Du spiegelst dich in mir

M

maiila

Guest
Du spiegelst dich in mir wie ein Kind im Kabinett
staunst du mit großen Augen auf alles was sich gleicht
Die Gleichungen nutzen wir beide als Krücken,
um über all die Unterschiede hinwegzukommen, die ein Annähern unmöglich werden lassen
Und wir wollen uns annähern

Wie zwei Vögel, die sich das Nest zwar teilen dürfen,
aber nicht aus demselben Schnabel fressen dürfen
tschirpen wir einander an

Dann gehe ich auf eine lange Reise
Die ersten Flugversuche und du kommst über den Schmerz des Alleinseins nicht hinweg

Als ich in unser Nest zurückkehre,
putzt du deine Federn und hältst mir dein struppiges Gefieder hin, vermurmelst dich
in Angst und Traurigkeit

Ich erzähle dir vom Himmel, doch in deinen Jahren hast du zu viel gesehen
Zu viele Flugzeuge
zu viel CO2, zu viele Chemtrails
Wehe, es füttert dich der Falsche
Wehe, ich bin nicht sanft genug
Wehe, ich gehe

Die Sonne scheint uns nestwärts
Wir recken die Schnäbel hinaus
und das erste Mal macht sich etwas wie Entspannung breit
Du nutzt diese, um deinen Schmerz so richtig auszubreiten,
ich beobachte dich aus sicherer Entfernung.


Du hast deinen Flug gebucht, am Ende des Sommers
und wirst aus wilder Distanz da sein...
Ich zeige dir meine Federn, damit du deine Angst verlierst
Denn es gibt ein glückliches Leben.
 
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