Gefahr in Verzug

LoneWolf

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16. Februar 2006
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Ort
Wien
Sie schleichen um mich und flüstern mir zu:

"Geh runter, gönn dir ein Gläschen, oder zwei.... zur Entspannung"

Seit zwei oder drei Tagen schon.
Sie schleichen da um mich herum, glauben wohl, ich seh sie nicht, mit ihren grinsenden, böswilligen Fratzen.
Eigentlich sind sie ja in mir, in meinem Kopf und wenn ich sie sehen kann, dann sind das nur Projektionen, das ist schon klar.
Sie sind ja ein Teil von mir, gehören zu mir, diese Versucher der Bequemlichkeit.

Es sind nur Schatten ohne Hirn und Herz, und ihnen ist es egal, wenn es mir dann wieder schlecht geht, nachdem die Wirkung des Weins nachgelassen hat.
Bisher konnte ich sie immer vertreiben, weil ich ja weiß, dass die Erleichterung nur eine sehr vorübergehende sein wird.
Und der Preis, den ich bezahle, ein sehr hoher.

Seltsam.... wie es mir nachher geht, ist ihnen egal, aber es scheint fast, als wäre es ihnen wichtig, mich zu schwächen und zu Fall zu bringen.
Naja, es sind eben nur kleine Dämonen, Schatten meiner Selbst, auf die ich die Verantwortung nicht abschieben kann, weil sie ja zu mir gehören.
Klein und nichtig, aber in Verbundung mit meiner Schwäche und Müdigkeit mächtig genug, mich zu stürzen, wenn ich nicht aufpass.

Schwarze Boten weinseliger Gemütlichkeit, hinfort mit euch, ich brauch euch nicht, komm besser zurecht, wenn ihr tief und fest schlaft und ich nichts von euch weiß.

Ach Gott, das ist mein Problem ganz allein, das mich wohl bis zum Ende meines Daseins begleiten wird.
Es gäbe so viele andere Möglichkeiten des Ausgleichs und der Entspannung, aber dieses verfluchte Programm in meinem Hirn werd ich wahrscheinlich zu Lebzeiten nicht mehr los.

Es ist wie ein Virus, den ich mir da in der Jugend einprogrammiert habe.

Format c:
 
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woher auch immer
Virus -
eingraviert -
eingetreten eingeschlichen
Dämonen Eigenschatten
Angreifer Selbstverantwortung
Entscheidung fällig ob und wie
wir uns ausliefern
der Sucht übergeben
vor dem Moment des Aufwachens flüchten
vor dem Entsetzen was wir uns angetan
geblendet von "ausweglos"
vorsichtig einen Schritt wagen
dem Licht entgegentappen
überrascht vom eigenen Mut
es wieder zu wagen
dem Leben verschrieben
versuchen wir
verhindern wir
beginnen wir
uns selbst zu lieben

und finden uns immer wieder in Sumpfnähe
doch wächst unser Wollen an der Erinnerung


lieben Gruß
 
hab auch einen bösen Virus,
den Nasch-Virus ...

e045.gif
 
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Schwachzone erfolgreich passiert :)

Ja, es war sicher nicht die letzte und noch ist nicht aller Tage Abend, aber im Moment sind sie wieder fortgegangen, die Dämonen der weinseligen Gemütlichkeit.

Gott sei dank.
 
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