Ein schöner Tag

SalixAlba

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13. Dezember 2004
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Ort
Österreich - Kreis Voitsberg
Gestern hab ich mit meinen Kindern einen sehr schönen Tag erlebt und ich möchte ihn mit denjenigen teilen, die daran interessiert sind.

Endlich, endlich haben wir einen schönen sonnigen Tag erwischt und der Wetterbericht hat sich mal nicht geirrt. Also packten wir uns mittags zusammen und fuhren vor die Tore von München an die Isar. Bei Schäftlarn parkten wir und gingen erstmal den vorgeschriebenen Wanderweg entlang. Aber der war langweilig, zumal wegen Baumfällung umgeleitet wurde auf den Dammweg des Isarkanals. Bei der ersten Gelegenheit verließen wir diesen Weg und wollten querfeldein zur Isar, die an dem Punkt etwas weiter drüben entlang fließt. Erst folgten wir einem Bach, der uns mit wunderschönem klaren Wasser anstrahlte. Plötzlich kam ein weiterer Bachlauf hinzu und wir mußten drüber springen. Für die Kleinste bauten wir eine notdürftige Brücke aus Ästen, die herumlagen. Dann ging es wieder weiter und eine meiner Töchter freute sich, weil sie eine Maus vorbeihuschen sah. Noch war der Weg etwas matschig, da der Schnee wohl noch nicht lange weg war.
Später kam wieder ein Bachlauf, aber der war viel zu breit, als daß wir drüber hätten kommen können. Also wechselten wir unseren Kurs und gingen über Felder, bis wieder Wald kam. Wir trafen auf eine Futterstelle für das Wild und dann auf kleine Wassertümpel, die von kleinen, mit ebenso kleinen Bäumen bewachsenen Inselchen garniert waren. Auch Schnee lag noch ein wenig da und zeitweise stapften wir durch das weiße Zeugs. Immer wieder wechselten wir vom "Ur"-wald auf die Felder, denn wir hatten beschlossen, doch wieder langsam auf den Wanderweg zurück zu kehren. Aber Wiesen und Waldstücke wechselten sich ab. Endlich entdeckten wir einen Weg, der wohl für die Traktoren angelegt war. In den Traktorspuren hatte sich auch eine Riesenpfütze gebildet und da fanden wir einen schönen großen Frosch. Ich zückte die Kamera und "schoß" ihn. Und er blieb ganz still im Wasser sitzen, als ob er in Pose ging.

Ein Stück weiter den Weg entlang mußten wir wieder mal einen Bachlauf überqueren. Auch hier gab es keine Brücke und wir improvisierten wieder mit Zweigen und Ästen. Es war nur behelfsmäßig und eigentlich waren unsere Schuhe eh schon naß, aber so direkt durchs Wasser waten mußten wir nun auch nicht. Dann waren wir drüben und dieser Weg führte uns auf den normalen Wanderweg zurück. Leider landeten wir wieder am Isarkanal, aber inzwischen hatten wir schon Aumühle erreicht und konnten auf einer großen Holzbrücke ans andere Ufer.

Als wir ungefähr die Hälfte des Rückweges hinter uns hatten, entdeckte ich an einem Hang zwischen den Bäumen die ersten Blümchen. Bei uns heißen sie Leberblümchen. Überall spitze es blau-lila durch und ich kroch mit der Kamera über den Boden, um sie zu fotografieren. Wir pflückten aber keine, weil sie auf diese Weise sehr schnell kaputt gehen und das war zu schade.

Nach wieder einer kleinen Weile kamen wir an einen Bachlauf und da machten wir etwas Rast. Es war eine sonnige Stelle und der Boden war schon so trocken, daß man sich hinsetzen konnte. Dort entdeckte ich dann auch Seidelbast, dem ich wieder nicht widerstehen konnte und ich nahm ihn von allen Seiten auf. Schmetterlinge schwirrten herum und auch eine Hummel hatte sich schon in die Sonne gewagt.
Meine Kinder zogen Schuhe und Strümpe aus und steckten ihre Füße in den Bach. Obwohl das Wasser noch eiskalt war, genossen sie das ausgiebig. Zwischen den Pflänzchen der Brunnenkresse stolzierten sie durchs Wasser. Als ihre Füße rot wurden, scheuchte ich sie raus und sie mußten ihre Fußbekleidung wieder anlegen. Begeistert waren sie darüber nicht, aber man soll ja nichts übertreiben.

Auf dem restlichen Rückweg trafen wir noch viele Schmetterlinge. Leider landete nur einer in der Kamera, da ich versäumt hatte, die Batterien neu zu laden. Das war sehr schade, denn so entgingen uns noch einige gute Schnappschüsse.

Als wir beim Auto ankamen, wurden die Schatten schon ziemlich lang und allen knurrte der Magen. Brotzeit hatten wir nicht eingepackt aus verschiedenen Gründen. Aber auf dem Heimweg hielt ich dann bei einem Geschäft und es gab ein paar Semmeln und Orangensaft. Abends belohnten wir uns dann mit einem leckeren und einfachen Abendessen.

Eigentlich glaubte ich, die Kinder wären todmüde und würden bald ins Bett fallen. Ganz so war es nicht. Es ist unglaublich, wieviel Energie Kinder haben.

Heute werden wir uns mittags wieder auf den Weg nach Irgendwohin machen. Diesmal aber mit geladenen Batterien für die Kamera :D

Alles Liebe
Moonrivercat
 
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