich glücklich zu sein; eben mit dem „Gott in der eigenen Brust“. So lange dies nicht gegeben ist, wird man sein Glück von äußeren Bedingungen abhängig machen und irgendwie immer umherlaufen und nach Freunden (=Bestätigung des persönlichen Ich) suchen.

Man kann nur geben, wenn man etwas besitzt. Was man gleichzeitig nicht braucht.

Glücklichsein bedeutet, nichts zu brauchen, nicht einmal das Glücklichsein. Es ist ein Paradoxon, das der normale Mensch, der eine sinnliche Vorstellung von Glück hat, nicht verstehen kann. Für diesen ist Glück ein Sinneserlebnis, eine Art Explosion von psychischen oder mental begründeten Gefühlen. Das wahre Glück ist aber immer ein stilles Glück, es ist kein Gefühl, sondern ein innerer Zustand von ununterbrochener Heiterkeit und sich „immer und überall in Sicherheit fühlen“. Es ist nichts Lautes oder für andere immer Sichtbares.

Gefühle sind immer nur ein Ausdruck von etwas, sie sind das Ergebnis von Freude, nicht die Ursache. Wenn man dies einmal realisiert hat, versteht man bei der Ursache zu bleiben, ohne zu versuchen, dem einen Ausdruck zu verschaffen. Es ist wie das Lied eines Vogels - wenn er zu singen begonnen hat, hat ihn die Energie, die ihn dazu veranlasst hat, schon wieder verlassen. Es zählt aber nur der Kontakt mit dieser Energie und nicht das Lied selbst. Lieder gibt es viele - die Freude aber ist immer dieselbe, sie wird von allen gleich und gleichartig empfunden. Was wir aus dieser Freude heraus tun, ist unwichtig - es fällt unter die Ziele der manifestierten Schöpfung. In der inneren Stille gibt es keine Schöpfung.

 
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wie angenehm dein Geist, no-tsou-wu.
wie vertraut deine Gedanken.

eine Leere, die merkwürdig voll ist und sich immer erfüllt.
eine Leere ohne Abwesenheit,
Freude ist schon fast ein zu großes Wort dafür,
Heiterkeit ist es für mich, wie ein schöner Tag, heiteres Wetter.

die Sonne lächelt stets, ob die Menschen lachen oder weinen,
sie belächelt niemanden, doch sie freut sich an den sich an ihr Freuenden...
 
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