Der Rosenbär

vollmondtraene

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13. Juli 2003
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158
Ort
Wiener Neustadt
Rosenbär

Traurig war er, müd und schwach
Hat schon lange nicht gelacht
Wunderbar Rosen zierten seinen Bau
Deren Stacheln scharf und grau,
Täglich schmerzten sie den Bären
„Schön wärs Alter, wenn sie nicht wären“,
Murrt der Braune und flucht.
Nicht nur ihrer Stacheln genug
Blühen Sie in voller Pracht
Jeden Morgen neu erwacht,
wurden schöner jeden Tag
und auch stärker keine Frag.
Waren stolz und unnahbar
So sehr er sich bemühte, unzerstörbar.
Täglich strotzten sie vor Jugend,
störten Braunbärs Abend-Ruh.

Was der Alte nicht mehr wusst,
auch der Rosen Dasein schnell verpufft.
Er konnte es nicht mehr erleben,
erlag seinem Alter vor denselben.
Sein Schlaf dauert eine Ewigkeit
Im Frühling erwacht er, ganz befreit.
Und sieh ihn dir an, den Rosenstrauch,
Die Seele des Bären wandert auch.
So wie er Abschied nahm von dieser Welt,
hat er sein neues Leben als weiße Rose gewählt.
 
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