Extrem schön!!! Endlich ein Klon!!!

S

SammyJo

Guest
Noch ein wenig was zum aufheitern.


Endlich ein Klon!

TV-Kritik: "Extrem schön!"

29.04.2009, 08:01
Seite 1 von 2

Endlich ein Klon! Extrem wie mein Stylist! Von Ruth Schneeberger

Babsi und Suna sind die Rivalinnen der neuen Reality-Doku von RTL II - und komplett umoperiert. Leider ist das zu viel. Eine kleine Nachtkritik.

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Nein, das sind nicht Babsi und Suna, sondern ein- und dieselbe Protagonistin, nur vorher und nachher: Auf Danielas Wandlung ist man bei RTL II besonders stolz. Sie wird in einer der nächsten sieben Folgen von "Extrem schön!" präsentiert. (Foto: RTL II )

Schönheit hat viele Gesichter - aber anscheinend noch nicht genug. Also muss mal wieder das Privatfernsehen ran, um den Deutschen das zu geben, wonach sie gelüsten. Notfalls auch mit Gewalt.

Ein besonders praktisches neues Format ist deshalb der jüngste Neuzugang im deutschen Fernsehen: "Extrem schön!", eine Reality-Doku über Menschen, die sich ihr unansehnliches Äußeres operativ entfernen lassen. Die neue Serie auf RTL II trägt den Untertitel "Endlich ein neues Leben!" - und nicht nur an der Anzahl der Ausrufezeichen mag man erkennen, dass hier einiges übertrieben ist. (...)


Eins wird deutlich in der ersten Folge von "Extrem schön!": Die Protagonistinnen sollen anrühren, Emotionen schüren. Das geht nur, wenn sie symphatisch sind und nicht allzu entstellt. Perfekt für diese Zwecke wirkt die erste Kandidatin:

Babsi ist 38 und Mutter zweier Kinder. Sie wäre eine freundliche, schlanke Blondine - wenn da nicht diese unschöne Fettschürze wäre seit der Geburt ihres Sohnes vor 16 Jahren. Man sieht Babsi samt Freund beim Sport - allein, es hilft alles nichts, die Schrumpelhaut will nicht weichen.

Und weil Babsi gar so arg weinen muss, keinen Sex mehr hat und so nicht mehr leben will, werden auch gleich die hängenden Oberlider mit entfernt. Die ebenfalls freundliche Blondine, die den stundenlangen Eingriff vornimmt, erzählt, dass sie selbst fast weinen müsse, wenn sie so viel Elend sehe. Sie nennt sich plastische Chirurgin, und das Schild der Düsseldorfer Klinik, in der sie arbeitet, wird einen Tick zu lange eingeblendet.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/224/466803/text/


Mir kommen gleich die Tränen vor Rührung.




Extrem wie mein Stylist!

TV-Kritik: "Extrem schön!"- Endlich ein Klon!
29.04.2009, 08:01
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Endlich ein Klon! Extrem wie mein Stylist! So weit, so unschön. Nicht, dass jetzt darüber aufgeklärt würde, wie Babsi nach der Grunderneuerung aussähe, was nun mal das ursprüngliche Interesse des Zuschauers an jeder Vorher-nachher-Show sein muss. Nein, der Spannungsbogen muss wohlmeinend-unerträglich ausgedehnt werden über die gesamte Sendung.

Nun, kurz vor der Verwandlung, kommt Suna ins Spiel. Die 37-jährige Türkin ist auch blond, aber gewissermaßen Babsis Gegenspielerin in der Sendung. Suna nämlich hat nicht nur eine Riesennase, für die sie nichts kann, sondern auch falsche Riesenbrüste, für die sie sehr wohl etwas kann, und kaum noch einen Zahn im Mund. Das Mitleid des Publikums dürfte spätestens dann an seine Grenzen stoßen, wenn sie von der thailändischen Brust-OP erzählt oder nach dem Zahnarztbesuch überrascht ist, dass man Zähne auch putzen kann.


Extrem weinen
Nachdem nun endlich beide Frauen extrem viel in die Kamera geweint und ihre Lebensgefährten den desolaten inneren wie äußeren Zustand ihrer Freundinnen bestätigt haben, nachdem sie bei freundlichen Chirurgen unterm Messer lagen, die alle deshalb Ärzte geworden sind, weil sie "mit Menschen zu tun haben" wollten und nachdem ein ziemlich gruseliges Team von nicht näher spezifizierten "Fachleuten" des Umstylings auf die Protagonistinnen losgelassen wurde, ganz zum Schluss also, da sieht man sie alleine vor dem Spiegel stehen und weinen.

Auch ohne eine Verona Pooth an ihrer Seite, die den "Schwänen" erklärt, dass sie jetzt "schön" seien, ist klar, warum das so sein muss: Diese Frauen erkennen sich nicht wieder.

Natürlich wurde hier mit viel Aufhebens aus einem Äußeren, das nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, eine Figur erschaffen, auf die die Chirurgen und Sendungsverantwortlichen stolz sind. Und auch von den Protagonistinnen scheint in diesem Moment der Verwandlung jahrelanges Leid abzufallen, wie die unangenehme Stimme aus dem Off aufdringlich oft betont.

Der Zuschauer muss sich aber fragen, ob es nicht besser wäre, die Kandidatinnen psychologisch zu betreuen, und zwar vor allem nach der Komplett-Verwandlung. Daraus könnte man eine tolle neue Show machen: "Endlich ein Klon!" oder "Extrem wie mein Stylist!". Die Kamera könnte zeigen, wie der Erstkauf einer Zahnbürste gelingt, und auch für Erotisches wäre viel Platz.


http://www.sueddeutsche.de/kultur/224/466803/text/5/



Die schlechte Nachricht ist, casten lassen kann man sich nicht, die schwärmen aus und werden auf "potentielle Talente" aufmerksam.

Was für eine wunderbare Medienlandschaft. Weiß gar nicht, wie ich drauf gekommen bin ........

:D
 
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Hi Physikus,

danke für den link. Den Pocher hab ich gesehen, finds immer wunderbar, wenn Leute den Mut haben, sich zum Affen zu machen und sich selbst auf die Schippe nehmen.

Wobei ich persönlich da eben noch unterscheiden würde in


sich zum Affen machen

und

zum Affen gemacht werden

oder sogar

ein Affe zu sein.


Was da wieder anläuft, toppt ja wohl alles bisherige, wir sind wohl wirklich beim Klon/en jetzt angekommen.

Und diese Tränendrüsenanrührerei, soll das wirklich Werbung für den Schönheitschirurgen sein?

:confused:

Obwohl, es klappt ja immer mehr und häufiger.

:rolleyes:
 
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